BLUT FÜR DRACULA
(Dracula: Prince of Darkness)
Großbritannien 1966
Regie: Terence Fisher
LZ: 86 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
Die Brüder Charles und Alan reisen mit ihren Ehefrauen durch die Karpaten. Allen Warnungen der Einheimischen in den Wind schlagend besteigen sie eine führerlose schwarze Kutsche, die sie direkt zum Schloss Dracula bringt. Dieser harrt dort seiner Wiederauferstehung entgegen und braucht dazu das Blut der Reisenden… -
REVIEW:
Schon vor über fünfundvierzig Jahren haben die Bösewichter der Horrorzunft die garstige Angewohnheit wie diabolische Stehaufmännchen zurückzukommen; ganz gleich ob tapfere Protagonisten sie in den Part Ones oder Sequels ihrer jeweiligen Filme bereits straight to Hell geschickt haben.
Klar, dass sich gerade der PRINCE OF DARKNESS himself - Graf Dracula- in dieser Hinsicht ebenfalls nicht lumpen lässt und nach etwas BLUT FÜR DRACULA wie Phönix aus dem Häufchen Asche (zu welchen ihn Peter Cushing im ersten Hammer´schen DRACULA (1958) zerbröselt hat) wiederaufersteht.
Doch es mussten acht Jahre vergehen, bis Christopher Lee in dieser direkten Fortsetzung aus dem Jahre 1966 wieder in seine Paraderolle schlüpfte. Genau gesagt: 8 Jahre und 45 Minuten. Eine Dreiviertelstunde dauern nämlich die Vorbereitungen zu seiner Rückkehr an, die dem Zuschauer mit einem tollen Score von James Bernard und feinstem Hammer –Säbelrasseln in Gestalt schaurig –schöner Sets, mysteriösen Warnungen und einer von einem unheimlichen Diener gereichten Henkersmahlzeit, verkürzt wird. Dann kommt mit der großartigen Erweckungssequenz, die damals von Zensoren und Moralhütern als skandalös empfunden wurde, aber heute keinen HOSTEL - erprobten Konfirmanden mehr erschrecken dürfte, bereits zur Filmmitte der Höhepunkt des Ganzen.
Danach flacht das Geschehen leider ab und die bis dahin in ihrer Altehrwürdigkeit triumphale Rückkehr des Blutfürsten wird zu einem eher mittelprächtigen Hammerstreifen mit den üblichen heuer eher albern wirkenden Duellen zwischen Mensch und Vampir. Erst die zweite „Skandalszene“ des Films –nämlich das gräfliche Brustgeben - lässt wieder aufsehen. Leider ist letzteres nur interruptus zu sehen, weil Suzan Farmer im letzten Moment vom Kosten des Blutes aus der Grafenbrust abgehalten wird. Die bis zur Neige ausgespielte Metapher gibt´ s zum Bleistift in Coppolas DRACULA von Gary Oldman und Winona Ryder geboten.
Aber dies nur so nebenbei. Bleiben wir bei diesem Film, in welchem Hammer –Getreue nicht nur auf Peter „van Helsing“ Cushing verzichten müssen, sondern auch auf ein gesprochenes Wort von Christopher Lee. Denn letzterem haben die für ihn vorgesehenen Zeilen des Drehbuchs so wenig zugesagt, dass er es vorgezogen hat - abgesehen von zweimaligem Fauchen - den Mund zu halten. Doch bei der Präsenz eines Lee mit Vampirzähnen bedarf es auch keiner großen Worte.
An ihm liegt es nicht, dass man das BLUT FÜR DRACULA zwar sicherlich nicht missen will, aber wirkliche Klassikeransprüche erfüllt der Film nur phasenweise. Altersbedingte Tapsigkeit und ein kleines Stimmungstief in der zweiten Halbzeit rechtfertigen leider nur
6,5 / 10
(Dracula: Prince of Darkness)
Großbritannien 1966
Regie: Terence Fisher
LZ: 86 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
Die Brüder Charles und Alan reisen mit ihren Ehefrauen durch die Karpaten. Allen Warnungen der Einheimischen in den Wind schlagend besteigen sie eine führerlose schwarze Kutsche, die sie direkt zum Schloss Dracula bringt. Dieser harrt dort seiner Wiederauferstehung entgegen und braucht dazu das Blut der Reisenden… -
REVIEW:
Schon vor über fünfundvierzig Jahren haben die Bösewichter der Horrorzunft die garstige Angewohnheit wie diabolische Stehaufmännchen zurückzukommen; ganz gleich ob tapfere Protagonisten sie in den Part Ones oder Sequels ihrer jeweiligen Filme bereits straight to Hell geschickt haben.
Klar, dass sich gerade der PRINCE OF DARKNESS himself - Graf Dracula- in dieser Hinsicht ebenfalls nicht lumpen lässt und nach etwas BLUT FÜR DRACULA wie Phönix aus dem Häufchen Asche (zu welchen ihn Peter Cushing im ersten Hammer´schen DRACULA (1958) zerbröselt hat) wiederaufersteht.
Doch es mussten acht Jahre vergehen, bis Christopher Lee in dieser direkten Fortsetzung aus dem Jahre 1966 wieder in seine Paraderolle schlüpfte. Genau gesagt: 8 Jahre und 45 Minuten. Eine Dreiviertelstunde dauern nämlich die Vorbereitungen zu seiner Rückkehr an, die dem Zuschauer mit einem tollen Score von James Bernard und feinstem Hammer –Säbelrasseln in Gestalt schaurig –schöner Sets, mysteriösen Warnungen und einer von einem unheimlichen Diener gereichten Henkersmahlzeit, verkürzt wird. Dann kommt mit der großartigen Erweckungssequenz, die damals von Zensoren und Moralhütern als skandalös empfunden wurde, aber heute keinen HOSTEL - erprobten Konfirmanden mehr erschrecken dürfte, bereits zur Filmmitte der Höhepunkt des Ganzen.
Danach flacht das Geschehen leider ab und die bis dahin in ihrer Altehrwürdigkeit triumphale Rückkehr des Blutfürsten wird zu einem eher mittelprächtigen Hammerstreifen mit den üblichen heuer eher albern wirkenden Duellen zwischen Mensch und Vampir. Erst die zweite „Skandalszene“ des Films –nämlich das gräfliche Brustgeben - lässt wieder aufsehen. Leider ist letzteres nur interruptus zu sehen, weil Suzan Farmer im letzten Moment vom Kosten des Blutes aus der Grafenbrust abgehalten wird. Die bis zur Neige ausgespielte Metapher gibt´ s zum Bleistift in Coppolas DRACULA von Gary Oldman und Winona Ryder geboten.
Aber dies nur so nebenbei. Bleiben wir bei diesem Film, in welchem Hammer –Getreue nicht nur auf Peter „van Helsing“ Cushing verzichten müssen, sondern auch auf ein gesprochenes Wort von Christopher Lee. Denn letzterem haben die für ihn vorgesehenen Zeilen des Drehbuchs so wenig zugesagt, dass er es vorgezogen hat - abgesehen von zweimaligem Fauchen - den Mund zu halten. Doch bei der Präsenz eines Lee mit Vampirzähnen bedarf es auch keiner großen Worte.
An ihm liegt es nicht, dass man das BLUT FÜR DRACULA zwar sicherlich nicht missen will, aber wirkliche Klassikeransprüche erfüllt der Film nur phasenweise. Altersbedingte Tapsigkeit und ein kleines Stimmungstief in der zweiten Halbzeit rechtfertigen leider nur
6,5 / 10
Lesbos - Land of hot and languorous nights