Zurück bleibt die Angst

      Zurück bleibt die Angst






      Zurück bleibt die Angst
      (Ghost Story)
      mit Fred Astaire, Melvyn Douglas, Douglas Fairbanks Jr., John Houseman, Craig Wasson, Patricia Neal, Alice Krige, Jacqueline Brookes, Miguel Fernandes, Lance Holcomb, Mark Chamberlin, Tim Choate, Kurt Johnson, Ken Olin, Brad Sullivan
      Regie: John Irvin
      Drehbuch: Lawrence D. Cohen
      Kamera: Jack Cardiff
      Musik: Philippe Sarde
      FSK 16
      USA / 1981

      Ricky Hawthorne, Dr. John Jaffrey, Edward Charles Wanderley und Sears James bilden die "Chowder-Society". Der einzige Zweck: Die vier altehrwürdigen Herren erzählen sich Gruselgeschichten und Schauermärchen. Allerdings eint sie ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das tief in ihnen schlummert, ein Geheimnis, das sie seit über 50 Jahren hüten. In diesem Winter aber holt es sie ein. Den alten Männern wird Angst und Bange, immer wieder erscheint ihnen eine Frau. Eine tote Frau. Und sie will Rache für das, was die Männer ihr angetan haben ...


      Endlich, nach mittlerweile fast 30 Jahren erschien dieser herrlich atmosphärische Gruselfilm auch auf DVD und man kann der Firma MIG nur dazu gratulieren, das sie diesem tollen Film eine DVD-Veröffentlichung spendiert hat. Nun mag John Irvin's Werk gerade aus heutiger Sicht für viele Leute etwas angestaubt und antiquiert wirken, denn wurde man doch insbesondere in den letzten Jahren mit Asia-Gruslern überhäuft, in denen auch die Thematik von Rachegeistern behandelt wurde. Doch vor allem, wenn man genug hat von Mädchen mit langen schwarzen Haaren, die sich auf grausame Art und Weise an ihren Opfern rächen, sollte man eventuell auf diesen herrlichen Klassiker zurückgreifen, der zwar nicht die gruselige Intensität der asiatischen Filme wie "Ring" oder "Ju-On" erreichen kann, aber dennoch ein atmosphärisches Grusel-Erlebnis darbietet.

      Allein schon die Besetzung mit Hollywood-Größen wie Fred Astaire oder Douglas Fairbanks Jr. sollte Grund genug sein, diesem Film seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen, denn das dargebotene Schauspiel kann sich durchaus sehen lassen. Doch auch ansonsten ist die gesamte Inszenierung der hier erzählten "Ghost Story" bemerkenswert gut gelungen, auch wenn sich das Grusel-Feeling lediglich in einigen Passagen offenbart und nicht die gesamte Laufzeit über vorhanden ist. Dafür wird der Zuschauer allerdings mit einer äusserst gelungenen und spannenden Erzähl-Struktur konfrontiert, so das zu keiner Zeit irgendwelche langatmige Passagen auftreten. Dafür sorgen insbesondere die Nebenerzählstränge der Story, bei denen man in längeren Rückblenden immer mehr die Zusammenhänge des Geschehens erkennt, die letztendlich im letzten Drittel des Films zur endgültigen Aufklärung beitragen und ein schreckliches Geheimnis offenbaren, das 50 Jahre lang gehütet wurde.

      Sicherlich können die vorhandenen Schockeffekte rein von der Intensität her nicht ganz mit den aus heutigen Werken bekannten mithalten, jedoch passen sie nahezu perfekt in diesen 80er Jahre Grusler, der seinen ganz eigenen Charme besitzt und auch eine exzellente Grundstimmung beinhaltet, die streckenweise bedrohliche und sehr unheimliche Ausmaße annimmt. Besonders in den ersten gut 30 Minuten können sogar leichte Verwirrungen auftreten, da die gesamten Umstände des Szenarios noch nicht bekannt sind und man sich unwillkürlich fragt, in welchem Zusammenhang diverse Passagen stehen, doch diese leichten Ungereimtheiten lösen sich relativ schnell in Luft auf, da sich die einzelnen Puzzle-Teilchen im Laufe der Zeit zu einem großen Ganzen zusammenfügen, das am Ende auch keinerlei Fragen offen lässt.

      Letztendlich handelt es sich bei "Zurück bleibt die Angst" um einen wirklich gelungenen Gruselfilm, der durch seine gelungene Erzähl-Struktur, die erstklassigen Darsteller und seinen konstanten Spannungsbogen mehr als nur überzeugen kann. Für die etwas jüngere Generation mag dieser Klassiker vielleicht eher seicht und angestaubt erscheinen und manch Einer mag auch etwas Härte vermissen, jedoch bekommt man hier ein bestens unterhaltendes relikt der 80er Jahre präsentiert, das in seiner Gesamtheit ein kurzweiliges und sehr spannendes Film-Erlebnis bietet, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann und das in keiner gutsortierten Sammlung fehlen sollte.


      Fazit:


      Nicht nur für Nostalgiker dürfte "Ghost Story", so der Original-Titel, eine lohnenswerte Anschaffung sein, denn bekommt man doch ein rundum gelungenes Gesamtpaket geboten, in dem die gruselige Atmosphäre zwar nicht so ausgeprägt und intensiv ist, wie in manchen Genre-Vertretern der heutigen Zeit, die aber dennoch eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter nicht verfehlt. Ausserdem sollte man die Geschichte in ihrer Gesamtheit sehen und so das entstehende Gesamtbild würdigen, das meiner Meinung nach auf einem hohen Niveau angesiedelt ist.


