SEANCE
(Kôrei)
Japan 2000
Regie: Kiyoshi Kurosawa
LZ: 97 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet ein kurz zuvor entführtes vierjähriges Mädchen in der Garage des völlig unbeteiligten Tontechnikers Sato und seiner medial begabten Ehefrau Jun. Doch anstatt die Polizei zu rufen, behält das Ehepaar das Kind weiter in der Gewalt.
Denn Jun sieht in dem kleinen Mädchen die Gelegenheit sich in der Öffentlichkeit zu profilieren. Das Ehepaar fasst den Plan, dass Jun der Polizei ihre „übersinnlichen“ Dienste anbietet, um diese bei der Suche nach dem Mädchen zu unterstützen. Letztendlich soll Jun aus der Inszenierung als strahlende Heldin hervorgehen, die mit ihrer Begabung als Medium das Kind wohlbehalten zu ihren Eltern zurückbringt. Doch die Dinge entwickeln sich auf verhängnisvolle Weise ganz anders als vorgesehen… -
REVIEW:
Kurosawa ist die langsame Hand im japanischen Horrorzirkus. Wo viele seiner Kollegen die Geister im Minutentakt auf das Publikum loslassen, breitet er seine durchdachten Geschichten seelenruhig vor uns aus.
So verwundert es nicht, dass auch SEANCE ein extrem langsames Stück ist. Nur hat es der Japaner in dem Fall etwas mit der Behäbigkeit übertrieben. Gegen SEANCE wirkt selbst sein alles andere als rasant inszeniertes Meisterwerk PULSE wie eine Achterbahnfahrt an Action.
Solcher Mut zur Langsamkeit ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes, doch bei SEANCE funktioniert er nur phasenweise. Irgendwann obsiegt das Langatmige fast zwangsläufig über die intelligente Story, die interessanten psychologischen und philosophischen Ansätze, ansprechende Darstellerleistungen und die vielen stillen Bilder.
Die angesprochenen Qualitäten des Films machen SEANCE mehr zum passablen Psychodrama denn zum packenden Horrorfilm.
Trotz übersinnlicher Komponente und ein paar gespenstischer Szenen funktioniert SEANCE sowieso nur bedingt als Horrorstreifen, weil Kurosawa auf diese Elemente nur sehr selten zurückgreift. Das vieldeutige, ebenso stille Ende ist da nur als konsequent zu nennen.
FAZIT: Raffiniertes, aber auch sehr schleppendes Psychodrama mit ein paar Gespenstern – Beinharte Horrorfans werden an dieser SEANCE aber eher weniger Gefallen finden, weil man die richtigen Schockmomente an zwei Fingern abzählen kann.
5,5 / 10
(Kôrei)
Japan 2000
Regie: Kiyoshi Kurosawa
LZ: 97 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet ein kurz zuvor entführtes vierjähriges Mädchen in der Garage des völlig unbeteiligten Tontechnikers Sato und seiner medial begabten Ehefrau Jun. Doch anstatt die Polizei zu rufen, behält das Ehepaar das Kind weiter in der Gewalt.
Denn Jun sieht in dem kleinen Mädchen die Gelegenheit sich in der Öffentlichkeit zu profilieren. Das Ehepaar fasst den Plan, dass Jun der Polizei ihre „übersinnlichen“ Dienste anbietet, um diese bei der Suche nach dem Mädchen zu unterstützen. Letztendlich soll Jun aus der Inszenierung als strahlende Heldin hervorgehen, die mit ihrer Begabung als Medium das Kind wohlbehalten zu ihren Eltern zurückbringt. Doch die Dinge entwickeln sich auf verhängnisvolle Weise ganz anders als vorgesehen… -
REVIEW:
Kurosawa ist die langsame Hand im japanischen Horrorzirkus. Wo viele seiner Kollegen die Geister im Minutentakt auf das Publikum loslassen, breitet er seine durchdachten Geschichten seelenruhig vor uns aus.
So verwundert es nicht, dass auch SEANCE ein extrem langsames Stück ist. Nur hat es der Japaner in dem Fall etwas mit der Behäbigkeit übertrieben. Gegen SEANCE wirkt selbst sein alles andere als rasant inszeniertes Meisterwerk PULSE wie eine Achterbahnfahrt an Action.
Solcher Mut zur Langsamkeit ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes, doch bei SEANCE funktioniert er nur phasenweise. Irgendwann obsiegt das Langatmige fast zwangsläufig über die intelligente Story, die interessanten psychologischen und philosophischen Ansätze, ansprechende Darstellerleistungen und die vielen stillen Bilder.
Die angesprochenen Qualitäten des Films machen SEANCE mehr zum passablen Psychodrama denn zum packenden Horrorfilm.
Trotz übersinnlicher Komponente und ein paar gespenstischer Szenen funktioniert SEANCE sowieso nur bedingt als Horrorstreifen, weil Kurosawa auf diese Elemente nur sehr selten zurückgreift. Das vieldeutige, ebenso stille Ende ist da nur als konsequent zu nennen.
FAZIT: Raffiniertes, aber auch sehr schleppendes Psychodrama mit ein paar Gespenstern – Beinharte Horrorfans werden an dieser SEANCE aber eher weniger Gefallen finden, weil man die richtigen Schockmomente an zwei Fingern abzählen kann.
5,5 / 10
Lesbos - Land of hot and languorous nights