Keiler - Der Menschenfresser

      Keiler - Der Menschenfresser






      Originaltitel: Chaw
      Herstellung: Südkorea 2009
      Regie: Shin Jeong-won
      Darsteller: Eom Tae-woong, Jeong Yoo-mi, Jang Hang-seon
      Laufzeit: 117 Minuten
      Freigabe: FSK 16




      Inhalt :

      Schon seit Jahren haben keine Verbrechen mehr die friedliche Idylle des koreanischen Dörfchens Sameri getrübt. Das ändert sich schlagartig, als ein Team junger Wissenschaftler verstreute Leichenteile im Wald entdeckt. Von nun an steigt die Zahl der grausam verstümmelten Toten rasant. Die polizeilichen Ermittlungen gehen zuerst von der Tat eines irren Serienkillers aus. Im Laufe der Untersuchung wird jedoch klar, dass es sich nicht um einen menschlichen Killer handelt, sondern um einen Mutanten-Keiler. Das blutdürstige Tier ist auf dem örtlichen Friedhof auf den Geschmack von Menschenfleisch gekommen. Nach und nach enden etliche Jäger als Schweinefutter. Großstadt-Bulle Kim nimmt die Sache nun in die Hand und ein kleiner, aber sehr entschlossener Suchtrupp bricht auf, um das monströse Killer-Schwein zur Strecke zu bringen.


      SplatGore´s Meinung :

      Man muss zugeben, dass es bislang noch nicht so viele Tierhorrorfilme gibt, die von Wildschweinen handeln. Und ausser Pig Hunt fällt mir derzeit auch gerade kein vergleichbarer Film ein. Doch der Film will dieses Genre im Tierhorror neu aufleben lassen. Und da kommt auch gleich solche Vergleiche wie: Was der weisse Hai für´s Wasser ist, ist Keiler für den Wald. So oder so ähnlich kann man das auf jeden Fall nennen, auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt. Auf jeden Fall aber kann man sagen, dass man mit Keiler doch etwas neues geschaffen hat, was noch nicht so oft in anderen Filmen aufgetaucht ist und wer weiß, viel. kommen solche Wildschweine ja auch verdammt gut beim Publikum an.

      Richtig gut punkten kann der Film bei der Optik. Es wurde vieles richtig schön in Szene gesetzt und die Bildgewalt spricht hier eindeutig auch für sich. Wenn dann noch auf die meist tollen Landschaftsaufnahmen gehalten wird, verleiht es dem Film das gewisse etwas. Und so kann sich ein Film schon mal sehen lassen. Was der Rest bringt, muss jeder für sich sehen und einschätzen, ob ihm das gesehen gefällt.

      Wegen der hohen Lauflänge von knapp 2 Stunden lässt man sich ein wenig Zeit, bis man das Schwein zu Gesicht bekommt und auch bis es die Menschen im Dorf wissen, womit sie es hier eigentlich wirklich zu tun haben. Doch nachdem der erste Angriff stattgefunden hat, nimmt der Film dann so richtig an Fahrt auf und Spannung kommt auf. Aber leider hat man sich mit dem Wildschwein ein wenig vertan. Auch wenn es mit anderen Rassen gekreuzt wurde und wild ist und natürlich auch eine Mutation über sich ergehen lassen musste, hätte man es etwas kleiner gestalten können. Auch wenn man hier einen riesigen Brocken zeigen will, der es auf die Menschen abgesehen hat, muss das Schwein nicht größer sein als diese. Da geht dann doch etwas an Glaubhaftigkeit verloren. Wenigstens sieht das Schwein ganz annehmbar aus, auch wenn das ganze am PC entstanden ist. Immerhin hat man nicht viele Szenen so durchschaubar gemacht, damit man dies gleich sehen kann.

