Düstere Legenden

      Re: Düstere Legenden

      Auf der Welle von Scream reitet auch "Düstere Legenden" mit. Was schnell auffällt ist aber erst ein mal eine sehr hoch polierte Optik, die kaum Schmutz zulässt.
      Es wird versucht auf Humor zu setzen, wo man die Teenhorrorfilme allgemein ein wenig huldigt, leider zieht dies nicht so wie bei "Scream" zuvor, weil die Darsteller zu blass wirken.
      In der Hauptrolle ist Alicia Witt nett anzuschauen, aber blass geht sie leider durchweg zur Sache, zur Scream-Queen taugt sie keinsten Falls auch die meisten anderen Darsteller präsentieren sich von der schwachen Sorte, von hinterwäldlerischer Tankwart (Brad Dourif) bis Quasselstrippe "Rebecca Gayheart" als beste Freundin, deren desolate Leistung vor allem im Finale leider so richtig zum Vorschein kommt, noch schlimmer Diva-Zicke "Tara Reid" neben "Sarah Michelle Gellar" immer für eine Fehlbesetzung gut, die einen gleich mal als Radiomoderatorin kräftig auf den Keks geht, später wird sie noch Witze raus hauen, die nur ein Psycho Charakter wie bei Scream zündend rüber bringen kann, aber nicht eine Tara Reid, positiv herauszuheben ist aber ihre lange Flucht vor den Mörder wo sie einiges einstecken muss.
      Hier feuert man den Metzler mit viel Freude an, hat wirklich Spaß gemacht wie sie langsam zu Gulasch verarbeitet wird und entschädigt ihre nervige Besetzung somit. Jared Leto und auch alle andern männlichen Teens sind dann noch so blass und sauber gestylt, als würden sie sich für eine TV Soap Bewerben.
      Der Humor zündet somit nicht so wie vom Regisseur gewollt, wenn man um Leichen nicht trauert, sondern wie Tara Reid sich noch drüber lustig machen muss, dies zündet hier also nicht wie noch bei "Scream". Positive Ausnahmen sind Robert Englund als Professor und die Polizistin "Loretta Devine" die stetig cool bleibt und die Ereignisse herunterspielt, jene aber keine tragende Rolle spielen.
      Gehuldigt wird dem "Candyman" indem man hier 5x den Namen "Bloody Mary" ruft, wo dann ein Dämon erscheinen soll, der aber ausbleibt.
      Zumindest kann der Regisseur die schwache Besetzung ausbügeln. Die Schockeffekte sitzen ganz gut, die Story wird bis zum Schluss unterhaltsam erzählt.
      Die Morde sind Kreativ, aber nicht sehr blutig oder hart, wenn gleich man auch auf Splatter verzichten kann, wenn die Morde gut gemacht sind.
      Die Geräuschkulisse ist intensiv, zu hören gibt es rockige Musikstücke, als Highlight "Monster Magnet" und "Rob Zombie". Trotz sauber polierter Kulisse wird von außen her auf viel Gewitter gesetzt, so dass auch etwas Atmosphäre aufkommt, war aber sicherlich noch mehr drin.
      Ein Mitraten wer der Mörder ist wird bis zum Finale aufrecht gehalten, wo man zahlreiche Spuren legt, was auch interessant ausgefallen ist, wenn gleich das Finale an sich doch enttäuschen dürfte. Zumindest schaut der Killer bis dahin mit seinem schwarzen Kittel recht gruselig aus, allerdings abgeschaut von "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast".
      Jamie Blanks hat mit "Düstere Legenden" einen ordentlichen Teen-Slasher erschaffen, zwar nichts herausragendes, den man sich aber ruhig anschauen kann, man sollte aber auch nicht zu viel erwarten.

      7/10