7 Tote in den Augen der Katze

      7 Tote in den Augen der Katze






      7 Tote in den Augen der Katze
      (La Morte negli occhi del gatto)
      mit Jane Birkin, Hiram Keller, Francoise Venantino Venantini, Doris Kunstmann, Anton Diffring, Dana Ghia, Konrad Georg, Serge Gainsbourg, Luciano Pigozzi, Bianca Doria, Franco Ressel, Alessandro Perrella, Bruno Boschetti
      Regie: Antonio Margheriti
      Drehbuch: Antonio Margheriti / Giovanni Simonelli
      Kamera: Carlo Carlini
      Musik: Riz Ortolani
      Ungeprüft


      Ein höllisch raffiniert angelegtes Mörderspiel in einem vom uralten Vampir-Glauben umwitterten Spukschloß im nebligen Schottland. Als Corringa aus dem Internat heimkehrt, findet sich in den Kellergewölben eine unbekannte Leiche, an der schon die Ratten nagen. Dann stirbt Lady Alicia, Corringas Mutter, eines grauenhaften Todes. Wer beging die Morde? Nur die schöne gelbe Siamkatze der Pfarrei, die überall herumstreicht, weiss die Antwort. Wieder geschieht ein Mord und wieder ist die Katze nicht weit. Als schließlich sieben Opfer zu beklagen sind und auch der Kriminalinspektor keinen Rat mehr weiss, gerät Corringa selbst in die tödliche Falle...


      Dieser Film zählt auch zu den viel zu wenig beachteten kleinen Perlen der 70er Jahre, die vor allem im Bezug auf die sich entfaltende Atmosphäre mehr als nur überzeugen können. Das in dem alten Schloß stattfindende Mord-Szenario wurde äusserst spannend in Szene gesetzt und die dabei entstehende, teils bedrohlich und mysteriös wirkende Grundstimmung kann sich wirklich sehen lassen und dürfte vor allem für Liebhaber dieser alten Klassiker einen absoluten Leckerbissen darstellen. Fühlt man sich einerseits an einen der späteren Edgar Wallace-Filme in Farbe erinnert und saugt begierig die vorhandenen Krimi-Elemente in sich auf, wird man auf der anderen Seite mit dem starken und nicht zu ignorierenden Einfluss der italienischen Giallis konfrontiert, was zu einer absolut gelungenen Mixtur führt, die fast zwangsläufig für ganzzeitig vorhandene Spannung garantiert.

      Nun sollte man sich aber keineswegs von der Freigabe des Films irritieren lassen, die ganz eindeutig zu hoch angesetzt ist, vor allem wenn man das Geschehen mit den Maßstäben der heutigen Zeit misst. Visuell gibt es eigentlich überhaupt keine harten oder brutalen Passagen, die Morde werden immer nur angedeutet und so gar nicht richtig zu sehen. So wird zum Beispiel ein Mord, bei dem eine Frau mit einem Kissen erstickt wird, auf dem DVD-Cover als grausam bezeichnet, was heutzutage viel eher einem mittelschweren Witz gleichkommt. Doch die nicht vorhandene Härte dürfte hier auch keinerlei Problem darstellen, da der Film ansonsten vollkommen zu überzeugen weiss und keinen übermäßigen Härtegrad nötig hat.

      Besonders schön ist auch das eher ruhige Erzähltempo der Story, das aber zu keiner Zeit einschläfernd oder gar langweilig erscheint und erst recht nicht die Aufmerksamkeit des Zuschauers beeinträchtigt. Ein schnelleres Tempo hätte hier viel eher geschadet und die teils sehr intensive Wirkung des Ganzen nur unnötig gemindert. Viele jüngere Filmfreunde , die nicht mit diesen Klassikern aufgewachsen sind, werden das wohl nur sehr schwer nachvollziehen können, werden sie doch in der heutigen Zeit viel eher mit teils sinnlosen Splatter-und Gore Orgien überhäuft, die größtenteils auch noch in einem manchmal irrwitzig schnellen Tempo erzählt werden, so das sie schon fast zu hektisch erscheinen und haben nie gelernt, diese "alten Schinken" schätzen zu lernen.

      Auch mit den gezeigten Leistungen der Schauspieler kann man durchaus zufrieden sein, auch wenn man ihnen die alte schottische Adelsfamilie irgendwie nicht so ganz abnimmt. Dennoch werden die einzelnen Charaktere sehr solide interpretiert, so das man eigentlich keinen größeren Grund zur Beanstandung vorbringen könnte. So kann man letztendlich zu der Erkenntnis gelangen, das hier eine sehr interessante Mischung aus Krimi-und Giallo vorliegt, die, wenn man eine Vorliebe für solche Werke hat, eine sehr starke Faszination auf den Betrachter ausübt, der man sich die gesamte Laufzeit über auch nicht mehr entziehen kann. Da kann auch das recht simpel und wie aus dem Nichts erscheinende Ende mit der aber zum Schluss hin logischen, weil einzig übriggebliebenen Aufklärung nichts ändern. Ausserdem passt das hier gezeigte Finale eigentlich hervorragend zu den Gialli-Elementen, denn in etlichen der italienischen Werke verhält es sich auch so, das die ganze Zeit über ein sehr hoher Spannungsbogen aufgebaut wird, der sich dann aber letztendlich in einem eher unspektakulären Ende entlädt.


      Fazit:


      Vor allem für Krimi-und Giallo Fans dürfte "7 Tote in den Augen der Katze" ein absolut lohnens-und sehenswerter Beitrag sein, der ganzzeitig ein hohes Maß an Spannung und eine erstklassige Atmosphäre verspricht. Härte oder Brutalität sollte man allerdings nicht gerade erwarten, denn in dieser Beziehung gibt es nicht viel zu sehen, was aber nicht weiter negativ ins Gewicht fällt, da es vielmehr wie ein befremdliches Element gewirkt hätte. Wer eine interessante Story und eine tolle Atmo zu schätzen weiss, der sollte sich jedenfalls diesen tollen Klassiker nicht durch die Lappen gehen lassen.


      8/10