      Auch wenn man in anderen Filmen gesehen hat, dass immer mal ein paar Tölpel dabei sind, passt das ganze hier nicht rein und man hinterfragt sich nach der Logik. Ok das sollte man nicht immer machen, aber ab und an springt einem sowas ins Auge. Vor allem bei der Jagd auf das Borstenvieh sind u.a. 2 Top Jäger an Bord, die es aber nicht gleich schaffen und das Schwein zu erledigen. Auch wenn sie mal vor dem Keiler wegrennen und sich in Sicherheit bringen, kann man doch immer mal die Waffe drauf halten und einen Schuß abgeben. Also ein paar Ungereimtheiten sind in dem Film schon zu erkennen, wobei der Ansatz aber recht gut ist.

      Vom Unterhaltungswert kann der Film aber recht gut gefallen und es macht Spaß zu sehen, wie sie den Keiler fangen und vor allem töten wollen. Als Beitrag für den Tierhorror (speziell für Wildschweine) kann sich der Film allemal sehen lassen, auch wenn dieser natürlich nicht sehr innovativ ist. Doch für einen vergnügsamen Filmabend, kann der Streifen sicherlich das nötige zu beisteuern. Und die 2 Stunden gehen auch ruck zuck um.


      7,5 / 10



      Die DVD

      Anbieter: Ascot Elite
      Verpackung: Amaray
      Sprachformate: Deutsch: Dolby Digital 5.1,Koreanisch: Dolby Digital 5.1
      Untertitel: Deutsch, Englisch




      Screenshots












      Re: Keiler - Der Menschenfresser

      Schon seit Jahren haben keine Verbrechen die friedliche Idylle des Dörfchens Sameri getrübt. Das ändert sich schlagartig, als Forscher verstreute Leichenteile im Wald entdecken. Von da an steigt die Zahl der mehr oder weniger vollständigen Toten ständig an. Allerdings ist kein irrer Serienkiller für die Schlachterei verantwortlich, sondern ein riesiger Mutanten-Keiler, der beim Buddeln auf dem Friedhof Geschmack an Menschenfleisch gefunden hat. Nachdem etliche Jäger als Schweinefutter geendet sind, nimmt der coole Großstadt-Bulle Kim die Sache in die Hand. Ein kleiner, sehr entschlossener Suchtrupp bricht auf, um das blutrünstige Killer-Schwein abzuschlachten ...


      Nach dem vor kurzem erschienenen Film "Pig Hunt" ist dies nun der zweite Film innerhalb kürzester Zeit, in dem ein besonders gewaltiges Wildschwein die Hauptrolle spielt. Diese südkoreanische Produktion stellt durchaus unter Beweis, das auch die Asiaten in der Lage sind, recht interessante Tierhorrorfilme zu kreieren. Allerdings sollte man auch gleichzeitig bemerken, das es sich auch hier wie bei so vielen Filmen dieser Art verhält, denn den eigentlichen Hauptdarsteller bekommt der Zuschauer doch eher recht selten zu sehen. Das ist sehr schade, denn so baut sich nur phasenweise ein wirkliches Tierhorror-Feeling auf, zu viele Passagen des Films sind etwas langatmig gestaltet, da hätte man an der Laufzeit von knapp 2 Stunden doch etwas mehr Action einbauen können, um die Konzentration des Zuschauers konstant aufrechtzuerhalten.

      Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist die humorige Seite dieses Films, da es sich um die Art von asiatischem Humor handelt, die doch ziemlich oft etwas albern wirkt, so fällt es dann auch teilweise äusserst schwer, das Geschehen mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu sehen, die es eigentlich verdient hätte. An einigen Stellen wirkt das Ganze schon etwas zu überzogen, was insbesondere bei den einzelnen Charakteren der Geschichte besonders hervorsticht. Denn die für die Story wichtigen Personen versprühen fast durch die Bank diese alberne Note, die meiner Meinung nach gar nicht in den Film hineinpasst, ich hätte mir viel lieber einen gänzlich ernsten Vertreter des Tierhorrors gewünscht, in dem auch die Darsteller das dazu passende Schauspiel beigetragen hätten. So aber ist es nicht weiter verwunderlich, das sich kein wirklich konstanter Spannungsaufbau entwickeln kann, die ganze Szenerie animiert vielmehr zum Schmunzeln, als das sie so etwas wie eine bedrohliche Atmosphäre hervorrufen würde.