      8/10

      Zurück bleibt die Angst

      Originaltitel: Ghost Story
      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 1981
      Regie: John Irvin
      Länge: ca. 110 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Fred Astaire, Melvyn Douglas, Douglas Fairbanks Jr., John Houseman, Craig Wasson, Patricia Neal, Alice Krige, Jacqueline Brookes, Miguel Fernandes, Lance Holcomb










      Inhalt:
      Vier ältere Herren (Fred Astaire, John Houseman, Melvyn Douglas, Douglas Fairbanks jr.) teilen seit 50 Jahren ein furchtbares Geheimnis um den Tod eines jungen Mädchens und bilden eine Art Club. Als einer ihrer Söhne auf merkwürdige Art und Weise plötzlich stirbt, ahnen die vier, daß die Vergangenheit wieder zum Leben erwacht.
      Tatsächlich ist der Geist des Mädchens zurück und will Rache...


      Trailer:
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      Deutsche DVD Fassung: 08.04.2010



      Meinung von Dr.Doom:

      Effekte, die Aufzeigen wie jemand vom Hochhaus in die Tiefe fällt, sehen zu stark nach Tricktechnik aus, des Filmalters sicherlich wegen. Wenn gleich diese Szenen trotzdem irgendwie noch Spaß machen. Zunächst haben einige alte Männer Alpträume, die sich zuvor eine Gruselgeschichte erzählt haben. Die Landschaftsbilder liefern mal einen intensiven Schneesturm, allgemein ist sichtbar Winterzeit. Als Geisterhaus darf eine ältere Bude herhalten, diese ist auch schön dreckig gehalten. In diese gibt es dann auch ein paar Schockeffekte, wie ein plötzlich entgegenflatternder Rabe. Es gibt zahlreiche Rückblicke und Alpträume verschiedener Charaktere, dabei geht ein verständlicher Storyverlauf verloren.
      Die Darsteller machen einen an sich guten Job. Es gibt sogar eine plötzlich kurze Liebesszene in Ekstase, wo man die Brüste einer attraktiven Darstellerin sieht, dabei überkommt einem das Gefühl, dass hierbei der angesammelte, staubige TV-Serien Putz des bisherigen Geschehens entlüftet werden sollte. Der Ablauf wird aufgrund der wirren Story auch recht anöden dürfen, denn alte Herren bei Alpräume und Geschichten erzählen verfolgen zu dürfen, ist nicht mitreißend genug. Nicht nur das plötzlich während des Storyablaufs eine ganz andere Geschichte präsentiert wird. Es ist auch nicht zu erklären, wieso immer wieder mal irgendwelche Charaktere wie vom Blitz getroffen in starre treten und beängstigend aufschreien. Sehr experimentell könnte man den Ablauf nennen, für mich war er zwischendrin einfach nur zusammenhangsloser Käse, trotz der ansprechenden Schauspielleistungen und der teils ordentlichen Atmosphäre, anhand der Schneelandschaft und zahlreicher Gewitterschauer des nächtens.
      Zum Schluss gibt es dann die Auflösung der Geschichte, die ich mir schon vorweg denken konnte, dass die alten Männer eine Frau umgebracht haben müssen. Wirklich gescheitert ist der Film bei mir aber, weil die Umsetzung der Story so holperig geworden ist und der Film mittlerweile auch etwas eingestaubt wirkt.

      4/10

      Ghost Story (Zurück bleibt die Angst)

      "Ghost Story" finde ich Klasse! Den mochte ich schon als Kind gerne (lief früher öfters mal im TV) Vor allem ist es der letzte Film Fred Astairs! Und dann noch in einem Horrorfilm!
      Ich finde der Film hat eine schöne 80s Atmosphäre und ist hier und dort recht gruselig. Auch etwas Erotik kommt zum Zug und sogar einige recht ansehnliche Special-FX! Doch der wahre Horror wird durch die toll durchdachte und liebevoll aufgearbeitete Story zum Ausdruck gebracht! Das ist kein 0815 Grusler...Regisseur John Irvin hat hier wirklich gute Arbeit geleistet.

      Ghost Story ist ein schöner "Grusel-Klassiker" den ich garnicht so angestaubt finde...es ist einfach eine traditionell erzählte Geister-Geschichte, die auch gute Schauer-Momente hat...

      Mochte ihn immer schon gerne: 8/10 Punkte

      PS: Der Special-FX Meister Dick Smith hat für Ghost Story als einer der ersten überhaupt mechanische (bewegliche) Puppenköpfe (mechatronics) benutzt...

      Niedlich:


      Gruß,
      deo
      Irgendwie schaffen es diese für mich
      neuen alten Klassiker immer öfter mich zu begeistern.

      So wie auch dieser. Es ist jetzt zwar
      nicht der gruseligste Film aus dem Genre den ich bis jetzt gesehen
      habe aber er hat mich sehr gut Unterhalten.


      Die Geschichte ist ziemlich Typisch und
      auch recht schnell vorhersehbar, was ich aber nicht schlimm finde.
      Was mir besonders gefallen hat sind die Effekte der Frau die immer
      wieder tot auftaucht und auch am Ende des Films ihren großen
      Auftritt hat. Aber auch das alte Haus war zu mindestens von außen
      eine richtige Augenweide.


      Für einen verregneten Nachmittag wie
      heute ist der Film genau das richtige und auch von mir eine
      Empfehlung an alle die auf solche Gruselfilme stehen.


      8/10