Haunting of Winchester House

      Haunting of Winchester House






      Haunting of Winchester House
      (Haunting of Winchester House)
      mit Lira Kellerman, Michael Holmes, Tomas Boykin, Kimberly Ables Jindra, Patty Roberts, Jennifer Smart, Rob Ullett, David McIntyre, Savannah Schoenecker, Sari Sheehan, Rya Meyers, Mitch Toles, Jefferson Wilmore, Frank Weitzel
      Regie: Mark Atkins
      Drehbuch: Mark Atkins / Jose Prendes
      Kamera: Mark Atkins
      Musik: Chris Ridenhour
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2009

      Nicht zuletzt, um den Schatten des noch nicht allzu lang zurück liegenden Todes ihres Jüngsten zu entfliehen, wechseln Susan und Drake Grenier den Wohnort und ziehen mit ihrer Teenagertochter ins idyllisch anmutende Winchester House in Kalifornien. Dieses Anwesen wurde einst für die Witwe des gleichnamigen Schusswaffenherstellers errichtet und wird nach gemeinem Volksglauben von diversen Opfern der Knarre bespukt. Die Greniers wollen davon zunächst nichts wissen, doch eine Serie von unerklärlichen Vorkommnissen belehrt sie eines besseren.


      Das die Veröffentlichungen aus dem Hause Asylum nicht unbedingt zu den Meisterwerken der Schöpfung gehören und zudem auch immer mit einem äusserst geringen Budget ausgestattet sind, dürfte mittlerweile jedem Zuschauer bekannt sein. So verwundert es auch nicht wirklich, das vorliegender Horrorfilm hier keine Ausnahme ist. Was Regisseur Mark Atkins, der übrigens auch gleichzeitig für das Drehbuch und die Kameraarbeit verantwortlich zeichnet sich bei diesem vorhersehbaren Schund gedacht haben mag, wird wohl für alle Zeit sein ganz persönliches Geheimnis bleiben. Wenn die Geschichte wenigstens dem üblichen Durchschnitt entsprechen- und ein gepflegtes Grusel-Feeling erzeugen würde, dann könnte man ja als Zuschauer über die etlichen anderen und zudem sehr offensichtlichen Defizite hinwegsehen, doch selbst in dieser für einen Gruselfilm wichtigsten Komponente bekommt man lediglich eine Menge heisse Luft serviert, die nicht wirklich für ein interessantes Filmvergnügen sorgt, an dem man sich erfreuen könnte.

      Ganz davon abgesehen, das man diesem Werk an jeder Ecke das fehlende Budget anmerkt, eröffnet sich eine Geschichte, die mindestens so zäh erscheint, wie ein ausgelutschtes Kaugummi. Von einem gekungenen Spannungsaufbau oder einer gar gruseligen Grundstimmung ist man soweit entfernt wie die Erde zum Mond und da handelt es sich ja bekannterweise um eine ziemlich große Distanz. Und so ist man doch von Beginn an äusserst gelangweilt und lässt das vollkommen uninspirierte Geschehen mehr oder minder über sich ergehen. Hegt man zu Beginn noch die Hoffnung, das es mit zunehmender Laufzeit eigentlich nur besser werden kann, so muss man diese Hoffnung doch ziemlich schnell begraben, da sich das Szenario vielmehr immer weiter verschlechtert, was man kaum für möglich halten sollte. Zwar wollte Mark Atkins hier wohl vor allem durch das gewählte Ende für einen echten Überraschungsmoment sorgen, doch selbst dieses Vorhaben ist gründlich in die Hose gegangen. Das liegt hauptsächlich in zwei Dingen begründet, denn einerseits hat man schon genügend weitaus bessere Genre-Vertreter zu Gesicht bekommen, die thematisch ähnlich gelagert sind und andererseits ist der gesamte Story Plot so dermaßen vorhersehbar gestaltet, das der Zuschauer sich noch nicht einmal anstrengen muss, um das Ende vorherzuahnen.

      Wenn man nun zumindest mit einigen guten Darsteller-leistungen belohnt werden würde, gäbe es wenigstens etwas Positives zu vermelden, doch auch in dieser Beziehung versagt der Film total. Die Schauspieler sind an mangelndem Ausdruck nur schwerlich zu überbieten und bleiben ausserdem so blass und farblos wie eine Scheibe Toast in der Dunkelheit. Ob überhaupt einer der Akteure sein Handwerk jemals gelernt hat, kann man dabei durchaus in Frage stellen, wird einem doch vielmehr der Eindruck einer ziemlich talentfreien Laienspielgruppe vermittelt, die aber auch wirklich keinerlei Eindruck hinterlässt und schnellstens wieder in Vergessenheit gerät wie auch das Gesamtpaket insgesamt, das einem hier vorgesetzt wird. "Haunting of Winchester House" ist wirklich ein äusserst übles Machwerk, das noch nicht einmal ansatzweise gute geschweige denn gruselige Unterhaltung bietet, so das man letztendlich sehr froh darüber ist, wenn nach quälend langen gut 85 Minuten endlich der Abspann einsetzt und das Grauen beendet.

      Die größte Frechheit jedoch ist die viel zu hohe Altersfreigabe, die man nur als schlechten Witz bezeichnen kann. Für diesen Mist wäre selbst eine 16er Einstufung noch zu hoch gewesen, bekommt man doch ausser einigen äusserst schlecht umgesetzten Effekten rein gar nichts geboten, was den Aufdruck Keine Jugendfreigabe rechtfertigen würde. Kein Blut und absolut keine Härte sind hier beinhaltet, so das man sich fast schon automatisch die Frage stellt, was die betreffenden Prüfer hier geritten haben mag, um diese hohe Freugabe zu vergeben. Meiner Meinung nach ist das mit einer absoluten Irreführung des Käufers zu vergleichen, der dadurch eine vollkommen falsche Erwartungshaltung aufbaut, die dieser Müll zu keiner Zeit erfüllen kann. Und so handelt es sich zu allem Überfluss auch noch um eine absolute Mogelpackung, um die man lieber einen großen Bogen machen spllte, da man die eigene Freizeit wirklich besser vertrödeln kann als mit diesem Billig-Filmchen, das auf der ganzen Linie versagt.


      Fazit:


      Wieder einmal hat Asylum eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das selbst Trash eine viel zu große Lobhuldigung für ihre Veröffentlichungen darstellt. Mit "Haunting of Winchester House" liegt ein Paradebeispiel dafür vor, wie man einen Gruselfilm nicht aufziehen sollte. Gähnende Langeweile, eine vollkommen vorhersehbare Geschichte und extrem schlechte Darsteller, zudem keinerlei Spannung und schon gar keine Grusel-Atmosphäre dürften genügend Abschreckung darstellen, so das selbst der niveauloseste Genre-Liebhaber die Finger von dieser DVD lässt.


      2/10