Ghost

      GHOST
      (Ryeong)
      Südkorea 2004
      Regie: Kim Tae-kyeong
      LZ: 91 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      INHALT:
      Eine Amnesie hat die Vergangenheit aus Ji-Wons Gedächtnis gelöscht. Plötzlich sterben um sie herum Mitschülerinnen, die einst offenbar ihre Freundinnen gewesen sind. Und der Geist eines toten Mädchens beginnt sie heimzusuchen…
      Es scheint, dass Ji-Won vor ihrem Gedächtnisverlust eine große Schuld auf sich geladen hat…-

      REVIEW:
      Ich kann mir die Tenors der GHOST-Reviews auf der imdb, ofdb, in diversen Foren oder auf anderen Filmplattformen ungesehen sehr gut vorstellen. Man wird wohl auf diese vier Schlagwörter stoßen: „RING“, „JU-ON“, „ausgelutscht“ und „Klischee beladen“.
      Diese Behauptungen lassen sich sicher nicht von der Hand weisen, aber das ändert nichts daran, dass GHOST ein netter Geisterflick ist, der zu unterhalten weiß.
      Ungeachtet der Tatsache, dass er sich linientreu an die von den genannten Filmen installierten Trademarks des neuen asiatischen Gruselkinos hält.

      Natürlich terrorisieren und erschrecken hier asiatische Geistermädchen mit langen, vor dem Gesicht hängenden schwarzen Haaren süße asiatische Girlies zu Tode. Natürlich kommen einem sowohl die Story als auch die meisten Schockeffekte von irgendwoher bekannt vor. Und trotzdem hat GHOST seine creepy scences, die für ein bissel Gänsehaut um Mitternacht sorgen, weil Tae-Kyeong Kim unbestritten ein Händchen für schaurige Bilder hat.

      Auch die Story, die zugegeben weder innovativ noch besonders überraschend ist, wird hier so erzählt und gespielt, dass sie einen trotzdem bis zum Schluss bei der Stange hält.
      Sicherlich wird diese mangelnde Originalität GHOST niemals zum Klassiker seiner Art werden lassen, aber da hatten wir schon viel, viel schlechtere Plagiate im Player.

      Mir persönlich gefallen Plots über Rache schnaubenden Geistermädchen aus dem Jenseits jedenfalls so gut, dass ich sie auch mehrmals über mich ergehen lassen kann. Und wenn man sich asiatische Gruselfilme nicht gleich alle hintereinander im Akkord einpfeift, sondern dazwischen immer wieder für filmische Abwechslung sorgt, echauffiert man sich auch nicht über Gebühr über die ewig gleichen asiatischen Klongespenster…

      FAZIT: GHOST ist ein urtypischer (negativ ausgedrückt: klischeebehafteter), aber gut gemachter asiatischer Geisterfilm. Die Marschrichtung wird freilich von bleichen Mädchen mit langen, schwarzen Haaren vorgegeben, doch der Marsch ist recht zackig.
      Nörgler, die jetzt das „Ausgelutscht!“-Schild zum Filmdiss hochhalten, haben nicht unrecht, aber diese sollten mal versuchen den asiatischen Ghostflick in Relation mit einer Brezel zu sehen. Die schmeckt ja auch nicht automatisch scheiße, nur weil man sie jeden Sonntag im Frühstückskörbchen liegen hat…

      7 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights