DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER
(La Polizia chiede aiuto)
Italien 1974
Regie: Massimo Dellamano
LZ: 87 Minuten
Freigabe: FSK / Keine Jugendfreigabe
INHALT:
Der vermeintliche Selbstmord einer Fünfzehnjährigen entpuppt sich als Mord und bringt die Polizei auf die Spur eines Pädophilenrings. Außerdem bekommt es der ermittelnde Kommissar Silvestri mit einem Killer in Motorradkluft und Hackbeil zu tun, der erbarmungslos Zeugen beseitigt und selbst das Leben der mit dem Fall betrauten jungen Staatsanwältin bedroht. Silvestri muss in diesem Sumpf aus Mord, Prostitution und Kindesmissbrauch feststellen, dass seine Gegner mächtiger sind als zunächst vermutet… -
REVIEW:
Sollte sich der dem Giallo geneigte Filmfreund dazu entschließen, ein Auge auf den italienischen Polizeifilm zu werfen, so empfehlen Kenner für den Jungfernflug in diese neue filmische Welt das vorliegende Werk von Massimo Dellamano.
Ganz einfach darum, weil die Grenzen zwischen den Genres Giallo und Poliziesco in DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER recht fließend sind und man sich – egal aus welchen Lager man nun kommt – sehr schnell akklimatisiert. Aber Anpassungsschwierigkeiten dürften bei der Brudernähe dieser beiden Filmkategorien ehe nicht die Frage sein, da ein Genre ja fast schon die logische Konsequenz des anderen ist.
Ganz nach Poliziesco – Art steht in DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER zunächst einmal die Polizeiarbeit im Brennpunkt der Handlung. Und damit natürlich auch die hauptverantwortlichen Ermittler in Gestalt der interessanten Charaktere des gescholtenen, aber knallharten Kommissar Silvestri und der schönen Staatsanwältin. Doch wo in Hollywood jetzt ein romantisches Techtelmechtel vom Wesentlichen ablenken würde, bleibt es in Italien reindienstlich und alle Energien werden auf die Aufklärung des brisanten Falls verwendet.
Und der hat es in sich mit seinen Minderjährigen aus gutem Hause, die zwangsprostituiert werden, den Drogen, den Freiern, den perversen Kinderschändern und dem Killer in Motorradfahrerkluft und dem scharfen Beil. In den dosierten, aber spektakulären Auftritten des Letzteren manifestiert sich der heilige Geist des Giallo in diesem Film am deutlichsten.
Wie schon in seinem reinen Killerfilm WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE? macht Dellamano auch hier ausgiebig Gebrauch vom Sleaze – Streuer zur besonderen Würze des Ganzen.
DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER ist aber auch so eine hochspannende Angelegenheit. Weil es ständig neue Entwicklungen oder ein blutiges Attentat gibt. Und es gibt einen Cipriani – Score zum Niederknien. Und leider auch einen Riesengoof, der gar nicht so recht zur sonst an den Tag gelegten Gründlichkeit der Inszenierung passen will. Denn in einem Szenario wird die tiefste Nacht innerhalb von fünf Minuten Film – Echtzeit zum helllichten Tag und in zuvor menschenleeren Straßen herrscht plötzlich Hauptverkehrszeit. Aber macht es an dieser Stelle so wie ich: Seid nicht päpstlicher als der Papst, sondern lehnt euch zurück und genießt einfach die packende Verfolgungsjagd, die dann auf dem Programm steht. Sie ist ein Höhepunkt von vielen in diesen delikaten 87 Minuten.
FAZIT: Ob nun Bullenfilmliebhaber oder Giallo – Aficionado – am TOD, der SCHWARZES LEDER TRÄGT werden beide Fangruppen ihre helle Freude haben. Ein heikler Fall um Kinderprostitution und einem Hackebeil schwingenden Motorradfahrer; vom WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE? – Regisseur zum Referenzwerk veredelt.