      Das soll jetzt aber keineswegs bedeuten, das es sich hier um einen schlechten oder uninteressanten Film handelt, denn "Keiler" bietet bis auf wenige etwas zu langatmig geratene Passagen gute und kurzweilige Unterhaltung und wenn man eine Vorliebe für den hier vorhandenen Humor hat, ist der Film eine echte Granate, nur hätte ich es besser gefunden, wenn es sich um einen ernsteren Vertreter des Sub-Genres gehandelt hätte. Und so hat auch der gewaltige Keiler selbst eine eher belustigende Wirkung auf mich gehabt, denn trotz-oder gerade wegen seiner gewaltigen Erscheinung konnte ich mir bei seinem Anblick ein Schmunzeln kaum verkneifen. Nun mag das auch darin begründet sein, das ich nicht unbedingt der große Fan des Tierhorrors bin, aber das echte Horror-Feeling wollte einfach nicht aufkommen.

      Was man dem Film aber auf jeden Fall zugestehen muss, ist die hervorragende Optik, denn dem Zuschauer werden erstklassige Bilder und Kameraeinstellungen geboten, die man gerade bei Filmen dieser Art nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Rein optisch wird man also richtiggehend verwöhnt und findet keinerlei Grund zur Beanstandung. Insgesamt gesehen ist also ein recht gutes Gesamtpaket entstanden, an das man lediglich mit den richtigen Erwartungen herangehen sollte. Alle, die einen eher ernsten Vertreter des Tierhorrors erwarten, könnten im Endeffekt etwas enttäuscht sein, wer aber auf einen humorigen Vertreter dieser Art hofft, der dürfte schlichtweg begeistert sein.


      Fazit:


      "Keiler" bietet gute und größtenteils kurzweilige Unterhaltung, lediglich einige Passagen des Films hätte man etwas straffen können, denn die Laufzeit von knapp 2 Stunden ist im Endeffekt etwas zu lang geraten. Ansonsten sollte man sich darauf einstellen, das man mit dem teils etwas überzogen wirkendem asiatischen Humor konfrontiert wird, der phasenweise wie ein kleiner Fremdkörper wirkt und dem Film etwas von seiner Ernsthaftigkeit nimmt. Aber wie schon erwähnt, das ist lediglich meine persönliche Meinung und viele werden das sicher ganz anders sehen.


