Blood Car

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2007
      Regie: Alex Orr
      Länge: ca. 76 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Mike Brune, Anna Chlumsky, Katie Rowlett, Matt Hutchinson, Marla Malcolm, Mr. Malt, Matthew Stanton, Bill Szymanski, Hawmi Guillebeaux, Vince Canlas, Roudie Augustin, Barbara Carnes





      Inhalt:

      In der sehr nahen Zukunft: Die Benzinpreise sind so hoch, dass kaum noch jemand Auto fährt. Ein veganischer Kindergarten-Lehrer möchte diese Misere beenden und baut einen neuen Motor, der mit Blut angetrieben wird. Zunächst dient der Lebenssaft toter Tiere als Kraftstoff, doch schon bald folgen tote Omas, Kriminelle und Kriegsveteranen. Im Kofferraum des Autos wird eine tödliche Häckselmaschine installiert, die irgendwann auch undurchsichtige Regierungsagenten auf den Plan ruft. Das "Blood Car" gefährdet die nationale Sicherheit ... und sein Betreiber, inzwischen ein veritabler Massenmörder, soll selbst die Rotorblätter des Motors zu spüren bekommen!




      Meinung:

      Auf den Film habe ich mich doch schon etwas gefreut, da der Trailer doch mal wieder etwas ganz anderes Aufzeigte, so bekommt man in der ersten Filmhälfte auch lustige Situationen, wo der leihenhafte, aber sehr sympathische junge Darsteller für reichlich Opfer sorgt, die in den Kofferraum verfrachtet werden, wo deren Blut das Auto fahrtüchtig macht. So wird man auch spaßig unterhalten werden, nur wiederholen sich selbige Szenen ohne Abwechslung zu bieten und sorgen schon für leichte Ermüdungserscheinungen, dabei scheitert der Regisseur bei seinem Werk anhand der Schlussaktes dann auch noch so ziemlich komplett, dazu gleich mehr.
      Tiere werden gemetzelt, natürlich angedeutet anhand einer gut sichtbaren Plastikpistole, jenes man aber noch recht ordentlich improvisiert hat. Die eingeleiteten Mordszenen werden nicht so recht gezeigt, da das Geschehen im Off abläuft, Kofferraum zu und die Person lässt dann noch mal aus diesem von sich hören, also wird sie wohl auch drin sein? Die angesetzten Sexszenen sind ebenfalls stark im abseits der Kamera eingefangen, somit auch nicht mal ansatzweise nackte Haut gezeigt wird und dieser Softsex doch eher Nerven dürfte. Die Sounduntermalung ist zumindest sehr gut, von orchestral bis industial wird durchaus Stimmung verbreitet.
      Ein paar blutige Szenen hat das Werk zwar auch zu bieten, wo eine Axt hart in einem Bauch reingerammt und gut drauf gehalten wird, solche Szenen sind aber eher rar gesät und dem Gorehound wird dies auch zu wenig sein. Man merkt dem Film das geringe Budget also auch stark an. Technisch gesehen bewegt sich Blood Car aber auf ordentlichen Amateurniveau, wo lediglich im verpatzen Finale noch die Kamera sehr unruhig gehalten wird, wenn dies so gewollt war, dann war es ein schlechter Schachzug, weil einige Szenen dann auch Abnerven werden.
      Die Film-Einleitung ist zwar nicht sehr viel versprechend wenn ein Chips kauender Schnösel öde einen Film anmoderiert, wirklich schmierig wird es aber im Schlussakt, wo er noch mal auftaucht und diesen mit seiner belanglosen und überlegenen Art versaut. Zudem wird die Geschichte mit den Regierungsbeamten zu überdreht und somit unglaubwürdig wiedergegeben.
      Blood Car ist insgesamt gesehen kein Reinfall und der Amateurfreund wird auch seine Unterhaltung bekommen, nur ist dieser Film alles andere als Perfekt, reicht zumindest um mich einmalig unterhalten zu haben, anhand der guten ersten Filmhälfte.

      6/10

      Re: Blood Car

      Auf so eine Idee muss man erst mal kommen! Nachdem die Benzinpreise beinahe täglich gestiegen sind, dachte sich ein Regisseur mache ich doch mal ein Film darüber und wie man an eine andere Variante von Sprit rankommt. Denn auch in dem Film ist das Benzin schweineteuer. Da hatten wir es ja noch „recht gut“ gehabt und mussten für nen Liter noch keine 35 Dollar zahlen! Aber man erkennt gleich, dass man den Film nicht sehr ernst nehmen kann, da hier mehr auf´s abgedrehte und witzige eingegangen wird. So ist der Hauptprotagonist ein veganischer Kindergarten-Lehrer, der täglich sein Weizengras bei einer Freundin holt und mit diesen auch Experimente betreibt, um dadurch Kraftstoff zu entwickeln. Aber durch einen kleinen Unfall erkennt er, das Blut die fehlende Zutat ist. Und so geht das Gemetzel los.

