Dark Legends - Neugier kann tödlich sein

      Dark Legends - Neugier kann tödlich sein






      Dark Legends - Neugier kann tödlich sein
      (The Shortcut)
      mit Andrew Seeley, Shannon Woodward, Dave Franco, Katrina Bowden, Raymond J. Barry, Kent Allen, Wendy Anderson, Jeremy Bastian, Cavan Cunningham, William B. Davis, Benjamin DeWalt, Nicholas Elia, Josh Emerson
      Regie: Nicholaus Goossen
      Drehbuch: Dan Hannon / Scott Sandler
      Kamera: Mark Irwin
      Musik: Michael Suby
      FSK 16
      USA / 2009

      Der Weg durch den Wald würde den Schulweg deutlich abkürzen, doch kein Kind aus der Gegend würde es wagen, dort entlang zu gehen. Der Pfad führt an einem gruseligen Haus vorbei, in dem ein unheimlicher alter Mann wohnt, der jeden Vorbeikommenden mit mysteriösen Warnungen erschreckt. Es geht das Gerücht um, dass er mit dem Verschwinden mehrerer Kinder vor langer Zeit zu tun hat. Als Jahre später die Kinder von damals erfahren, dass der alte Mann noch immer sein Unwesen treibt, beschließen sie, seinem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Sie folgen dem Pfad in den Wald ...


      Filme in denen sich die Thematik um irgendwelche düsteren Legenden dreht, beinhalten eigentlich fast immer ein recht hohes Spannungspotential und eine äusserst unhemliche Grundstimmung. Und obwohl "Dark Legends" nicht gerade ein Feuerwerk an Innovation bietet, sondern viel eher in einigen Punkten etwas vorhersehbar daherkommt, kann man dem Film diese beiden Dinge in keinster Weise absprechen. So beginnt das Werk auch mit einer zeitlichen Rückblende, die durchaus die Neugier beim Zuschauer wecken kann. Und immer wieder im Verlauf der Geschichte wechseln sich aktuelle Geschehnisse mit puzzleartigen Fragmenten aus der Vergangenheit ab, was den Betrachter so mit der Zeit immer näher an die Lösung des Rätsels führt, mit dem man hier konfrontiert wird. Dabei liegt die Lösung gar nicht einmal so offensichtlich auf der Hand, wie manche Kritik im Netz dies vermuten lässt, zwar kann man sich als Kenner dieser Art von Film durchaus seinen Teil zusammenreimen, eine endgültige Bestätigung für die eigenen Vermutungen erhält man allerdings erst kurz vor dem Ende, das zudem noch eine kleine und nicht unbedingt vorhersehbare Überraschung mit sich bringt.

      Und so kann man Regisseur Nicholaus Goossen einen recht unterhaltsamen Thriller attestieren, der durch leichte Anleihen beim Horrorfilm ein durchaus spannendes und interessantes Filmerlebnis offenbart, an dem man jederzeit seine Freude haben kann und mit äusserst kurzweiliger Unterhaltung konfrontiert wird. Es muss halt nicht immer ein cineastisches Meisterwerk sein, manchmal reichen auch einige handelsübliche Zutaten um atmosphärische Thrillerunterhaltung zu servieren. Allen Unkenrufen zum Trotz baut sich hier in relativ kurzer Zeit ein solider und konstanter Spannungsbogen auf, der zwar zu keiner Zeit in absoluter Hochspannung ausartet, aber solide Genrekost darbietet, die man sich sehr gut anschauen kann. Zudem kann sich auch die Grundstimmung der Geschichte sehen lassen, diverse Passagen eröffnen sogar äusserst unheimliche und bedrohliche Momente, die dem Ganzen einen teilweise düsteren Anstrich verleihen.

      Von den Darstellern sollte man aber nicht zuviel erwarten, es handelt sich größtenteils um die typischen amerikanischen Jungdarsteller, die aus einem anscheinend unerschöpflichen Reservoir entspringen, das die Amerikaner besitzen. Nun ist das gezeigte Schauspiel sicherlich kein Grund, um in totale Verzückung geraten, ein gewisses Talent ist den meisten Akteuren allerdings nicht abzusprechen. Teils solide und überzeugende Auftritte tragen zu einem doch gelungenem Gesamtbild bei, das man von diesem Film erlangen kann, wenn die eigenen Ansprüche nicht in schwindelerregenden Höhen angesiedelt sind.

      Im Endeffekt ist "Dark Legends" ein absolut sehenswerter Genrevertreter, der ganzzeitig gute und spannende Thrillerkost bietet und dem Zuschauer eine interessante Geschichte bietet. Und obwohl manche Leute diesem Film eine starke Vorhersehbarkeit andichten, ist diese keinesfalls so offensichtlich, das man hier nicht auf seine Kosten kommt. Das Szenario wurde atmosphärisch und äusserst stimmig in Szene gesetzt und bietet am Ende sogar noch einen Überraschungsmoment, den man nun wirklich nicht unbedingt vorhersehen konnte. Mir jedenfalls hat dieser kleine Horrorthriller sehr gut gefallen, so das ich ohne Bedenken eine Empfehlung an Genre-Fans aussprechen kann. Denn mit den richtigen Erwartungen, die man nicht zu hoch ansiedeln sollte, wird man mit solider und guter Filmkost bedient, die für einen spannenden Filmabend jederzeit geeignet ist.


      Fazit:


      Mit seinem zweiten Spielfilm hat Regisseur Nicholaus Goossen zwar kein Genre-Highlight, aber einen überdurchschnittlich interessanten Film kreiert, der trotz einiger durchschaubarer Abläufe ganzzeitig gut zu unterhalten weiss. Ein solider Spannungsaufbau und eine dichte Atmosphäre sorgen zwar nicht unbedingt für den absoluten Nervenkitzel, bieten aber gut 80 Minuten kurzweilige Thrillerunterhaltung, die man sich sehr gut anschauen kann.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 82 Minuten


      6,5/10