Livid






      Livid
      (Livide)
      mit Chloe Coulloud, Felix Moati, Jeremy Kapone, Chaterine Jacob, Marie-Claude Pietragalla, Chloe Marcq, Loix Berthezene, Serge Cabon, Beatrice Dalle
      Regie: Alexandre Bustillo / Julien Maury
      Drehbuch: Alexandre Bustillo / Julien Maury
      Kamera: Laurent Bares
      Musik: Raphael Gesqua
      Keine Jugendfreigabe
      Frankreich / 2011

      Die junge Lucy beginnt als häusliche Krankenpflegerin. Ihre Arbeit führt in die marode Villa von Mrs. Jessel, die bereits seit Jahren in einem tiefen Koma liegt. Als sie sich über den Unfall der älteren Dame erkundigt, die früher als Tanzlehrerin tätig war, erfährt sie von einem Schatz, der irgendwo im Haus versteckt sein soll. Zusammen mit ihren Freunden William und Ben macht sie sich in der Nacht schließlich auf die Suche, bricht in das Gemäuer ein. Unerklärliche Vorkommnisse veranlassen sie ihre Suche abzubrechen und schnell die Flucht zu ergreifen. Doch auf einmal ist der Ausgang versperrt. Sie sind in dem alten Haus gefangen. Und auf einmal werden all ihre Ängste bestätigt, als etwas Unheimliches Jagd auf sie macht...


      Auch die zweite Regie-Arbeit des Erfolgs-Gespanns von "Inside" stellt sich als absoluter Volltreffer heraus, präsentiert sich doch einmal mehr ein wirklich erstklassiger Genre-Beitrag aus unserem Nachbarland Frankreich. Dennoch sollte man sich von den Namen Alexandre Bustillo und Julien Maury keinesfalls in die Irre leiten lassen, denn "Livid" ist vollkommen anders gestaltet als der ziemlich derbe-und blutrünstige Beitrag von 2007. Hier handelt es sich nämlich keinesfalls um einen der extrem harten französischen Horrorfilme, die im Laufe der letzten Jahre den Zuschauer begeistert haben, obwohl der vorhandene Härtegrad auch nicht gerade zu verachten ist. "Livid" zeigt vielmehr die Kombination verschiedenster Elemente die allesamt für sich gesehen nichts unbedingt Neues bieten. In vorliegendem Fall ist es jedoch die herausragende Zusammenführung der einzelnen Komponenten, die in der Summe einen meiner Meinung nach sehr innovativen Eindruck hinterlässt. Ein wenig Fantasy, etwas Splatter-und Gore, dazu eine Prise Haunted House-Horror und eine gewaltige Portion schauriges Horror-Märchen ergibt letztendlich eine Mischung, die man nur als absolut faszinierend bezeichnen kann.

      Dabei ist in den ersten gut 30 Minuten noch nicht einmal der Ansatz eines Horrorfilms zu erkennen, denn in dieser Phase der Geschichte werden einem lediglich die einzelnen Charaktere oberflächlich näher gebracht und ansonsten dümpelt das Ganze sogar etwas vor sich hin. Manch einem mag das im ersten Moment vielleicht sogar langweilig vorkommen, doch ich sehe diesen Aspekt vielmehr als einen äußerst gelungenen Schachzug der Regisseure an, um den Zuschauer ein wenig in Sicherheit zu wiegen. Nach dem ersten Filmdrittel kann man nämlich auf jeinen Fall mit einem so herausragendem Szenario rechnen, das sich in der folgenden Stunde offenbaren soll. So ändert sich dann auch die Richtung der Story fast schlagartig, denn sobald sich die 3 Teenager in der Nacht auf den Weg zu dem alten Haus machen entfaltet sich wie aus dem Nichts eine immer dichter werdende Atmosphäre, von der zuvor überhaupt nichts zu spüren war. Den folgenden Ereignissen wird schlagartig eine nahezu perfekte Grusel-Atmosphäre verliehen, die sich auch sofort auf den Betrachter überträgt. In jeder einzelnen Szene kann man das aufkommende Unheil förmlich spüren und hat dabei die Vorahnung, das man auf etwas wirklich Faszinierendes zusteuert.

