Küss mich, Zombie

      Küss mich, Zombie






      Küss mich, Zombie
      (Make-Out with Violence)
      mit Eric Lehning, Cody DeVos, Leah High, Brett Miller, Tia Shearer, Jordan Lehning, Josh Duensing, Shellie Marie Shartzer, Amanda Bailey, David Carney, Jack Doyle, Kevin Doyle, Patricia Doyle, Zach Duensing, Steve Duensing
      Regie: Deagol Brothers
      Drehbuch: Cody DeVos / Deagol Brothers
      Kamera: David Bousquet / Kevin Doyle / James King
      Musik: Jordan Lehning
      FSK 16
      USA / 2008

      Die Brüder Patrick und Carol verlieben sich auf der High School beide in die hübsche Wendy. Als diese eines Tages verschwindet machen sie sich verzweifelt auf die Suche nach ihr. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als sie die Leiche von Wendy in einem abgelegenen Waldstück finden. Doch Wendy ist nicht ganz tot, sondern erwacht wieder als lebender Leichnam - mit einem großen Hunger nach frischem Fleisch! Schwer geschockt, aber noch schwerer verliebt, verstecken Patrick und Carol ihre große Liebe in einem abgelegenen Haus, in der Hoffnung sie wieder ins Leben zurück zu holen. Aber in einen Zombie verliebt zu sein, hat so seine Tücken...


      "Der Festival-Tophit 2009!"



      Diese Schlagzeile auf der Rückseite des DVD-Covers kann schon einige Erwartungen und Hoffnungen beim Zuschauer auslösen, zudem sollte ja ein Film der sich selbst als Romantic Zombie-Komödie deklariert für genügend kurzweilige Unterhaltung sorgen. So geht man also voller Vorfreude an dieses Regie-Debut der Deagol Brothers heran und muss schon nach einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne enttäuscht feststellen, das sich die in diese Geschichte gesetzten Erwartungen wohl nicht erfüllen werden. Zuerst einmal sollte man dabei festhalten, das hier von komödiantischen Einlagen weit und breit keine Spur ist, denn das Geschehen offenbart sich doch als erschreckend trocken und ohne jeden Witz, was für eine Komödie ja wohl den absoluten Todesstoß bedeutet. Vielmehr bekommt man einen Film geboten, der thematisch einigermaßen an "Deadgirl" erinnert, der übrigens auch 2008 erschienen ist. Das größte Problem von "Küss mich, Zombie" besteht ganz einfach darin, das die Geschichte sich überhaupt nicht entscheiden kann, in welche Richtung sie eigentlich tendiert. Im Vordergrund der Story stehen ganz eindeutig Beziehungsprobleme einiger Teenager, desweiteren versucht man krampfhaft, eine gewisse Portion Leichtigkeit und Humor dazuzumischen, was allerdings überhaupt nicht gelingt und der enthaltene Horror-Anteil der Geschehnisse bezieht sich einzig und allein auf die Tatsache, das Wendy als Zombie widerkehrt.

      Damit hat es sich dann allerdings auch schon, denn wer jetzt der Meinung ist, das man einige für Zombiefilme übliche Passagen geboten bekommt, sieht sich sehr schnell eines Besseren belehrt. Es gibt nämlich rein gar nichts zu sehen, was auch nur annähernd an einen Zombiefilm erinnern würde und selbst die untote Wendy ist verhältnismäßig selten zu sehen. Stattdessen wird man mit alltäglichen Liebesproblemchen einiger teenager konfrontiert, die zudem noch nicht einmal besonders unterhaltsam dargestellt werden, so das man sich streckenweise wirklich die Frage stellen muss, was die Deagol Brothers mit ihrer Geschichte bewirken wollen. Wirkt das Geschehen doch seltsam uninspiriert und vollkommen unausgegoren, ein tieferer Sinn ist den teilweise äusserst langatmigen Ereignissen definitiv nicht zu entnehmen. Und so schleppt sich die Geschichte dann auch eher dröge und langweilig vor sich hin, wobei sie keinerlei Höhepunkte beinhaltet, die das eher unterdurchschnittliche Gesamtbild etwas aufwerten könnten das man von diesem eigenartigen Szenario gewinnt.

      Die ähnlichen Ansätze wie bei "Deadgirl" lassen den Zuschauer wenigstens eine gewisse Zeit hoffen, das sich auch hier eine morbide Grundstimmung entfaltet, jedoch ist davon bis zum Ende leider nichts zu spüren. Ganz generell ist es eine eher eigenartige Atmosphäre, die hier die ganze Zeit über mitschwingt und die man gar nicht einmal so richtig beschreiben kann. So will sich beispielsweise überhaupt keine Spannung einstellen und die ganze Story verkommt irgendwie zu einem vollkommen belanglosen Brei aus verschiedenen Genres, wobei sich keines davon richtig durchsetzen kann, was nicht unbedingt für ein kurzweiliges Sehvergnügen sorgen kann. Auch die agierende Darsteller-Riege trägt mit dem dargebotenen Schauspiel nicht gerade zu einem besseren Gesamteindruck bei, erscheinen doch fast alle Charaktere eher hölzern und fast schon lustlos, so das man auch in diesem Punkt nicht viel geboten bekommt. Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, der weder witzig ist und schon gar kein Horror-Feeling verbreitet und man muss sich schon die Frage stellen, wieso "Küss mich, Zombie" als Zombie-Komödie gehandelt wird, ist dieses Werk doch von dieser Bezeichnung so weit entfernt wie die Erde vom Mond.

