Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair

      Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair






      Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair
      (Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair)
      mit Kai Maertens, Urs Remond, Jana Hora, Manfred Andrae, Ulli Kinalzik, Hans Peter Hallwachs
      Regie: Daniel Anderson / Robert Sigl
      Drehbuch: Josine van Dalsum / Felix Meyer
      Kamera: Marjus Schott / Nyika Jancso / Fred Brinkman
      Musik: Karel Svoboda
      FSK 12
      Deutschland / 2000

      Innerhalb kürzester Zeit werden Namensvettern von John Sinclair ermordet. Als dann auch noch das Grab seiner Eltern verwüstet wird, macht sich der Geisterjäger auf in seine Heimatstadt. Dort trifft er auf einen Dämon, der John Sinclairs Platz als "Sohn des Lichts" einnehmen möchte und bereit ist, dafür jeden zu ermorden, der sich ihm in den Weg stellt ...


      Nachdem 1997 mit dem Film "Die Dämonenhochzeit" praktisch der Testlauf für die nun folgende Serie angelaufen war, startete im Jahre 2000 die TV-Serie um den aus Heftromanen bekannten Geisterjäger John Sinclair. "Ich töte jeden Sinclair" ist dabei kann man hierbei als Pilotfilm ansehen, der mit 90 Minuten Laufzeit die einzige Folge in Spielfilmlänge darstellt, denn die noch folgenden 8 Episoden der Serie haben eine Laufzeit von jeweils 45 Minuten. Nachdem "Die Dämonenhochzeit" anscheinend nicht den gewünschten Erfolg erzielt hatte, wurde so ziemlich alles ausgewechselt, was man nur auswechseln kann. Regisseure, Drehbuchautoren und Darsteller wurden neu verpflichtet, um der Serie einen neuen Anstrich zu verleihen und so eventuell einen größeren Erfolg zu erzielen. Ob diese Maßnahmen nun letztendlich gefruchtet haben oder nicht, muß jeder für sich selbst entscheiden, allerdings ist vorliegender Film noch um Einiges schlechter geraten, als es bei "Die Dämonenhochzeit" schon der Fall war.

      Vergleicht man die beiden Filme miteinander dann muss man wirklich feststellen, das die 3 Jahre zurückliegende Verfilmung gar nicht einmal so schlecht war, denn "Ich töte jeden Sinclair" bietet eine Inszenierung, die größtenteils die pure Langeweile verbreitet und nur ganz selten einen gewissen Unterhaltungswert erkennen lässt. Doch zunächst einmal sollte man etwas zu der neuen Besetzung sagen, aus der insbesondere der neue John Sinclair (Kai Maertens) hervorsticht, was allerdings keineswegs durch gelungenes schauspiel der Fall ist. Viel eher handelt es sich dabei um eine absolute Fehlbesetzung, denn nimmt man dem extrem schlecht agierenden Darsteller so ziemlich jede Rolle ab, aber nicht die eines Geisterjägers. Selbst Florian Fitz, der schon in "Die Dämonenhochzeit" nicht unbedingt durch ein authentisches und glaubwürdiges Schauspiel zu überzeugen wusste, hat diese Rolle um Einiges besser verkörpert, als Maertens es je tun würde. Zu ungelenk und theatralisch erscheint das dargebotene Schauspiel, das man allerdings auch von den anderen Akteuren geboten bekommt. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das man viel eher ein Theaterstück als einen Spielfilm zu sehen bekommt. Die vorherrschende Theatralik kommt besonders bei der Figur des zu bekämpfenden Dämons zur Geltung, der vollkommen künstlich und überzogen agiert, was phasenweise schon recht albern und dümmlich erscheint.

      Es sind aber beileibe nicht nur die schauspieler, die äusserst schlecht agieren, auch die Geschichte an sich ist lediglich als laues Lüftchen zu bezeichnen. Action ist ein absolutes Fremdwort und wer wer eine gute Horror-Atmosphäre erwarten sollte, wird nach Sichtung des Filmes doch ziemlich enttäuscht sein, denn solche Dinge sucht man leider vergebens. Zu keiner Zeit kann sich echte Spannung entfalten, wofür auch die vollkommen lahme Erzählweise verantwortlich zeichnet, denn in keiner Phase des Geschehens ist auch nur annähernd so etwas wie Tempo zu erkennen, vielmehr plätschert die Geschichte so vor sich hin und eröffnet auch leider keinerlei Höhepunkte, an denen man sich als Zuschauer etwas erfreuen könnte. Stattdessen bekommt man größtenteils langatmige Dialoge serviert, die den Unterhaltungswert nicht unbedingt in schwindelerregende Höhen schießen lassen. Gibt die Geschichte schon rein inhaltlich nicht besonders viel her, so ist ihre Umsetzung zudem noch äusserst langweilig geworden, so das auch in keiner Phase so etwas wie ein Horror-Feeling entstehen würde, da noch nicht einmal einige mysteriöse Momente vorliegen, die wenigstens eine atmosphärische Grundstimmung vermitteln würden.

      Vor etlichen Jahren habe ich selbst sehr viele Abenteuer des Geisterjägers gelesen, jedoch war nicht ein Einziges dabei, das auch nur annähernd so langatmig und uninteressant war wie diese Realverfilmung. Mit etwas mehr Engagement hätten die Macher ganz sicher wenigstens einen durchschnittlichen, dafür aber unterhaltsamen Film kreieren können, doch "Ich töte jeden Sinclair" bietet wirklich nichts, was man besonders positiv hervorheben könnte. Zu langweilig ist schon allein die geschichte an sich, die zudem noch mit äusserst schlecht agierenden Schauspielern besetzt ist, die nicht wirklich etwas von ihrem handwerk verstehen. Einzig und allein die Tatsache, das auch diese Veröffentlichung zusätzlich mit einem Hörbuch bestückz ist könnte zu einem Kauf einladen, da der Preis auch nicht zu hoch ist. Vom Film an sich dürften allerdings selbst die größten Sinclair-Fans eher enttäuscht sein.


      Fazit:


      Filmisch gesehen ist "Ich töte jeden Sinclair" eine ziemliche Gurke, die selbst niedrig angesiedelten Erwartungen kaum gerecht werden kann. Die Neubesetzung der Charaktere war zudem eine Maßnahme, die man als durchaus misslungen bezeichnen kann. Insbesondere Kai Maertens in der Rolle des Geisterjägers kann überhaupt nicht überzeugen und kann schon als echte Fehlbesetzung angesehen werden. Lediglich die Tatsache das auch dieser Veröffentlichung auch das Hörbuch zum Film beiliegt sorgt dafür, das man wenigstens für die Hardcore-fans des Geisterjägers eine bedingte Empfehlung aussprechen kann.


      Die DVD:

      Vertrieb: KSM
      Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Surround
      Bild: 1,33:1
      Laufzeit: Film 90 Minuten, Hörbuch 128 Minuten
      Extras: Hörbuch


      1,5/10