      Das, was sich dann aber im Endeffekt präsentiert, konnte man in dieser Form beim besten Willen nicht vorhersehen, kommt nun doch die ganze Intensität des Geschehens voll zur Geltung. Man selbst gerät dabei in eine Art sogartigen Strudel, da sich verschiedenste Horror-Elemente nun fast minütlich miteinander abwechseln und der jeweilige Übergang einen fast schon in einen Rauschzustand versetzt. Einzig und allein der märchenhafte Aspekt ist die ganze Zeit über vorhanden und verliert sich auch nicht in einigen wirklich harten-und blutigen Passagen, die hier durchaus vorhanden sind. Trotz einer streckenweise aufkommenden Brutalität verfügt "Livid" über eine ungemein ästhetische Komponente, die man sich irgendwie gar nicht so recht erklären kann. Einerseits grausam-und kompromisslos, eröffnen sich doch auch immer wieder Sequenzen, die einen allein schon durch ihre musikalische Untermalung beruhigen. Es ist recht schwer, die gewonnenen Eindrücke dieses Filmes in Worte zu fassen, hinterlässt das Szenario doch einen extrem nachhaltigen Eindruck und man braucht eine gewisse Zeit, um das Gesehene so richtig einzuordnen. Doch ehrlich gesagt kann man das gar nicht wirklich und genau aus dieser Unentschlossenheit bezieht das Werk seine Einzigartigkeit. Dinge, die zuerst anscheinend keinerlei Sinn ergeben, werden durch immer wieder eingestreute Flashbacks lückenlos erklärt und dennoch bleibt immer noch ein wenig Freiraum für eigene Interpretationen.

      Letztendlich haben Bustillo und Maury hier etwas wirklich Fantastisches kreiert, das beim Betrachter die unterschiedlichsten Emotionen auslöst. Hin-und her gerissen zwischen einem brillanten Grusel-Feeling, harten-und blutigen SFX und einem märchenhaften Alptraum wird man zum Ende hin sogar noch mit einem Hauch Melancholie bedient, der eine absolut fantastische Geschichte perfekt aufrundet. Nur eher selten schafft es ein einziger Film, so viele verschiedene Elemente auf eine Art miteinander zu verbinden und einen dabei so in seinen Bann zu ziehen, das man auch lange nach dem Ende der Geschichte noch wie in Trance ist. "Livid" schafft es fast spielerisch, die Genre-Grenzen zerfließen zu lassen und zieht dabei dennoch einen roten Faden zwischen Märchen, Fantasy-und knallhartem Horror, was letztendlich für einen Filmgenuss der besonderen Art garantiert. Manch einer mag das eventuell anders sehen, doch mich hat dieses Werk restlos begeistert, so das ich nur eine unbedingte Empfehlung für alle Fans des Genres aussprechen kann.


      Fazit:


      Nach etlichen wirklich extrem harten Horrorfilmen aus Frankreich erscheint nun mit "Livid" ein etwas anderer Vertreter des Genres. Dennoch braucht man sich auch hier über mangelnde Härte nicht beklagen, doch die Geschichte hat auch ansonsten eine Menge zu bieten. Insbesondere die erstklassige Vermischung verschiedenster Elemente-und Genres ergibt ein Gesamtbild, das man nur als fantastisch bezeichnen kann. Wer also einmal etwas Außergewöhnliches sehen möchte, das verschiedenste Stilarten perfekt miteinander kombiniert, hat sich hier genau den richtigen Film ausgesucht.


      Die DVD:

      Vertrieb: Sunfilm
      Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch 5.1 / Französisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      laufzeit: 91 Minuten
      Extras: Trailer


      9/10
      Tach zusammen,

      habe letzte Woche den Film auf Deutsch gesehen und muß sagen das er für mich und meine Dame leider eine komplette Enttäuschung war. Die Kehrtwende ab der Mitte des Films bringt diesen zum scheitern. Unsere Erwartungen aufgrund der Trailer waren recht hoch und der Film konnte diese nicht annährend gerecht werden. Und Härte ??? Fehlanzeige....

      Also wer High Tension, Martyrs, Frontier(s), Inside gesehen hat sollte sich nicht mit der Erwartung den diesen Streifen wagen....Enttäuschung garantiert.
      Support hate & violence against mankind
      @horror1966

      Ein Phenomenales Ereignis das der Film dich zu begeistern weis. Da wird beiden wohl die einzigsten sind die Ihn bisher gesehen haben, wird ein ausschweifendes Kritikgespräch wohl bis Mai warten müssen. Wollen ja nicht zu viel von diesem "Kracher" im vorhinein verraten....
      Support hate & violence against mankind
      Also wir haben uns gestern Livid angeschaut und müssen beide sagen es ist ein genialer Film!!

