Sauna - Wash Your Sins

      Sauna - Wash Your Sins



      Inhalt:
      Nach einem Vierteljahrhundert Krieg zwischen Russland und Finnland herrscht im frühen 16. Jahrhundert endlich Frieden, und eine vierköpfige Kommission aus Russen und Finnen marschiert durch die Provinz, um den frisch beschlossenen Grenzverlauf zu markieren. Die Brüder Knut und Erik, Vertreter Skandinaviens, haben Sorgen. Der eine fürchtet den Frieden, den anderen plagt das schlechte Gewissen wegen des letzten Kriegsverbrechens. Da trifft man auf ein Dorf im Sumpf, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Dort steht eine Sauna, in der sich angeblich Sünden wegwaschen lassen.
      Düsterer Horrorfilm in mittelalterlichen Ambiente, eine weitere finnische Auseinandersetzungen mit der kriegerischen Vergangenheit zwischen Finnen und Russen, diesmal mit den Zutaten des fantastischen Kinos in beklemmend dreckfarbene, nasskalte Hinterwaldszenerie gesetzt. Wie die Protagonisten ist auch der Zuschauer sich selten sicher, ob der Horror nicht doch nur ein Manifestation der omnipräsenten Kriegsneurosen ist. Blut- und schlammverkrusteter, metapherngeschwängerter Bastard aus Spuk, Kriegsdrama und Historienabenteuer, hervorragend gespielt und mit viel Gefühl für Stimmungen angerichtet.

      Trailer: kino-zeit.de/filme/trailer/sauna

      Produktion: Finnland / Tschechien 2008
      Genre: Horror / Historie
      Regie: Antti-Jussi Annila
      Drehbuch: Iiro Küttner
      Darsteller: Ville Virtanen, Tommi Eronen, Rain Tolk


      Ab 13. Mai 2010 steht der finnische Horrorfilm Sauna von 8-Films in den Videotheken. Angekündigt mit "keine Jugendfreigabe" VÖ-Datum 25.6.2010
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen
      Filme aus Finnland/Russland sind für ihr sehr langsames und schläfriges Tempo bekannt und diese „Sauna“ ist da erwartungsgemäß keine Ausnahme. Die Darsteller spielen sehr ernst, was soweit in Ordnung geht, nur die Dialoge können dabei nicht immer munter verfolgt werden. Zu loben ist die tolle Optik des Filmes, wo einiges an Atmosphäre entstehen darf. Zu sehen gibt es dichte, angenagte Wälder mit ferner Nebelschwaden. Als Ekelszene sind verendete Tiere auf trockenen Boden dienlich. Die Sauna, welche in unserem Dorf hier vorhanden ist, wird dann einiges an Gruselschauer in der Dunkelheit auslösen, schon von außen schaut diese sehr bedrohlich aus. Die Gruselstimmung wird im Film durch knacksen von Türen noch stark unterstützt. Einige Passagen sind in russischer Sprache gehalten, dabei hilft dann die deutsche Untertitelung, um das Geschehen auch zu verstehen. Dies ist meist ärgerlich, da die Untertitelung dann erst zusätzlich reingedrückt werden muss.

      Vereinzelt werden gruselige Wesen erscheinen, die in unserem präsentierten Dorf scheinbar jeden gefangen halten wollen. Mal ist es ein Mädchen als böses Wesen, dann wieder Männer in diese schaurige Rolle, so ganz nachzuvollziehen ist es hier jedenfalls nicht, die Story ist auch ein wenig verworren.
      Immerhin wird nicht zu viel eingebracht, so dass man den Überblick nicht ganz verlieren wird, aber diese „Sauna“ bewegt sich zunehmend nur auf dem Level eines Kunstfilmes mit schönen Bildern und wenig Tempo sowie schwere Verständlichkeit. Dies wird dann vor allem im surrealen Finale klar, was aber verstörend, blutig und gruselig Enden durfte. Von der Bildsprache her ist diese „Sauna“ einen Blick wert. Wer Kunstfilme auf dem Horrorfilmmarkt nicht abgeneigt ist, der darf hier durchaus mal reinschauen.

      5/10

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      Sauna - Wash Your Sins
      (Sauna)
      mit Ville Virtanen, Tommi Eronen, Viktor Klimenko, Rain Tolk, Kari Ketonen, Sobja Petäjäjärvi, Vilhelmina Virkkunen, Taisto Reimaluoto, Ismo Kallio, Kati Outinen, Dick Idman, Ivo Kubecka, Elena Leeve, Elena Spirina, Peter Holmlund
      Regie: Antti-Jussi Annila
      Drehbuch: Iiro Küttner
      Kamera: Henri Blomberg
      Musik: Panu Aaltio
      Keine Jugendfreigabe
      Finnland / Tschechische Republik / 2008

      1595: Der lang andauernde Krieg ist endlich beendet. Die Brüder Knut und Erik sind Mitglieder der Kommission, die die Grenze zwischen Finnland und Russland markiert. Im Zuge dieser Aufgabe begehen sie eine schreckliche Sünde: Sie überlassen ein junges Mädchen einem fürchterlichen Tod. Als sie später eine noch nicht kartografierte Sumpflandschaft durchqueren, taucht der Geist des Mädchens auf und verfolgt sie. Aus dem Antlitz der Erscheinung quillt endlos Schmutz. In der Sauna eines namenlosen Dorfs finden die beiden Unterschlupf. In diesem geheimnisvollen Ort kann man sich von allen Sünden reinwaschen. Knut und Erik betreten die Hütte auf der Suche nach Vergebung ...


