Produktionsland: Belgien / Frankreich
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: ca. 95 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Lambert Wilson, Sylvie Testud, Frederic Diefenthal, Michel Duchaussoy, Edouard Montoute, Tomer Sisley, Jean-Henri Compere, Philippe Resimont, Jeremy Bombace, Valerie Lemaitre, Pierre Triboulet, Michael Toch-Martin, Raymond Pradel, Tshilombo Imhotep, Hakim Louk 'man


Ich habe bis dato noch keinen Film gesehen, der es schafft, die Schizophrenie einer Person so intensiv darzustellen, wie hier zu erleben. Unsere schnuckelige Hauptdarstellerin Sylvie Testud spielt gleich mal 4 Rollen schlicht weg brillant und auch sehr unterschiedlich vom Charakter her. Von verzweifeltem Mädchen, dem frechen Jungen bis hin zum brutalen Minotaurus ist bei ihr alles drin, sogar reichlich Muskeln hat ihr an sich zierlicher 49kg Körper aufzuweisen, so das sogar die Rolle der Bestie ihr wie auf dem Leib geschneidert ist. Sie allein trägt hier den ganzen Film. Lambert Wilson (Babylon A.D., Dante 01, Lazarus Projekt) in einer Hauptrolle, wird von Frau Testud mit Sicherheit an die Wand gespielt, ist aber auch noch akzeptabel gewählt. Es ist hier sehr wichtig, die Story durchweg konzentriert zu verfolgen, denn es gibt stetig Rückblicke, allerdings auch in Schriftform drauf hingewiesen, so das man den Überblick behalten sollte. Die Kulisse gibt etwas her und bedrückende Atmosphäre wird sicher ausgelöst, wobei die Spannung konstant hoch bleiben wird. Die große Überraschung gibt es dann am Ende, was man meines Erachtens nicht vorhersehen kann.
Dieser Europäer zeigt ein Mystery-Thriller auf, welcher ganz klar den meisten US Produktionen in diesem Genre, der letzten Jahr vorzuziehen ist. Nicht nur die ebenfalls vorhandenen blutigen Gewaltszenen und mit roter Suppe verschmierten Gesichter der Protagonisten, sondern vor allem die sehr glaubhaft und real wirkende Story um das Thema Schizophrenie, wurde wohl noch nie so glaubhaft aufgezeigt wie hier zu erleben.

8,5/10