Der Fall Ted Bundy

      Der Fall Ted Bundy

      Originaltitel: Bundy: An American Icon

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Michael Feifer
      Länge: ca. 92 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Corin Nemec, Jen Nikolaisen, David DeLuise, Fay Baldwin, Judi Beecher, Daniel Bonjour, Liana Bryer, Brock Burnett, Kristen Clement, Caia Coley, Deborah Collins, Kristen De Luca



      Inhalt:

      Was macht einen Menschen zum Serienkiller? Ted Bundy, ein gebildeter Mann, nutzt all seine Fähigkeiten, um Opfer anzulocken und in seinen Bann zu ziehen, um sie dann brutal zu ermorden. Von der Polizei über den gesamten nordamerikanischen Kontinent gejagt, findet Bundy in Florida schließlich sein letztes Opfer. Er wird verhaftet und beschließt sich mittels seiner juristischen Kenntnisse vor Gericht selbst zu verteidigen...



      Trailer:
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      Meinung:
      Anfangs bekommen wir eine Vergewaltigungsszene zu sehen, unser Ted Bundy ist also schnell aktiv, dies schaut auch noch ganz brauchbar aus. Anschließend ist Bundy sogar schon hinter Gitter. Wir erleben nun Ted Bundy als Jungen, wo wohl so etwas wie brutale Kinderstube aufgezeigt werden soll, mit einem Vater der gerne mal ausrastet. Die Darstellung dessen wurde aber richtig derb verbockt. Es dürfte kaum jemand ansprechen, so Albern wie es hier dargestellt wird, wenn der Vater eher wie ein geistig Umnachteter rumposaunt. Gewaltszenen gibt es dort nicht und weshalb der Junge davon schon so verstört sein soll, bleibt allein das Wissen des Regisseurs verborgen. Anschleißend gibt es den nächsten Zeitsprung, wo Bundy schon recht alt ist, der sich an jungen Frauen heranpirscht. Der Darsteller Corin Nemec (Boston Strangler, Chicago Massacre) als Ted Bundy wirkt sehr unsympathisch und enorm arrogant spielend, der den Film sehr schnell ins Bodenlose zieht. Allgemein ist die Besetzung im Schnitt aber auch schlecht. Wobei die Mädels des Ted Bundy wenigstens optisch ansprechend ausschauen und mit Sicherheit, aber nur wenn sie Lächeln, mehr Schauspielleistung offenbaren, als die Besetzung des arroganten Ted Bundy. Die Charakterintensivierung ist furchtbar aufgesetzt und kitschig geraten. Als dann der Knacks im ersten Beziehungsspiel kommt, wünscht man sich schnell dass Ted Bundy das Beil rausholt und losschlachtet, denn seine erste Beziehung gibt nur sehr fadenscheinige Gründe an, weshalb sie mit Ted Bundy Schluss machen möchte. Darauf rastet er völlig aus, denn einfach so die teils kitschige Beziehung so abzubrechen, geht natürlich nicht. Die von ihm gefolterten Frauen werden etwas auf die Terrorschiene bearbeitet, wie Seil um den Hals und Dreck im Gesicht, richtige Härte wird aber nicht eingesetzt, so gibt es nicht mal die Morde richtig zu sehen. Im letzten Drittel gilt es eine lange Gerichtsverhandlung zu erwarten.
      Die Kulisse und vor allem Outfits sind teils ansprechend und spiegelt die 70er Jahre durchaus wieder, nur fand ich die Häuser vom Innen her auch ganz schön eingestaubt und langweilig. Die Black Soul Sounduntermalung war mir ebenfalls zu öde, gelegentlich kommen noch ein paar gruselige Töne zum Vorschein. In der Nacht ist man um Atmosphäre bemüht, anhand von Tierlaute im Hintergrund, allerdings wurde zu wenig Beleuchtung eingesetzt und die Konturen sind somit kaum zu erkennen, dabei fallen halt auch die Mordansätze der Dunkelheit zum Opfer. Ein Spannungsbogen kann nicht richtig aufgebaut werden, da zuwenig Tempo drin ist. „Der Fall Ted Bundy“ von Michael Feifer (Boston Strangler , B.T.K., Ed Gein: Der wahre Hannibal Lecter, Chicago Massacre, Drifter: Henry Lee Lucas) ist wie so oft von ihm, mit Sicherheit wieder mal ein schwacher Vertreter des Serienkiller-Subgenres, mit einen der schlechtesten und vollkommen unglaubwürdig spielenden Hauptdarsteller, in solche einer Serienkillerrolle, den ich kenne.

      3/10