Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod

      Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod






      Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod
      (Fritt vilt II)
      mit Ingrid Borse Beldal, Marthe Snorresdotter-Rovik, Kim Wifladt, Johanna Merck, Fridtjov Saheim, Per Schaaning, Andreas Cappelen, Mats Eldeen, Vetle Qvenild Werring, Mads Sjogard Pettersen, Robert Follin, Bernhard Ramstad, Inger Johanne Ravn, Charlotte Grundt, Viktoria Winge
      Regie: Mats Stenberg
      Drehbuch: Thomas Moldestad
      Kamera: Anders Flatland
      Musik: Magnus Beite
      Keine Jugendfreigabe
      Norwegen / 2008

      Nach der blutigen Tragödie in den Bergen Norwegens hat nur Jannicke aus der Gruppe der Snowboarder überlebt. Halb erfroren und geschwächt schafft sie es eben so wieder zurück in die Zivilisation und in ein Krankenhaus. Doch als sie Stunden später im Krankenbett erwacht, ist es dunkel und ruhig im Krankenhaus. Schnell merkt Jannicke, dass hier etwas nicht stimmt: DER ALPTRAUM IST NOCH NICHT VORBEI


      Es gibt sie also doch noch, die Sequels zu einem erfolgreichen und guten Horrorfilm, auf die sich das Warten durchaus lohnt. Wer erinnert sich nicht gern an den norwegischen Überraschungserfolg "Cold Prey" aus dem Jahr 2006, der zwar nicht unbedingt sehr viel Wert auf inhaltliche Originalität gelegt hat, aber einen sehr guten europäischen Slasher aus Europa darstellt. Und dieser Nachfolger knüpft nahtlos da an, wo der erste Teil aufgehört hat, wobei sich die Fortsetzung der Geschichte dieses Mal nicht in der malerischen norwegischen Winterlandschaft, sondern in einem Krankenhaus abspielt, das kurz vor der Schließung steht und lediglich nur noch mit einer absoluten Notbesetzung am Leben gehalten wird. Nachdem Jannicke, die einzige Überlebende des Massakers aus Teil 1 eingeliefert wird, glaubt ihr zunächst keiner so richtig die Geschichte, die sie erzählt. Nachdem aber die Leichen in der Gletscherspalte geborgen-und in das Krankenhaus eingeliefert werden, sieht die Sach ganz anders aus, vor allem, nachdem im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle losbricht und die ersten Toten zu beklagen sind.

      Wie schon der Vorgänger besticht auch dieser Film in erster Linie durch seinen dramaturgisch absolut gelungenen Spannungsaufbau und die excellente unheimliche Atmosphäre, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr verdichtet und so für absolute Hochspannung sorgt. Mats Stenberg, der dieses Mal für die Regie verantwortlich war ist es vortrefflich gelungen, nach einem eher ruhigen Beginn die Spannungsschraube kontinuirlich immer fester zu ziehen und so auch dafür Sorge trägt, das sich das Sehverhalten des Zuschauers mit der Zeit drastisch verändert. Denn sitzt man zu Beginn noch verhältnismäßig entspannt vor dem Bildschirm, so entwickelt sich doch mit der Zeit ein sehr starkes Gefühl der Anspannung, das einem phasenweise fast zwangsläufig schweissnasse Hände beschert. Hervorgerufen wird dies insbesondere durch die kühle Optik des Films, die nicht zuletzt für die ein oder andere Gänsehaut verantwortlich ist.

      Hierbei tut sich insbesondere der Schauplatz des fast verlassenen Krankenhauses hervor, die Jagd durch die einsamen und düster erscheinenden Korridore entwickelt sich immer mehr zu einem gnadenlosen Katz-und Maus-Spiel, das an Spannung und Intensität nur schwerlich zu überbieten ist. Beim Versuch, sich selbst in die vorherrschende Situation hineinzuversetzen, überzieht sich die eigene Haut nicht gerade selten mit einem dünnen Schweissfilm und man ist heilfroh über die Tatsache, das man das Geschehen aus sicherer Entfernung verfolgen kann, was schon vollkommen ausreichend ist, eine gewisse Nervosität aufsteigen zu lassen. Diese steigert sich zum Ende des Films und nach etlichen Toten noch einmal zusehends, als sich das Szenario aus dem Krankenhaus in das alte Hotel verlagert, das im Vorgänger der Schauplatz der Geschehnisse war und hier als Kulisse für den endgültigen und finalen Showdown dient.