      Wenn man diversen Meinungen über diesen Horrorfilm im historischen Ambiente Glauben schenkt, dann müsste man es eigentlich mit einer eher langatmigen Geschichte zu tun bekommen, die über keine sonderlichen Höhepunkte verfügt und zudem noch extrem blutarm in Szene gesetzt wurde. Nun gut, die Sache mit der Blutarmut stimmt zu 100 %, jedoch gestaltet sich das Geschehen alles andere als langatmig oder gar langweilig, vielmehr wird der Zuschauer mit einem insbesondere in atmosphärischer Hinsicht absolut überzeugendem Werk konfrontiert, in dem sich der Horror langsam und schleichend entwickelt, wodurch ein hohes Maß an Intensität freigesetzt wird, das seine Wirkung auf den Betrachter auf keinen Fall verfehlt. Von der ersten Sekunde an wird man mit einer herrlich dreckigen und düsteren Grundstimmung konfrontiert, die einem langsam aber sicher unter die Haut kriecht, so das ein ganzzeitig vorhandes Unbehagen entsteht, das man bis zum Ende nicht wieder los wird.

      Regisseur Antti-Jussi Annila ist es hervorragend gelungen, eine authentisch erscheinende Atmosphäre zu erzeugen die jederzeit das Gefühl vermittelt, das man sich wirklich zeitlich gesehen im 16. Jahrhundert befindet und so die Ereignisse auch glaubwürdig nachvollziehen kann. Es ist die vorhandene Kraft der imposanten Bilder, die eine ungeheure Faszination entfaltet, der Einsatz blasser Farbfilter lässt die Schauplätze dermaßen düster erscheinen, das einem phasenweise schon kalte Schauer über den Rücken laufen. Und so kann sich dann auch das unheilvolle Element der Geschichte vollends entfalten, das den Zuschauer mit zunehmender Laufzeit immer mehr in seinen Bann zieht, obwohl im Prinzip nicht wirklich viel passiert. Es gibt keinerlei visuelle Härte, auf blutige Passagen wartet man vergebens und dennoch geht vom Geschehen eine ungeheuer starke faszination aus, der man sich keinesfalls erwehren kann. Sicherlich gibt es genügend Leute, die sich über die fehlende Härte beschweren werden, die man aufgrund der hohen Alterseinstufung vielleicht erwartet hat. Dazu sollte man allerdings erwähnen, das der Film ab 16 Jahren freigegeben ist und lediglich wegen einiger Trailer auf der DVD mit Keine Jugendfreigabe eingestuft wurde. So wird manch einer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und geht mit vollkommen falschen Erwartungen an dieses Werk heran.

      Neben der erstklassigen Stimmung und dem schleichend aufkommendem Horror sind ganz sicher auch die darsteller eine große Stärke der Geschichte, insbesondere das Brüderpaar Eerik und Knut, die hier die Charaktere der beiden Kartografen darstellen bestechen durch ausgezeichnetes und authentisches Schauspiel. Vor allem der scheinbar eiskalte Eerik wird dabei so unheimlich dargestellt, das es einen in manchen Passagen schon einmal frösteln kann, wohingegen Knut der emotionale und menschliche Part des ungleichen Brüderpaares ist. Die unterschiedlichen Charaktere der beiden sind für das Geschehen somit auch immens wichtig und drücken dem Ganzen einen ganz eigenen Stempel auf, der mit der Zeit immer stärker in den Vordergrund tritt. Aber auch ganz allgemein kann man im Bezug auf die darstellerischen Leistungen überhaupt nichts bemängeln, da auch die Figuren, die nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen, durch absolut gute Leistungen auffallen und den Film so noch einmal zusätzlich aufwerten.

      Nun mag "Sauna" sicherlich nicht jeden Geschmack treffen, denn vielen wird bestimmt etwas die Action fehlen. Allerdings handelt es sich hier um eine wirklich etwas aussergewöhnliche Produktion, der man unbedingt eine Chance geben sollte. Denn wenn man sich auf diesen Film einlässt, dürfte der eher unterschwellige Horror der hier entsteht einen voll in Beschlag nehmen und so für ein exzellentes Grusel-Feeling sorgen, das eher schleichend aber deswegen nicht minder intensiv auf den Betrachter überspringt. In einigen Passagen der Story verschwimmen sogar die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, was dem Geschehen noch einmal zusätzlich eine äusserst unheimliche Note verleiht, die das Gesamtbild noch stimmiger erscheinen lässt, so das man letztendlich von einem in allen Belangen gelungenem Filmerlebnis sprechen kann.


