Homefront



      Jahr 2027

      Nordkorea hat eine Invasion auf Amerika gestartet und das US Militär zerschlagen. Lediglich eine kleine Gruppe Widerstandskämpfer ist noch verstreut aktiv...

      Man wird als ehemaliger Pilot, Robert Jacobs, ins Geschehen gerissen und bekommt gleich von Anfang an den Ton angegeben: der Anfang zeigt sehr explizit und bitterböse Einblicke in den Krieg, in die Abgründe in die sich Menschen währenddessen herablassen, das Leid das andere dafür ertragen müssen. Dabei blieb sogar die deutsche Version unzensiert, was besonders in einer Szene deutlich wird, in der ein Paar von 2 Soldaten erschossen und deren verzweifelt schreiendes Kind einfach stehen gelassen wird. Heftig! Die sich an der Strasse häufenden Leichensäcke tun dazu ihr Übriges.

      Die Spielmechanik hingegen bietet relativ wenig Neues, wobei man sich fragen muss - muss ein guter Shooter das überhaupt? Die Schauplätze kommen hier zumindest teilweise abwechslungsreicher rüber als in mancher CoD-Reihe, an deren Inszenierung vorbeizukommen tut sich Homefront allerdings schwer. NIchtsdestotrotz funktioniert es gut, schnell und hält bei Laune. Bei den Waffen hat man sich allerrdings eher in der heutigen Zeit orientiert, so bekommt man es mit altherkömmlichen Schiessprügeln wie zB dem M16, M4, SCAR, M110 Scharfschützengewehr sowie dem ACR- Sturmgewehr zu tun, also nichts weltbewegendes. Dafür darf man in einer Mission seines Berufes fröhnen und fröhlich aus einem Kampfhubschrauber Hellfire-Raketen auf den Boden rieseln lassen, das macht Laune, ebenso der Einsatz einer Goliath-Panzerdrohne mit eigener KI, der man lediglich den Angriffsbefehlt gibt - geiles Teil!

      Grafisch gibts ebenfalls kein Weltwunder, irgendwo zwischen Battlefield BC2 und Modern Warfare 2, allerdings gibts auch hier keinen Grund zu meckern - die Lichteffekte sehen wunderbar aus, die Landschaften stimmig, da ist man schlimmeres gewohnt (MoH).

      Eigentlich also ein Shooter wie man ihn schon 1000 mal gespielt hat. Jein. Er macht im Grunde alles richtig und dennoch ist es kein Hit. Gelegentlich veranlasst die bedrückende Atmosphäre dazu, mit offenem Mund da zu sitzen. Gebremst wird das Ganze allerdings desöfteren von nervigen Skriptsequenzen, da wäre ein wenig mehr Freiheit drin gewesen.

      Der Multiplayer von Homefront scheint sich auf den ersten Blick dem Singleplayer anzuschliessen - kein Highlight, aber auch kein Griff ins Klo. Man kann sich durchaus damit anfreunden, teilweise scheinen die Funktionen und Ausrüstungsoptionen Anfangs ein wenig überladen und unübersichtlich. Ein weiteres Manko - was man allerdings vielen Multiplayerspielen anhaften muss - die Scharfschützenklassen dominieren sehr stark. Blöd hierbei - im Fadenkreuzzoom muss man nicht mal die Flinte still halten, kann also Ewigkeiten rumsitzen und warten bis was vorbeiläuft. Hoffentlich wird das noch per Patch abgeschwächt.

      Ein solides Spiel, das sich im oberen Mittelbereich bewegt. Was die Multiplayercommunity davon hält, wird sich die nächste Zeit noch zeigen. Mir machts auf jeden Fall Laune!