      Neben dem fantastischen Spannungsaufbau und der erstklassigen Atmosphäre beinhaltet der Film auch einen in meinen Augen angemessenen Härtegrad, der aber keineswegs übertrieben ist, sondern sich in einem durchaus annehmbaren Rahmen bewegt. Allerdings hätte wohl auch eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht, denn viel mehr harte Szenen als im ersten Teil gibt es auch hier nicht zu begutachten. Dennoch werden auch die Freunde der etwas härteren Gangart voll auf ihre Kosten kommen, wobei man aber keinesfalls ein Splatter-und Gore Festival erwarten sollte. Das wäre aber auch vollkommen unpassend gewesen und hätte den hervorragenden Gesamteindruck des Films auch nur unnötig getrübt, denn hier zählt wirklich das Gesamtpaket und das ist einfach äusserst gut gelungen, da auch im schauspielerischen Bereich wieder absolut Überzeugendes geboten wird.


      Fazit:


      Das Warten hat sich gelohnt, denn mit "Cold Prey 2" ist ein Sequel entstanden, das wirklich gelungen ist und seinem Vorgänger in Nichts nachsteht. Ein weiteres beispiel dafür, das auch in Europa immer mehr gute und spannende Horrorfilme produziert werden, die so manche US-Produktion locker in die Tasche stecken. Dabei muss es nicht immer inhaltliche Innovation sein, die den Zuschauer begeistert, denn wenn altbewährte Zutaten so toll und interessant verpackt werden wie hier, gibt es gar keinen Grund zur Beschwerde. Fans des Genres sollten sich diesen tollen Film auf jeden fall besorgen, denn spannende und sehr kurzweilige Unterhaltung ist hier garantiert.


      Die DVD:

      Vertrieb: Sunfilm
      Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Norwegisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 86 Minuten
      Extras: Audiokommentar, Making of, Deleted Scenes, Outtakes, Trailer, Special Effects/Featurette


      8/10

      Re: Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod

      Die Story ist ziemlich dicht an dem alten Halloween 2 angelehnt, mit Krankenhaus und Hatz durch dieses Gebäude, nur halt im verschneiten Norwegen stattfindend. Etwas innovatives sollte man zumindest nicht erwarten.

      Spürbare Kälte umgibt den Film, man bekommt einen kleinen, abgelegenen Ort zu sehen, der von verschneiter Bergwelt umgeben ist, dort dreht sich also das Geschehen. Schnell ausgemachte Sympathiecharaktere werden überraschend früh Gemetzelt. Unser Meuchelmann ist eine beängstigende, undurchschaubare Erscheinung, mit dunklem Outfit und Gesichtsschutz versehen, wo man nur die Augen von ihm erspähen kann.
      Es werden in dunklen Ecken einige Versteckspiele präsentiert, wo man die Beängstigung der Opfer gut verspüren darf.
      Das Katz und Mausspiel ist ansprechend geworden, was auch Spannung erzeugt. Ein sehr lauter und gruseliger Sound wird zwar durchweg geboten, der mir nur gelegentlich auch etwas zu laut war.
      Überzeugend ist auch die ansprechende Kulisse, eines farblich braunen und glänzenden Krankenhauses, liefert somit Qualitäten. Vereinzelt wird auch etwas auf Humor gesetzt, wie eine erwähnte Omi im Krankenhaus, die man im Finale wieder vergessen hat, erscheint aber plötzlich doch mit dem Spruch: „Ich habe die Toilette gefunden.“ :D
      Weniger überzeugt hat mich die Hauptdarstellerin, als große Gegenspielerin, für die Optik auch kein Renner, reißt aber auch nicht so viel ein, man hat halt schon schlimmeres gesehen. Der Rest vom Cast ist im Schnitt gut und sympathisch, mit Ausnahme noch des verkrampft spielenden Jungen. Der Gorehound kommt nicht ganz auf seine Kosten, die FSK 16 ist schon ok, die aufgezeigten Mordszenen werden aber vom Schockeffekt her ihre Wirkung erzielen.
      Dialoge anhand des auftauchenden Metzlers, wie „Die Hölle ist losgebrochen“ sind auch recht hölzern, da hätten eher solche Sprüche wie „Der Untote ist wieder auferstanden“ besser gepasst, aber man kann ja noch drüber Schmunzeln, da der Film sympathisch erscheint und klar mehr Stärken als Schwächen hat.
      Cold Prey 2 ist ein sympathischer Genrebeitrag, der sich hinter den amerikanischen Slasherfilmen gewiss nicht verstecken muss, besser als die im Bunkerbereich stattfindenden Boogyman Neuauflagen alle mal. Die Erwartungslage sollte aber auch nicht zu hoch geschraubt werden.

