Ambush 1941 - Spähtrupp in die Hölle

      Ambush 1941 - Spähtrupp in die Hölle




      Produktionsland: Finnland
      Erscheinungsjahr: 1999
      Regie: Olli Saarela
      Länge: ca. 117 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Peter Franzén, Irina Björklund, Kari Heiskanen, Taisto Reimaluoto, Kari Väänänen, Tommi Eronen, Pekka Heikkinen, Pekka Huotari, Tero Jartti, Rauno Juvonen, Arttu Kapulainen, Matti Laitinen





      Inhalt :

      1941. Die finnische Armee hat sich entlang der russischen Grenze mobilisiert, um die im Winterkrieg verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Leutnant Eero Perkola (Peter Franzen) führt einen Spähtrupp finnischer Soldaten an, die allesamt Veteranen im Kampf gegen die rote Armee sind. Er und seine Männer werden für eine geheime Aufklärungsmission nach Karelien abkommandiert. Hinter den feindlichen Linien beginnt für sie eine gefährliche Mission. Leutnant Perkola ist ein Mann mit Gewissen, er verabscheut Gewalt und versucht jede Gräueltat zu verhindern. Das ändert sich jedoch, als er während der Mission eine schreckliche Nachricht erhält.


      Meinung:

      Gezeigt wird ein ruhiges Kriegesszenario, mit atmosphärischen Wald/Wiesenaufnahmen, wo es gilt die Russen auszukundschaften und zu erledigen. Auf die Charaktere wird gut eingegangen, auch wenn die Finnen für meinen Geschmack etwas zu ernst spielen, wobei dann der ein oder andere Witz der typischen US Kriegsfilme ausbleiben wird. Was mich daran störte ist, dass es mir fast schon zu ruhig war, zwar nie langweilig, aber typisch russisch/finnisch halt, wenn der Ablauf wie in Zeitlupe anmutet. Ansonsten werden die großen US Vorbilder, wo noch auf die Charaktere eingegangne wurde, als Vorbild genommen. Ein paar Szenen erinnern auch an die US Produktionen, wie jemand, der stückweise ins Bein geschossen wird und er dabei immer wieder aufschreit (Full Metal Jacket). Wer hier auf viel Action oder Dramatik setzt, wird aber nicht bedient, atmosphärisch ist der Film aber gewiss.

      6,5/10
      Ambush wurde auf verschiedenen Festivals nur so mit Preisen überhäuft. Doch da kann man heutzutage eigentlich kaum noch gehen, vor allem weil es sich ja immer um verschiedene kleinere Festivals handelt und die nicht wirklich sehr Aussagekräftig sind. Doch das der Film so abgesahnt hat, ist in dem Film doch mehr als verständlich. Es gibt zudem ja auch einen Haufen an Kriegsfilmen, die vor allem sehr vielfältig sind und nur wenige davon sind so richtig gut. Was natürlich auch immer am jeweiligen Geschmack liegen mag, doch Ambush muss sich vor der Konkurrenz keineswegs fürchten. Vielmehr könnte es sein, das man einen recht unspektakulären Filmnamen für ausgewählt hat, der auch nicht gerade Aussagefähig ist, wenn man nicht weiß um was es geht. Und das ist eigentlich schade, denn dem Film sollte schon etwas mehr Beachtung gehören.

      Ambush fängt eigentlich ganz ruhig an und man merkt gleich, das es sich hier nicht um einen Film handelt, in dem es alle paar Minuten nur so vor Action am krachen ist, sondern es läuft eher etwas „gemütlich“ ab. So dreht es sich die meiste Zeit darum, das ein paar Soldaten an der Grenze zu Russland sind und dort den Feind in Augenschein nehmen und ihn quasi „ausspähen“. Dementsprechend hat der Film auch eine gewisse Atmosphäre, wo sich stets immer wieder an Spannung aufbaut, vor allem da man ja nie weiß, wo sich der Feind gerade befindet und ob nicht etwa im Waldstück vor einem man schon unter Beobachtung steht und evtl. schon auf der „Abschussliste“ ist.

      Ein großes Lob muss man auch an die verschiedenen Darsteller machen. Diese agieren in ihren Rollen so glaubwürdig und machen dabei immer eine gute Rolle. Und vor allem passen sie hier auch optisch super gut herein. Aber apropos Optik. Diese spielt in dem Film eine gewaltige Rolle und deswegen ist Ambush eigentlich auch so herausragend. Was hier an Optik eingefangen wird, kann man mit Worten eigentlich kaum noch wiedergeben, denn sowas muss man einfach gesehen haben. Ganz zu schweigen von den überaus gelungenen Kamerafahrten, die einfach nur Klasse sind. Und da es Landschaftsmäßig einfach nur riesig ist und man sich ein hammerhartes Gebiet hierfür ausgesucht hat (viel Wald und Seen), macht auch die Location richtig viel her.

      Man kann Ambush eigentlich nur mit Lob überschütten und ich hoffe wirklich, das er genügend Anklang findet. Auch wenn er schon über 10 Jahre alt ist, kommt er nun zum ersten mal auf DVD heraus. Aber zu dieser Veröffentlichung von Ascot Elite kann man eigentlich nur gratulieren. Wer sich gerne Kriegsfilme anschaut kommt hier eigentlich gar nicht dran vorbei. Auch wenn man schon zahlreiche solcher Filme gesehen hat, besticht der Film durch vielerlei anderer Sachen (wie zuvor erwähnt). Hier darf man den Finnen zu einem herausragenden Film gratulieren, den man so eigentlich auch nicht erwartet hätte.


      8,5 / 10