      Fazit:


      Wer Horrorfilme mag, in denen sich der aufkommende Horror eher sehr langsam und unterschwellig entwickelt, der ist hier an der genau richtigen Adresse, denn "Sauna" schafft es mit den minimalsten Mitteln, ein maximales Grusel-Feeling zu entfalten. Liebhaber der harten Welle kommen sicher nicht auf ihre Kosten, wer sich allerdings an eher subtilem Horror erfreuen kann, der dürfte von diesem Werk begeistert sein. Mir persönlich hat der Film jedenfalls erstklassig gefallen und so kann ich ihn auch bedenkenlos weiterempfehlen.


      Die DVD:

      Vertrieb: 8-Films
      Sprache / Ton: Deutsch / Finnisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,85:1 (16:9)
      Laufzeit: 85 Minuten
      Extras: Making Of, Extended / Deleted Scenes, Bloopers, Teaser, Trailer


      8/10
      Es ist ja eigentlich schon klar, dass Sauna ein finnischer Film ist, da die Sauna dort ja erst bekannt geworden ist. Aber warum auch nicht. Sehr viele Filme aus dem hohen Norden, speziell aus Finnland gibt es ja noch nicht, doch die meisten Filme strahlen etwas besonderes aus, auch wenn sie nicht immer von hohem Tempo geprägt sind. Da kann sich auch Sauna mit dazu zählen, da schon anfangs die tolle Optik heraus sticht. Die Geschichte spielt ja 500 Jahre vor unserer Zeit und da man sich schon in Tundra ähnlichen Gefilden befindet, dann hat man auch schon die passende Location hierfür und diese ist wirklich spitzenmäßig. Vor allem baut man so schnell eine tolle Atmosphäre auf, vor allem wenn es überall knackt und knarrt und Nebelschwaden für eine bedrohliche Stimmung sorgen. Das muss man den Finnen zu gute halten, dass sie es immer wieder schaffen und einen exzellenten Schauplatz in den Filmen unterbekommen.

      Aber nun zum Film: Der Krieg ist vorbei und es wurden 2 Leute von Skandinavien entsandt, um die Grenze neu zu markieren und ein zu zeichnen. Auf ihren weiten Reise begegnen ihnen nicht nur fröhlich gesinnte Menschen und da müssen sie auch mal die Klinge schwingen und ihr Leben in Sicherheit bringen. Doch als sie in einem Dorf kurz Rast machen macht einer der Brüder einen Fehler, denen beide das Leben schwer macht und zwar in dem er eine Frau in einem Keller einsperrt, ohne das jemand weiß das sie sich hier befindet. Doch als ihnen in den Wäldern immer wieder eine seltsame Frau begegnet, bekommen sie es doch mit der Angst zu tun, vor allem da es sich mehr um eine Geistererscheinung handelt. Und dann kommen sie in das Dorf mit der merkwürdigen Sauna, die von außen mehr als ein Bunker ausschaut. Aber da ja zuvor noch Krieg herrschte, ist es gar nicht so abwegig eine Sauna mit einem Schutz zu bauen. Jedenfalls hören die beiden das man in dieser Sauna seinen Sünden rein waschen kann und dies werden sie auch ausprobieren, ob das auch wirklich klappt und ob dann wieder Ruhe einkehren mag.

      Es ist eine Menge an Potenzial vorhanden und man hat vieles auch recht bedrohlich unterhalten, aber der Film mag nicht ganz so unterhalten, wie man es von anderen Horrorfilmen die gruseln wollen, kennt. Eine Gruselstimmung ist auf jeden Fall schon aus zu machen. Sauna setzt auf jeden Fall sehr viel auf seine Optik, die hier richtig gut gefallen kann, doch dabei vergisst man ein wenig mehr auf den Zuschauer ein zu gehen und die Story so weiter laufen zu lassen, damit es auch von Anfang bis Ende recht spannend bleibt. Man kann aber auch gut von ausgehen das dies auch wieder an der unterschiedlichen Sichtungsweise liegen mag, zumal jeder andere Vorlieben hat. Am Ende hat man sich dann wieder etwas nettes einfallen lassen, was aber hier nicht verraten werden kann, um nicht die ganze Spannung zu nehmen. Ein Blick hier rein zu werfen ist sicherlich nicht verkehrt.

      6 / 10
      Ich habe ihn mir vor ein paar Wochen im Steelbook gekauft, hatte aber irgendwie noch keinen richtigen Bock gehabt ihn anzuschauen. Wenn ich hier die gespaltenen Meinungen höre, bekomme ich jetz doch langsam Lust den Film zu sichten.
      Aber anscheinend ist er doch ganz was anderes, wie auf dem Cover beschrieben.
      Ich bin gespannt...


      „Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.“ (Alfred Hitchcock)