4.3.2.1.






      4.3.2.1.
      (4.3.2.1.)
      mit Emma Roberts, Noel Clarke, Ophelia Lovibond, Tamsin Egerton, Shanika Warren-Markland, Andrew Harwood Mills, Ashley Bashy Thomas, Ben Cooke, Steven Cree, Michael Hunter, Sean Pertwee, Alan McKenna, Kate Magowan, Ben Sheperd, Linzey Cocker
      Regie: Noel Clarke / Mark Davis
      Drehbuch: Noel Clarke
      Kamera: Franco Pezzino
      Musik: Adam Lewis / Barnaby Robson
      FSK 16
      Großbritannien / 2010

      Sexy, schlagkräftig und sehr selbstbewusst sind die Londoner Girls Cassie, Shannon, Jo und Kerrys. Auf die vier Power Girls warten drei Tage, die sie nie vergessen werden. Eine Handvoll gestohlener Blutdiamanten, die durch einen absurden Zufall in Shannons Hände geraten, bringen in London und New York die verschiedenen Wege der Mädels auf gefährlichen Kollisionskurs. Denn natürlich sind eine Menge unsympathischer Leute hinter den heißen Steinen her. Die besten Freundinnen müssen alle Stärken und Ideen mobilisieren, um ihre einzige Chance zu nutzen und dieses irrwitzige Wochenende zu überleben.


      "4.3.2.1." ist einmal mehr ein Paradebeispiel für die gute Auswahl des Labels Ascot Elite was britische Produktionen angeht. Dabei erweckt die hier erzählte Geschichte doch zu Beginn viel eher den Anschein, als wenn es sich um einen handelsüblcichen Teeniefilm handeln würde, dem man keine allzu große Beachtung schenken muss. Dieser Eindruckt verschwindet allerdings ebenso schnell wie er entstanden ist, entpuppt sich die Story doch ziemlich schnell als frisches-und freches Kino, das sich nicht nur für die jüngere generation bestens eignet. Zugegeben, man braucht eine gewisse Zeit, um richtig in das Szenario einzusteigen, denn zu Beginn erscheint das Geschehen doch seltsam aus dem Zusammenhang gerissen und will gar keinen rechten Sinn ergeben. Äusserst schnell wird dem Zuschauer jedoch klar, das dies in der Erzählstruktur der Abläufe begründet ist, ist diese doch episodenartig angelegt, was man aber nicht auf den ersten Blick erkennen kann. Nach einer kurzen Einführung in das Szenario trennen sich nämlich erst einmal die Wege der vier Freundinnen, die daraufhin allesamt ein mehr als turbulentes Wochenende verbringen und dabei jede Menge aberwitzige Situationen erleben.

      Und genau an dieser Stelle beginnt der Film eigentlich erst richtig, bekommt man doch in einzelnen Episoden die Erlebnisse jedes einzelnen Mädchens seperat serviert, so das sich die Gesamtzusammenhänge erst im Laufe der Zeit ergeben. Das mag zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch wer schon einmal einen Film ähnlicher Machart gesehen hat, der müsste im Prinzip sehr schnell feststellen, das insbesondere hier die große Stärke des Werkes liegt. Die Erzählweise allein ist schon als Highlight anzusehen, doch auch in allen anderen belangen weiss "4.3.2.1." vollkommen zu überzeugen. Die Geschichte ist extrem tempogeladen, beinhaltet eine Menge Action und ist zudem auch noch mit herrlichem Sarkasmus durchzogen, so das im Gesamtbild ein wirklich herzerfrischender Film zustande kommt, an dem man einfach seine helle Freude haben muss. Ganz egal, in welch bedrohlichen Situationen sie sich befinden, alle Girls reagieren schlagfertig und frech, wobei auch eine ganze Menge Situationskomik an den Tag tritt, die dem Geschehen unglaublich gut zu Gesicht steht.

      Doch es sind längst nicht nur die temporeiche Erzählweise, der stimmige Soundtrack oder der an manchen Stellen brillante Wortwitz, auch die vier Hauptcharaktere verleihen der Geschichte einen ganz einzigartigen Anstrich. Die Regisseure Noel Clarke und Mark Davis haben hier nicht einfach nichtssagende Girlies in das Geschehen hineingeworfen, hier sind Jungdarstellerinnen am Werk, die durch absolut überzeugendes Schauspiel dem Ganzen ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken. Zudem hat man die einzelnen Figuren auch äusserst gut skizziert, so das der Betrachter sich einen extrem guten Eindruck über die Hauptdarstellerinnen machen kann. Und so frech und schlagartig die damen auch sind, hier wurde auch genügend Platz für deren Schwächen gelassen, die sich hinter einer jeweils sehr hübschen-und coolen fassade verbergen. So kommt dann auch die menschliche Komponente besonders gut zum Vorschein, was die Geschichte aber keinesfalls negativ beeinflusst, sondern vielmehr als gelungene Ergänzung angesehen werden muss.

      Letztendlich handelt es sich um einen in allen Belangen überzeugenden Vertreter des britischen Kinos, der streckenweise so herzerfrischend und schwungvoll daherkommt, das man vor Freude die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte. Die gelungene Mixtur aus temporeicher Action und ein wenig Jugenddrama ist absolut perfekt gelungen und enthält sogar stellenweise zum Vorschein kommende Thrillerelemente, die das gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwerten. Noel Clarke war übrigens nicht nur für regie und Drehbuch verantwortlich , er spielt auch noch zusätzlich eine nicht ganz unwesentlichen Part in der Story, zählt aber nicht unbedingt zu den großen Symphatieträgern. Das ändert allerdings rein gar nichts an der Tatsache, das im hier ein exzellenter beitrag gelungen ist, den man sich nur allzu gern anschaut und dabei erstklassig unterhalten wird.


      Fazit:


      Auch wenn es vielleicht den Anschein erweckt, das "4.3.2.1." hauptsächlich dem jüngeren Publikum vorbehalten ist, dürften auch die etwas älteren Semester voll auf ihre Kosten kommen. Für erstklassiges Action-Kino mit einer ordentlichen Portion Humor und jeder Menge Ironie ist man nämlich nie zu alt. Wer ganz einfach einen absolut stimmigen und kurzweiligen Film erleben möchte sollte hier unbedingt zugreifen, ein knackiger Filmspaß ist garantiert.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 112 Minuten
      Extras: Originaltrailer, Trailershow


      7,5/10