      Am Anfang hat es noch recht viel Spaß gemacht und man konnte sich doch recht gut unterhalten lassen, vor allem da man ja weiß wie das Auto angetrieben wird. Vor allem als er am Anfang sich erst mal mit Tieren begnügt hatte (nachdem er sich tausendmal bei ihnen entschuldigt hatte, bevor er sie mit einem Plastikgewehr erledigt hatte, lol). Doch nach einer Entführung (denn wer es sich in dieser Zeit leisten kann um Auto zu fahren, dann hat er vermutlich auch viel Kohle), wird auch schnell der erste Mensch zu Kraftstoff verarbeitet. Und weitere werden natürlich auch folgen.

      Die Splatterszenen sind eher zurück haltend und man sieht nur einmal eine Axt Attacke und wie jemand im Kofferraum verschwindet. Aber dann spritzt natürlich auch das Blut in alle Richtungen. Aber da es sich hier aber auch um ein Film handelt, der sichtlich nicht mehr sehr viel Budget ausgestattet ist, geht das schon so in Ordnung. Viel mehr wird eben auf die Geschichte rum um das Auto samt der Maschine im Kofferraum eingegangen. Und auch das von Anfang an die Regierung da schon spitz drauf ist, bis sie ihn im Verlaufe des Filmes zur Rede stellen, bzw. ihn sein Auto abluchsen wollen. Doch das ganze trara hätten sie sich sparen können, da es für den Film überhaupt nicht förderlich ist.

      Die geringe Laufzeit von nur etwas über 70 Minuten ist hier passabel gewählt, denn sonst hätte der Film noch mehr an Substanz verloren. Am Anfang war es noch ganz witzig, wie er sich die Opfer beschafft hat, aber der Film hat sich dann nicht mehr richtig weiterentwickelt und konnte sein Konzept nicht mehr weiterführen. Dies liegt aber eben auch an der Geschichte mit den Regierungsbeamten. Unterhalten wird man aber dennoch, nur darf man hier natürlich keinen „ernsten“ Film erwarten, sondern sich eher auf ein abgedrehtes Trashfilmchen einstellen.







      6 / 10

      Re: Blood Car

      Mit "Blood Car" hat Regisseur Alex Orr eine wirklich bitterböse und sehr trashige Horror-Komödie geschaffen. Pechschwarzer Humor der feinsten Sorte wurde hier mit einigen sehenswerten SFX gemischt, dazu noch einige teils skurrile Charaktere und schon hat man einen wirklich sehr gut unterhaltenden Film, den man allerdings nicht so ernst nehmen sollte.

      Allein der Charakter des Veganers Richie ist es schon wert, sich diesen Film anzusehen. Es macht einen Heidenspaß, ihn bei seiner "Benzin-Beschaffungsmaßnahme" zu begleiten. Ist der gute Richie am Anfang noch ein vollkommen hermloser Typ und wirkt wie der typische nette Nachbar, so ändert er sich im Laufe der Zeit doch viel eher zu einem Serienkiller, dem alles recht ist, wenn nur sein Auto genug Benzin hat.

      So sieht man ihn am Anfang des Films noch verzweifelt und weinend, wenn es darum ging, kleinere Tiere zu erschießen, um später ihr Blut als Kraftstoff zu gebrauchen. Als er dann aber eine Affäre mit der sexhungrigen Denise anfängt, der es natürlich hauptsächlich um das Auto geht, verschwinden sämtliche seiner Hemmungen und es fällt ihm mit jedem Mal leichter zu töten. So kommt es dann natürlich dazu, das auch immer mehr Menschen dem "Häcksler" zum Opfer fallen.

      Die Geschichte, die in "Blood Car" erzählt wird, ist natürlich ziemlich hirnrissig, aber dafür umso unterhaltender. Garniert wurde das Ganze mit einigen Sex-Szenen, von denen manche schon fast grotesk wirken, so das sie doch für so manchen Lacher sorgen. Auch die vorhandenen SFX, auf die man allerdings eine ganze Weile warten muss, sind handwerklich recht gut gelungen.

      Die Stärke des Films ist ganz eindeutig, das er zu keiner Zeit irgendwelche Längen aufweist, dafür sorgt schon allein die vollkommen abstruse Geschichte, die so flüssig und witzig erzählt wird, das kein Auge trocken bleibt. Und dann wäre da noch das Ende des Films, bei dem ich mir durchaus vorstellen könnte, das es die Meinungen spaltet. Ich beziehe das auf einige Szenen, in denen Kinder vorkommen und die vielleicht nicht unbedingt hätten sein müssen. Auf jeden Fall aber ist das gewählte Ende extrem makaber und eventuell sogar etwas zu fern des guten Geschmacks.

      Insgesamt gesehen aber ist "Blood Car" ein sehr gelungener Film, der eine sehr trashige Note beinhaltet und sehr kurzweilige Unterhaltung bietet. Ein Film, den Fans sich nicht entgehen lassen sollten.


      7/10