      Ich weis nicht nach welchen kriterien manche diesen Film schauen aber wir haben uns einfach mal auf den Film eingelassen und sind beide wie gesagt begeistert!!
      "Horror" ? Unwissenheit fürchten wir! Warum ist Wahrheit und Wissen auf einmal ein Horror!?"

      Ja wir haben ihn uns gestern Abend angeschaut und wow sind echt geflasht wie Hammer Geil der Streifen ist!
      Klar für manche wird er zu unblutig sein aber ich finde die Mischung ist perfekt gelungen. Und ab und an sind die Effekte auch mehr als geil. :rock
      Der Film hat auch eigentlich kein Unklares ende wie ich schon lesen konnte?? Wenn man etwas aufpasst dann kommt man eigentlich sehr schnell dahinter welchen Sinn das alles hat und vorallem um welchen Sagen umworbenen Schatz es sich handelt.

      Von mir bekommt er 10/10
      "Horror" ? Unwissenheit fürchten wir! Warum ist Wahrheit und Wissen auf einmal ein Horror!?"

      Ich fand den Film ganz gut! Speziell in der ersten Hälfte war er recht spannend und gruselig, die Schauspielerischen Leistungen waren sehr gut und die paar Goreeffekte die man geboten bekommt waren allesamt sehr gut in Szene gesetzt! Die Geschichte war zwar nicht hundert prozentig „durchsichtig“ , dem was ich aber folgen konnte war echt ganz gut! Wenn man einen Film wie „INSIDE“ erwartet wird man wahrscheindlich enttäuscht, geht man ohne Erwartungen heran wird einem ein sehr gutes Filmchen präsentiert!
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen
      Die Macher von Inside haben nun ihren zweiten Film abgeliefert und wer nun denkt, dass sie noch mal einen drauf setzen, den muss man hier enttäuschen. Livid geht in eine komplett andere Richtung. Die ersten 30 Minuten verlaufen ohne dass großartig etwas passiert. Man geht auf die einzelnen Darsteller ein und erzählt die Geschichte. Es kann sogar gut möglich sein, dass dem einen oder anderen hier langweilig wird, da man gespannt wartet, wann denn endlich etwas passiert. Aber wenn sie dann in das Haus einbrechen um den Schatz zu suchen, dann nimmt der Film eine komplette Wende, was nicht nur für den Spannungsaufbau und den Unterhaltungswert gut ist.

      Es ist kein reiner Horrorfilm wie man ihn vielleicht vermuten mag. Auch nicht anhand der Inhaltsangabe, denn man weiß nicht was einen hier erwartet. Und sicherlich werden sehr viele verwundert sein und man wird sich die Augen reiben. Doch der Einfall ist echt klasse und es ist mal was komplett anderes. Man denkt ja, dass man schon viel gesehen hat, aber hier hat man mal etwas neues geschaffen. Und da das ganze nachts in dem großen und unheimlichen Haus spielt, bekommt Livid eine ganz besondere Atmosphäre. Und wenn dann noch die ein oder anderen Sachen passieren, steigt die Spannung sehr rasch an und was auch erfreulich ist, sie flacht nicht gleich wie bei anderen Filmen ab.

      Es gibt viele Kritiken über den Film, die nicht immer positiv ausgefallen sind. Die Erwartungshaltungen sind eben doch viel zu groß. Vor allem fehlt es hier einigen an Härte. Aber wie gesagt, man darf ihn nicht mit Inside vergleichen. Er hat schon ein paar brutale Szenen, wobei das Blut auch mehr als einmal fließen wird, aber man hat es gekonnt eingesetzt und es nicht so übertrieben, was sehr gut reinpasst. Und das wird den meisten nicht schmecken. Und eben noch die Tatsache, dass sich hierbei einige Elemente ineinander vermischen. Auch sollte man genau aufpassen, denn am Ende könnte es ein klein wenig unscheinbar werden, doch auch das hat man klasse hinbekommen. Livid ist etwas ganz spezielles und das merkt auch der einzelne Zuschauer.

      7 / 10