      6/10

      Re: Keiler - Der Menschenfresser

      Am Anfang wird uns gezeigt, wie von Jäger Tiere geschossen werden, mit dem Kommentar im Off, dass es unmenschlich sei. Dabei wird es auch mal einen verendeten Tiger zu Gesicht geben.
      Die deutsche Synchronisierung bei den asiatischen Darstellern ist ja mal richtig schlecht, die geht überhaupt gar nicht und gibt alle Charaktere total der Lächerlichkeit preis.
      Auch als Trashfilm funktioniert deren auftreten somit nur selten, nicht nur wegen der völlig verpatzen Synchro, sondern weil die Lacher auch sehr erzwungen ausschauen.
      Was hier überzeugen kann, sind die Landschaftsaufnahmen, mit großen Bergen und dicht bewachsene, kleine Büsche, schaut aus wie im Urlaubsgebiet. Des Nächtens ist es auch recht düster, die Atmosphäre ist hier also gut gegeben. Das größte Problem, neben den nervigen Dialogen ist, dass dieses Vieh einfach nicht auftauchen will. Der Keiler wird viel zu lange im Stall gelassen, ab und zu kommt mal die rasante Kamerafahrt zum Einsatz und es wird auch eine Frau im Off verspeist, mit etwas Blut Spritzer, aber zufrieden stellend ist das auftreten der Bestie lange Zeit gewiss nicht.
      Ein echter Schweinekopf erscheint als Delikatesse im Restaurant. Gelegentlich bekommt man zumindest für unser eins, mit der aufgezeigten Kultur durchaus recht makaberes geboten, wobei es in Fernost vielleicht auch normal ist, dass dort solch ein Schweinekopf angeboten wird oder er zumindest als Skierde im Restaurant aussteht.
      Ein paar Geschmacklosigkeiten gibt es also in der ersten Filmhälfte, so dass man noch nicht komplett abschalten gedenkt. Die Landschaftsbilder geben ja noch viel her.
      Albernheiten wie ein redender Hund bleiben allerdings auch nicht aus. Im späteren Verlauf gibt es ein aufgehängtes Wildschwein zu sehen, wo auch mal die Gedärme von rausgeholt werden, mit Tierhorror an sich hat dies eine Stunde lang nur wenig zu tun, es kommt eher ein Video über fernöstlicher Schlachtereien gleich. Überraschenderweise kommt nach genau geschlagenen 55 Minuten doch plötzlich der Keiler ins Spiel, fast ähnlich wie bei „Pig Hunt“ aus diesem Jahr, mit dem Unterschied, dass wir uns nun nicht dem Finale widmen, wo das Vieh dann auch nur stehen bleibt wie bei „Pig Hunt“, sondern wir haben noch eine weitere Stunde vor uns, wo es dann tatsächlich noch richtig Unterhaltsam wird. Dieser sehr zottelig aussehende Keiler kann sich sehen lassen, ist sicherlich CGI generiert, schaut aber ordentlich aus und wird sich sogar einige male auf die Fresse packen. Mich erinnerte dieser Keiler ganz klar an Manni aus „Ice Age“, daran hat man sich hier sicherlich orientiert, auch vom dusseligen Verhalten des Keilers her.
      Nach dem man noch sieht, wie die Leute durch die Gegend fliegen, aber der Hieb des Viehs wird nicht präsentiert und es wird dann auch schnell geschnitten um so etwas wie Bedrohung zu erzeugen, was bei mir natürlich total verpufft, solche Szenen haben auch bei „Feast“ oder „Splinter“ keine Spur von Unterhaltung, sondern nur Aggressionen hinterlassen, so werden wir solch eine Szene auch nur ein mal sehen. Anschließend wird der Film noch besser und auch die schnellen Schnitte oder Hollywood angelehnten Übertriebenheiten werden in den Stall gesperrt. Denn die Hatz mit dem Keiler im letzten Drittel ist für den Tierhorrorfan nun wie gemalt, es geht nun auch ruhig geschnitten zu und man sieht den Keiler in voller Pracht, dazu gelingt es auch mit einem kleinen Schweinchen Sympathie auf das Geschehen aufkommen zu lassen.
      Zudem gibt es noch ein abgedrehtes Mädchen, im „The Ring“ Gruselverschnitt, die hier sehr schräg in Erscheinung tritt, aber lange Zeit überhaupt nicht reinpasst, lediglich nach dem Abspann wird ihrem Charakter noch etwas Sinn verliehen.

      Es ist wirklich erstaunlich was hier nach 55 Minuten geboten wird, denn dann wird es plötzlich rasant und die Schweinehatz ist auch lustig, der Humor zündet nun sogar bei den Dialogen. Die Spiellänge von über 2 Stunden hätte massiv gekürzt werden müssen, 40 Minuten weniger, am besten hätte man gleich die komplette erste Filmhälfte mit der Schere weggekürzt, denn diese ist so interessant wie ein geplatzter Sack Reis in Südkorea.
      Solch eine 180 Grad Drehung erlebt man mit der 2.Filmhälfte wirklich selten, es kam mir auch so vor, als ob ein 2. Regisseur gekonnter Weise aus dem Brei der ersten Hälfte noch das Maximum herausholen sollte.

      6/10