9 / 10
(La Polizia chiede aiuto)
Italien 1974
Regie: Massimo Dellamano
LZ: 87 Minuten
Freigabe: FSK / Keine Jugendfreigabe
INHALT:
Der vermeintliche Selbstmord einer Fünfzehnjährigen entpuppt sich als Mord und bringt die Polizei auf die Spur eines Pädophilenrings. Außerdem bekommt es der ermittelnde Kommissar Silvestri mit einem Killer in Motorradkluft und Hackbeil zu tun, der erbarmungslos Zeugen beseitigt und selbst das Leben der mit dem Fall betrauten jungen Staatsanwältin bedroht. Silvestri muss in diesem Sumpf aus Mord, Prostitution und Kindesmissbrauch feststellen, dass seine Gegner mächtiger sind als zunächst vermutet… -
REVIEW:
Sollte sich der dem Giallo geneigte Filmfreund dazu entschließen, ein Auge auf den italienischen Polizeifilm zu werfen, so empfehlen Kenner für den Jungfernflug in diese neue filmische Welt das vorliegende Werk von Massimo Dellamano.
Ganz einfach darum, weil die Grenzen zwischen den Genres Giallo und Poliziesco in DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER recht fließend sind und man sich – egal aus welchen Lager man nun kommt – sehr schnell akklimatisiert. Aber Anpassungsschwierigkeiten dürften bei der Brudernähe dieser beiden Filmkategorien ehe nicht die Frage sein, da ein Genre ja fast schon die logische Konsequenz des anderen ist.
Ganz nach Poliziesco – Art steht in DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER zunächst einmal die Polizeiarbeit im Brennpunkt der Handlung. Und damit natürlich auch die hauptverantwortlichen Ermittler in Gestalt der interessanten Charaktere des gescholtenen, aber knallharten Kommissar Silvestri und der schönen Staatsanwältin. Doch wo in Hollywood jetzt ein romantisches Techtelmechtel vom Wesentlichen ablenken würde, bleibt es in Italien reindienstlich und alle Energien werden auf die Aufklärung des brisanten Falls verwendet.
Und der hat es in sich mit seinen Minderjährigen aus gutem Hause, die zwangsprostituiert werden, den Drogen, den Freiern, den perversen Kinderschändern und dem Killer in Motorradfahrerkluft und dem scharfen Beil. In den dosierten, aber spektakulären Auftritten des Letzteren manifestiert sich der heilige Geist des Giallo in diesem Film am deutlichsten.
Wie schon in seinem reinen Killerfilm WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE? macht Dellamano auch hier ausgiebig Gebrauch vom Sleaze – Streuer zur besonderen Würze des Ganzen.
DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER ist aber auch so eine hochspannende Angelegenheit. Weil es ständig neue Entwicklungen oder ein blutiges Attentat gibt. Und es gibt einen Cipriani – Score zum Niederknien. Und leider auch einen Riesengoof, der gar nicht so recht zur sonst an den Tag gelegten Gründlichkeit der Inszenierung passen will. Denn in einem Szenario wird die tiefste Nacht innerhalb von fünf Minuten Film – Echtzeit zum helllichten Tag und in zuvor menschenleeren Straßen herrscht plötzlich Hauptverkehrszeit. Aber macht es an dieser Stelle so wie ich: Seid nicht päpstlicher als der Papst, sondern lehnt euch zurück und genießt einfach die packende Verfolgungsjagd, die dann auf dem Programm steht. Sie ist ein Höhepunkt von vielen in diesen delikaten 87 Minuten.
FAZIT: Ob nun Bullenfilmliebhaber oder Giallo – Aficionado – am TOD, der SCHWARZES LEDER TRÄGT werden beide Fangruppen ihre helle Freude haben. Ein heikler Fall um Kinderprostitution und einem Hackebeil schwingenden Motorradfahrer; vom WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE? – Regisseur zum Referenzwerk veredelt.
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Lesbos - Land of hot and languorous nights