      7/10

      Re: Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod

      Es Fortsetzungen auf die man sich freut, aber es gibt auch welche auf die man sich nicht freut und schon im vornerein weiß, das sie eigentlich schlecht sind. Bei Cold Prey 2 freut man sich aber auf die Fortsetzung, da man schon vornerein weiß, das man hier sicherlich nicht enttäuscht wird. Und so ist es auch wieder mal passiert, denn der Film knüpft nahtlos an sein Vorgänger an. Jannicke die einzigste Überlebende aus Teil 1 wird mitten im nichts gefunden und wird gleich ins Krankenhaus gebracht. Dort erzählt sie der Polizei, was ihr passiert ist und das ein Killer ihre Freunde platt gemacht haben und alle in einer Spalte im Gletscher liegen. Und als die Polizisten die Leichen gefunden haben, beginnt auch im Krankenhaus schon wieder der nächste Horror.

      Der Film spielt eigentlich die meiste Zeit im Krankenhaus. Im Vorgänger konnte man noch mit der beeindruckenden Kullisse und der Schneelandschaft noch ordentlich punkten, doch muss man auf diese Sachen hier weitestgehend verzichten. Doch was Teil 1 noch ausgezeichnet hat, das er eine besondere Atmosphäre und eine super Spannung aufgebaut hat. Und nach anfänglichem hin und her kommen auch diese beiden wichtigen Komponenten auch hier wieder zum tragen und können ihr Charma so richtig entfalten. Vor allem wenn der Killer sich durch das Krankenhaus schleicht und anfangs noch niemand etwas davon mitbekommt. Doch wenn man ihn dann sieht, ist es meistens auch schon zu spät. Super spannend inszeniert das ganze, vor allem wenn dann der Strom ausfällt und sich vieles im dunkeln abspielt (man aber dennoch noch genug zu sehen bekommt). So läuft der Film gleich auf Hochtouren und kann ausserordentlich gut gefallen. Da haben es die Norweger auf jeden Fall auch drauf.

      Der Film ist zwar recht hart, doch dafür aber nicht sehr blutig. Aber es langt für den Film auf jeden Fall aus, um noch genau im Rahmen des Ermessenen zu liegen und nicht etwa wegen ein paar blutstropfen Punktabzüge zu bekommen. Zwar hätte eine FSK 16er Freigabe auch gelangt, aber womöglich gibt es noch einen anderen Grund, warum der rote Aufkleber vorne auf dem Cover prangert. Vom Härtegrad kann er zumindest ein wenig toppen, wenn auch nicht sonderbar viel.

      Das gute Slasherfilme nicht immer unbedingt aus den Staaten kommen müssen, ist ja schon bekannt. Doch Norwegen hat mit dieser Fortsetzung noch einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, auch wenn sie bislang schon 3 gute Horrorfilme rausgebracht haben. Dies hier ist der nächste Streich und ich bin mir sicher, das wir noch mehr aus dem nordischen Land zu sehen bekommen. Dieser Film ist auf jeden Fall eine klare Empfehlung für Freunde des Slashers, aber auch die auf eine schön düstere und beklemmende Atmosphäre abfahren.


      8 / 10
      Extrem Spannender Film mit guten Schauspielerischen Leistungen einer Atmo die seinesgleichen sucht und einigen guten Goreeinlagen!
      Ich habe den ersten nicht gesehen, doch auch ohne die Vorkenntnisse funktioniert der Film einwandfrei.
      Die Norweger überaschen mich jedesmal wieder!
      Absoluter Geheimtipp 8/10
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen

      Woif schrieb:

      Extrem Spannender Film mit guten Schauspielerischen Leistungen einer Atmo die seinesgleichen sucht und einigen guten Goreeinlagen!
      Ich habe den ersten nicht gesehen, doch auch ohne die Vorkenntnisse funktioniert der Film einwandfrei.
      Die Norweger überaschen mich jedesmal wieder!
      Absoluter Geheimtipp 8/10

      Den ersten solltest Du Dir trotzdem anschauen, denn das lohnt sich wirklich.