Molly Hartley - Pakt mit dem Bösen
(The Haunting of Molly Hartley)
mit Haley Bennett, Jake Weber, Chace Crawford, Shannon Woodward, Shanna Collins, AnnaLynne McCord, Marin Hinkle, Nina Siemaszko, Josh Stewart, Jessica Lowndes, Randy Wayne, Jamie McShane, Ron Canada, Kevin Cooney, Ross Thomas
Regie: Mickey Liddell
Drehbuch: John Travis / Rebecca Sonnenshine
Kamera: Sharone Meir
Musik: James T. Sale
FSK 16
USA / 2008
Sie ist die Tochter einer gemeingefährlichen Verrückten. In ihrem Kopf wispern unheimliche Stimmen, die außer ihr niemand hören kann. Sie sieht schreckliche Dinge, die sonst niemand sehen kann. Je näher ihr 18. Geburtstag rückt, desto mehr fürchtet Molly Hartley, sie könnte ebenso wahnsinnig werden wie ihre Mutter, die ihrer eigenen Tochter eine Schere in die Brust gestoßen hatte und nun in einer Irrenanstalt sitzt. Jeden Tag werden die Schatten schwärzer, die sich über Mollys Leben breiten. Etwas Unheimliches greift nach ihr ...
"Molly Hartley" ist das Regie-Debut von Mickey Liddell und stellt eine recht gelungene Mischung aus Drama-und Thriller dar, das mit einigen Horrorelementen angereichert wurde. Nun gibt es sicherlich genügend Filme, die sich mit der gleichen oder einer ähnlich gelagerten Thematik wie der hier vorhandenen beschäftigen, jedoch bekommt man es hier mit einer phasenweise erfrischenden Neuinterpretation zu tun, in der das okkulte Element keineswegs zu kurz kommt. Auf dem DVD-Cover prangt der Schriftzug "Rosemaries Baby ist erwachsen geworden - und das Böse wartet schon", allerdings sollte man sich davon nicht in die Irre führen lassen, denn wer jetzt einen Film mit der Intensität dieses Horror-Klassikers erwartet, der wird sich dieser Hoffnung schnell beraubt sehen, da "Molly Hartley" diesen hohen Ansprüchen nicht genügen kann.
Und dennoch bekommt es der Zuschauer hier mit einer interessanten und teilweise auch sehr packenden Geschichte zu tun, die zwar nicht unbedingt spektakuläre Highlights beinhaltet, aber jederzeit durch ihren konstanten Spannungsbogen dazu in der lage ist, die Aufmerksamkeit des Betrachters für sich zu gewinnen. Stück für Stück wird man des Rätsels Lösung nähergebracht, das man allerdings etwas ausführlicher hätte gestalten können. Doch leider bekommt man hier nur eine ziemlich kurz gehaltene Erklärung präsentiert, ohne das irgendwelche Hintergründe gezeigt werden, was gerade bei einem Film mit dieser Thematik wünschenswert gewesen wäre. Eine genauere Beleuchtung der Hintergründe des Geschehens hätten noch für zusätzliche Spannung gesorgt und einige Minuten mehr Laufzeit hätten dem Werk ganz sicher nicht geschadet.
Dafür kann dieses Werk aber atmosphärisch durchaus überzeugen, denn die ganze Zeit liegt etwas sehr Unheimliches in der Luft und immer wieder gezielt eingesetzte kleinere Schockmomente sorgen dafür, das man die ganze Zeit über bei Laune gehalten wird und dem Geschehen mit Interesse folgt. Phasenweise kommt auch eine sehr bedrohliche Grundstimmung auf, deren Wirkung sich auch auf den Zuschauer überträgt. So bekommt man ein wirklich kurzweiliges und spannendes Filmerlebnis geboten, das eigentlich nur durch das vorhandene Ende etwas getrübt wird, das leider viel zu kurz geraten ist und den insgesamt guten Gesamtwindruck des Filmes etwas nach unten drückt. Hätte man doch nur einige Minuten mehr gedreht und die Hintergründe des Ganzen etwas in Szene gesetzt, dann hätte man von einem wirklich in allen Belangen gelungenem Film sprechen können, so aber bleibt doch ein kleiner Wermutstropfen zurück.
Und trotz dieses Mankos kann man sagen, das Mickey Liddell's Erstlingswerk unsgesamt gesehen ein wirklich interessanter und guter Film ist, der jederzeit spannend erzählt wird und in dem auch die Darsteller solide Schauspielkunst darbieten. Vor allem die vielen kleinen Schockmomente sorgen auch dafür, das man schon einige male zusammenzucken kann, da man echt nicht damit gerechnet hat. Hinzu kommt die gelungene und unheimliche Atmosphäre, die ihre Wirkung auf den Zuschauer keineswegs verfehlt. Ich persönlich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten, da ich Filme mit der hier vorhandenen Thematik schon immer absolut faszinierend fand und kann ihn auch nur weiterempfehlen.
Fazit:
"Molly Hartley" ist bestimmt kein Meisterwerk, aber ein durchaus gelungener Okkult / Thriller mit leicht dramatischen Zügen, der jederzeit kurzweilig und spannend zu unterhalten weiss. Bis auf die kleinen Defizite am Ende des Films gibt es eigentlich nichts zu bemängeln und so sollte man sich diesen kleinen, aber feinen Film ruhig einmal zu Gemüte führen, denn es gibt weitaus schlechtere Genre-Vertreter. Mich jedenfalls konnte der Film bestens unterhalten und es wird sicher genügend leute geben, die das ähnlich sehen werden.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: Interviews, Originaltrailer, Trailershow
6,5/10