Hit and Run - Abstecher in die Hölle

      Hit and Run - Abstecher in die Hölle

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Enda McCallion
      Länge: ca. 80 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Laura Breckenridge, Kevin Corrigan, Christopher Shand, Joe Hansard, Nitin Adsul, Kiersten Hall, Michael Cohen, Mary Lechter, Larry Carter, Mike Dusi






      Inhalt:

      Auf dem Heimweg von einer Party rammt Mary mit ihrem Auto ein Tier – glaubt sie. Erst zuhause entdeckt sie einen schwerverletzten Mann an ihrem Kühlergrill. Entsetzt und verwirrt beschließt sie, den Bewusstlosen lebendig zu begraben. Doch er kehrt zurück und nimmt schreckliche Rache.


      Meinung:

      Die Charakterintensivierung am Anfang ist geglückt, die Protagonisten sind einen durchaus sympathisch, die Optik des Filmes bietet seine recht eigene Atmosphäre mit bunte Bildern, eine hübsche Hauptdarstellerin Laura Breckenridge (Amusement), die des Nächtens bei starken Nebel von der Disko nach Hause fährt. Unterwegs wird sie aufgrund des Feierns im Auto nach der Musik im Radio aus Unachtsamkeit das Auto beschädigen, schafft es aber noch nach Hause, nur die Eltern dürfen dann natürlich nichts wissen von, also heißt es ins Haus reinzuschleichen, aber diese sind zum Glück über das Wochenende verreist.
      Somit ist die Dame allein im Haus, muss sich ein mal ausführlich übergeben, mit Kamerablick aus der Toilette, anschließend hört sie Stimmen im Haus, es poltert. Zumindest wird man ganz gut dabei unterhalten.
      Richtige dämlich ist allerdings, dass unsere Schönheit nicht die Polizei ruft, als sie einen Blut überlaufenen Mann in der Garage findet, sie hat zwar das Telefon in der Hand, macht es aber trotzdem nicht, statt dessen läuft sie wieder zu den Mann am Boden kauernd und der krallt sie sich dann, folgerichtig muss sie ihn in Notwehr den Rest geben und erschlägt ihn. Um dies zu vertuschen wird der Mann von ihr Verbuddelt, soviel mal zur Story. Irgend wie dämlich umgesetzt, aber auch ganz unterhaltsam, wobei später erklärt wird, dass dieser Mann ein bekannter TV Moderator ist, den sie erkannt hat, also vielleicht doch verständlich, dass man erst Helfen möchte, statt die Polizei zu rufen. Gewittergrollen und Regen des Nächten sorgen für Atmosphäre.
      So ansprechend der Film bis zur Mitte auch ist, dann kommt hier ein derber Knacks und das Geschehen wird recht derb peinlich. Der tote Mann scheint wieder aus seinem Grab entflohen und geht auf Metzeljagt, eine Folter in Hostel Manier schließt sich dem an, aber es wird so richtig schlecht Zusammengewürfelt präsentiert, wie ich es selten gesehen habe, zumindest nach wirklich guter erster Hälfte erlebt man es zumindest arg selten, dass ein Film noch so aus den Gleisen springen kann, im letzten Drittel wird man vermutlich gar nichts mehr verstehen, wo das Verhalten der Charaktere auch nicht schlüssig ist. Richtig weh tut es natürlich dann, wenn man an sich gut reingefunden hat und dann derartig mit dem Vorschlaghammer eines verpasst bekommt, weil man den Ablauf gar nicht mehr nachvollziehen kann.
      Zumindest sind einige wenige Szenen noch einfallsreich, wie dass der Tankwart den Benzinhahn ins Maul gestopft bekommt, wo er Schlucken darf und an optische Härte gibt es etwas wie Durchbohrung von Augen oder Kopfzertrümmerung, allerdings stark im Off gehalten. Reichlich Dreck im Gesicht der Charaktere im Finale, dazu sogar ein paar Slow Motion Effekte, alles nicht schlecht gemacht, auch das Tempo stimmt und Langweilig wird es gewiss nicht, die Darsteller sind gut besetzt, aber die Story ist viel zu Hanebüchen ausgefallen, eigentlich das wichtigste stimmt also einzig nicht.
      Ja, ja am Ende möchte man mit der abgedrehten Hauptdarstellerin Laura Breckenridge Mitlachen, aber eher das Projekt dabei Auslachen, wenn gleich Laura nicht unsympathisch ist, genau so bei Amusement aus diesem Jahr hat sie nun schon das 2.mal ins Fettnäpfchen getreten, so ein Pech kann man eigentlich garnicht haben oder lastet ein Fluch auf Miss Breckenridge, die parallelen zu Amusement sind jedenfalls erstaunlich, aber nicht im positiven Sinne. Das Moto so schlecht, dass er wieder gut ist greift hier leider auch nicht, da außer der Story alles professionell wirkt. Der Film ist einfach nicht mal graues Mittelmaß, man sollte sich diesen konfusen Ablauf sparen, dennoch potenzial ist durchaus vorhanden beim Regisseur, vielleicht spielt er es beim nächsten mal auch aus.

      3/10