Red Sands






      Red Sands
      (Red Sands)
      mit Shane West, Leonard Roberts, Aldis Hodge, Callum Blue, Brendan Miller, Theo Rossi, Noel Gugliemi, Mercedes Masöhn, Govinda Touzene, Andrew Elvis Miller, Fahim Fazli, Ashourina Benjamin, Simon Barrett, Chris Carter, Kim Stodel
      Regie: Alex Turner
      Drehbuch: Simon Barrett
      Kamera: Sean O'Dea
      Musik: Luke Rothschild and String Theory
      FSK 16
      USA / 2008

      Afghanistan heute. Während andauernde Kämpfe das vom Krieg zerrissene Land erschüttern, wird eine Einheit von U.S.-Soldaten abgestellt, um eine strategisch wichtige Straße, die an einem verlassenen Steinhaus vorbeiführt, zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen. Unterwegs entdecken die Soldaten tief in einer geheimnisvollen Schlucht versteckt eine antike Statue. Als sie das Relikt für Schießübungen missbrauchen und dabei zerstören, setzen sie unabsichtlich eine rachgierige übernatürliche Kraft frei, die in diesem spannenden, actiongeladenen Psychothriller einen erbarmungslosen Krieg gegen die Männer führt.


      Die Grundidee, einen Army-Horrorfilm mit Elementen der Dschinn-Mythologie zu verbinden, ist ja im Grunde genommen eine sehr gute Idee und verspricht zudem eigentlich eine wirklich spannende Geschichte. Doch genau in diesem Punkt tritt auch sogleich die größte Schwächen von Alex Turner's "Red Sands" ganz offensichtlich in den Vordergrund, denn kommt doch während des mysteriösen Geschehens nur äusserst selten so etwas wie echte Spannung auf. Das liegt in erster Linie sicherlich am vorhandenen Drehbuch, das doch vor allem inhaltlich so einige offensichtliche Defizite aufweiset. Offenbart sich doch der Story-Plot ziemlich inhaltsleer, so das die Ereignisse doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen erscheinen. Es fehlt ganz einfach an detaillierten Erklärungen für die unheilvollen Ereignisse, die sich in erster Linie in Form von Visionen der einzelnen Soldaten äussern, die sich dabei mit vorangegangen Taten konfrontiert werden, die sie begangen haben. Der Aspekt, das dies alles durch das Zerschießen einer alten Skulptur ausgelöst wird geht dabei doch ziemlich unter und erweckt vielmehr den Eindruck einer unbefriedigenden Erklärung, die irgendwie einfach in den Raum geworfen wird. Hier hätten sich die Macher des Filmes wirklich etwas mehr Mühe geben können und dem Zuschauer etwas mehr Hintergrundinformation zukommen lassen können, was der Geschichte an sich auch ganz bestimmt mehr Kontur verliehen hätte.

      So aber kann man sich lediglich an der ganz ausgezeichneten Grundstimmung erfreuen die über die gesamte Laufzeit vorhanden ist. Dabei steht der gewählte Schauplatz des Geschehens ganz eindeutig im Vordergrund, denn mitten in der afghanischen Einöde herrscht eine äusserst beklemmende Atmosphäre vor, die dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, sich am Ende der Welt zu befinden. Von Zivilisation ist weit und breit nicht der Ansatz einer Spur zu erkennen, lediglich eine kleine Backsteinruine inmitten einer schier unendlich erscheinenden Wüstenlandschaft lässt erkennen, das hier einmal Menschen gewesen sein müssen. An dieser Stelle spielt sich nun das gesamte Szenario ab, denn 7 US-Soldaten sollen genau diese Stelle bewachen, da es sich anscheinend um einen strategisch wichtigen Punkt handelt. Als dann während eines aufkommenden Sandsturmes wie zufällig eine Frau in das Haus gelangt, werden die mysteriösen Ereignisse in Gang gesetzt. Leider wird viel zu schnell klar, das es sich bei der weiblichen Person um den Dschinn handelt, was der von Haus aus schon äusserst mäßigen Spannung nicht unbedingt Vorschub leistet. Und so gestaltet sich dann auch der weitere Verlauf der Story absolut vorhersehbar, wobei Alex Turner zudem auch noch lieber auf verwirrende Passagen setzt, als wirklichen Horror zu entfachen.

      Es ist wirklich als ziemlich schade anzusehen, wie hier ganz sicher vorhandenes Potential einer faszinierenden Thematik vollkommen sinnlos verschwendet wurde. Hätte man doch mit absoluter Sicherheit einen dramaturgisch exzellenten Spannungsbogen aufbauen können und das gesamte Szenario überraschender gestalten können, stattdessen bestehen die einzigen "Höhepunkte" darin, das man immer wieder mit den Visionen der Soldaten konfrontiert wird, die dadurch langsam aber sicher an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Selbst die darus entstehenden Handlungen und Taten der Protagonisten dienen nicht gerade dazu, das eher belanglose Geschehen etwas aufzupeppen und somit auch den dürftigen Unterhaltungswert dieses Filmes in irgendeiner Form aufzuwerten. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, das die gesamte Story seltsam konstruiert erscheint und dabei auch noch recht belanglos vor sich hin dümpelt. Zu diesem Eindruck trägt auch die Darsteller-Riege bei, die nicht gerade durch überzeugendes Schauspiel überzeugt. Nicht gerade selten wirken die schauspielerischen leistungen doch eher hölzern und lustlos, so das sich die Schauspieler dem maximal durchschnittlichen Gesamteindruck anpassen, den man von "Red Sands" erhält. Einige nette Ansätze und eine wirklich gelungene Grundstimmung sind absolut nicht ausreichend, um in vorliegendem Fall für ein ungetrübtes Filmerlebnis zu sorgen, an dem der Zuschauer seine Freude hat.

      Es fällt ziemlich schwer sich einen Reim darauf zu machen, warum Regisseur Alex Turner (Dead Birds) seinem Werk nicht mehr Struktur und Hintergrundinformation beigefügt hat, sondern stattdessen eine vielmehr seichte Geschichte in Szene zu setzen, die kaum Faszination auf den Zuschauer übertragen kann. Lediglich die ausgezeichnete und brillant eingefangene Atmosphäre bewahrt diesen Film davor, zu einem absoluten Rohrkrepierer zu werden. Eine inhaltlich viel zu ausgedünnte Story, unterdurchschnittlich agierende Schauspieler und ein äusserst mäßiger Spannungsaufbau verhindern einen besseren Eindruck und sorgen leider dafür, das dieses Werk nicht wirklich lange in der Erinnerung des Betrachters hängenbleibt.


      Fazit:


      "Red Sands" hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allein schon aufgrund seiner Thematik ein richtig guter Film werden können, wenn sich die Macher etwas mehr Gedanken gemacht hätten. Leider fehlt es dem Werk allerdings an allen Ecken und Enden und zuallererst am fehlenden Inhalt, um einen besseren Eindruck auf den Zuschauer zu hinterlassen. Und so bleibt letztendlich nicht mehr und nicht weniger als ein Film, den man sich zwar einmal anschauen kann, aber auch nicht wirklich viel verpasst hat, wenn man es nicht tut.


      4/10