KM.31

      KM.31
      (Kilometro 31)
      Mexiko, Spanien 2005
      Regie: Rigoberto Castaneda
      LZ: 101 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      INHALT:
      Auf einer Landstraße – nahe der Kilometermarke 31 – kommt es immer wieder zu schweren oder tödlichen Unfällen. Etwas scheint die Menschen sirenengleich auf die Mitte der Fahrbahn zu locken, wo sie dann überfahren werden. Auch die junge Agata ereilt dieses Schicksal und sie landet schwerstverletzt und komatös im Krankenhaus.
      Ihre Zwillingsschwester Catalina will zusammen mit einem Bekannten und Agatas Freund Omar dem Geheimnis der un-heimlichen Straße auf den Grund gehen. Sie finden heraus, dass die Toten dort keine Ruhe finden und eine Tragödie aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart hinein Opfer fordert…-

      REVIEW:
      Mit KM.31 tritt Regiedebütant Castaneda den Beweis an, dass auch Mexikaner einen asiatischen Geisterfilm auf die Reihe kriegen. Gut, Originalsprache ist spanisch; der Film spielt in Mexiko, die Schauspieler sind Mexikaner - aber Plot, Tempo und Schauereffekte sind durch und durch japanisch.
      Was einerseits nicht sehr originell klingt, sollte andererseits ein paar gespenstische Momente garantieren. Und überhaupt: In diesem Fall ist „nicht originell“ keineswegs gleichbedeutend mit „nicht interessant“ oder „nicht spannend“.

      Denn Castaneda ordnet die gängigen Bausteine des Spukfilms so geschickt an, dass sich daraus nicht nur der ein oder andere überraschende Twist ergibt, sondern im Ergebnis auch ein bitterböser Ghostflick. Dabei konzentriert sich das Geschehen nicht nur auf die todbringende Landstraße, sondern verlagert sich auch mal in einen nebelverhangenen Wald oder in die dunkle, feuchte Kanalisation.

      An Gespenstern fährt Castaneda die ganze Bandbreite auf: Wirkt der JU-ON-Bube noch etwas bieder, kommt mit einer verstümmelten Alptraumgestalt zum Schluss etwas wahrhaft Schauriges aus der Kloake gekrochen. Die Schrecken des KM.31 sehen also gut aus – solange sie aus Fleisch und Blut sind.

      Warum man gegen Ende dann doch noch die Rechner bemühen musste, um ein paar grottige CGI – Geister zu generieren, entzieht sich angesichts der verfügbaren ganz offensichtlich fähigen Maskenbildner meinem Verständnis völlig.
      Aber den zwei, drei schlechten Tricks stehen gute Schauspieler(innen) gegenüber, die es verstehen ihre Figuren mit Leben zu erfüllen, so dass das sehr fiese Ende nicht ganz spurlos an uns vorüber geht.

      FAZIT: Auch wenn nicht jeder Schreck sitzt, ist KM.31 immer noch eine gespenstische Gutenachtgeschichte aus Mexiko, die ihren offensichtlich asiatischen Vorbildern gewiss keine Schande macht.

      7 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen und habe ehrlich gesagt, nicht mal etwas hinzuzufügen. Sehr gelungenes Review zu einem echt guten FIlm aus der zweiten Reihe. Jeder, dem ich den Film bisher empfohlen habe, war ebenfalls davon sehr angetan!

      Wir hoffen auf mehr von diesem Talent!