      Es ist schon wirklich erstaunlich, was für Filme bei diversen Festivals für Begeisterung sorgen, gibt es doch insbesondere bei vorliegendem Exemplar rein gar nichts, was einen in diesen Zustand versetzen könnte. Die Unentschlossenheit der Deagol Brothers, ihrem Film eine eindeutige Richtung zu verleihen und der fehlende Esprit einer belanglosen und äusserst langweiligen geschichte verhindern einen weitaus besseren Eindruck, der mit etwas mehr Fantasie ganz sicher möglich gewesen wäre. Desweiteren darf es auch nicht als Entschuldigung gelten, das es sich bei einem vorhandenen Budget von ca. 150.000 $ um eine Low Budget Produktion handelt, denn das man sogar mit noch weniger Geld weitaus bessere Filme kreieren kann, ist schon oft genug unter Beweis gestellt worden. Hier fehlt es ganz einfach an Esprit und Fantasie, so das im Endeffekt ein Werk übrigbleibt, das man nicht zwangsläufig gesehen haben muss.


      Fazit:


      Sicherlich wird auch dieser Film seine Fan-Gemeinde finden, ich persönlich bin jedoch mehr als nur enttäuscht, hatte ich mir doch eine witzige Geschichte erhofft und nicht ein so dermaßen zähes und uninspiriertes Szenario, wie es sich einem hier offenbart. Dabei wäre aufgrund der vorhandenen Thematik sicherlich eine Menge mehr möglich gewesen, denn Potential ist hier durchaus vorhanden. Man sollte sich auf jeden Fall nicht von den anscheinenden Erfolgen auf diversen Festivals beeinflussen lassen, denn dieser Film hält definitiv nicht das, was man sich von ihm verspricht.


      Die DVD:

      Vertrieb: Sunfilm
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1:1,85 (16:9)
      Laufzeit: 100 Minuten
      Extras: Audiokommentar, Behind the Scenes, Deleted Scenes, usw.


      3/10
      Bei Zombie Komödien muss man heut zu Tage aufpassen. Es gibt leider immer wieder Filme, die auf den Erfolg von Shaun of the Dead (der einer der besten Filme in diesem Genre war) aufspringen wollen. Mit Küss mich Zombie haben die Deagol Brothers ihr Spielfilmdebut abgeliefert, doch man kann ihn mit anderen Vertretern nicht wirklich vergleichen. Anfangs erfreut man sich noch an einem lustigen Filmchen, doch nach ein paar Minuten verflacht das ganze und man sucht vergeblich nach Unterhaltung, die man vorher noch bekommen hatte. Irgendwie dreht sich der Film um 180 Grad, aber ohne dabei seine Linie zu verlassen. Und das ist der Nackenschlag, denn dadurch baut der Film enorm ab. Vor allem entwickelt sich der Film überhaupt nicht weiter und wird dadurch auch nicht interessanter. Man hält stupide an seiner Story fest, ohne den Zuschauer auf eine lustige Reise zu nehmen.

      Alles dreht sich um Wendy, die auf ein mal verschwunden ist und niemand weiß was mit ihr passiert ist, bzw. ob sie überhaupt noch am Leben ist. Durch einen dummen Zufall finden die beiden Brüder sie im Wald. Doch sie ist zu dieser Zeit schon ein Zombie. Warum und wieso wird man hier nicht erfahren. Und dann machen die beiden einen Fehler und nehmen sie mit nach Hause, statt sich darum zu kümmern was denn überhaupt mit ihr los ist, bzw. was ihr passiert ist. Doch wer nun ein paar nette Zombie Passagen erwartet, der wird hier mehr als enttäuscht. Man bekommt rein gar nichts zu sehen. Nur wie man schnell ein Nagetier verspeist, aber das ist auch nicht weiter der Rede wert. Man hätte viel lieber Beiß mich, Zombie machen sollen, denn hier hätte man sich auch noch ein paar lustige Sachen einfallen lassen können, aber auch hier nichts. Der Film plätschert dann nur noch vor sich hin und es entwickelt sich eher zu einem Liebesfilm - nur das die Protagonistin nicht mehr unter den lebenden weilt.

      Warum der Film auf diversen Festivals so gut abgeschnitten hat, das kann man beim besten Willen nicht nach voll ziehen. Er hat auf jeden Fall seine Anhänger und diejenigen, die dem Film auch noch etwas abgewinnen können. Selbst wenn man seine Erwartungen nach unten schraubt, bekommt man es hier doch eher mit einem langweiligeren Werk zu tun. Also mit Horror Komödie hat das ganze nicht mehr viel zu tun. Schade das man hier so viel Potenzial verschenkt hat. Die Anfangsminuten hat man es noch richtig gemacht, doch danach geht es steil bergab. Man muss es ja auch nicht blutiger machen, sondern unterhaltsamer. Das ist für einen Film enorm wichtig, aber wenn die Unterhaltung fehlt, dann wird es ganz ganz schwer werden.

      3 / 10