Eine Hiobsbotschaft für jeden Fan des Macheten schwingenden Goalies: das Remake von “Freitag der 13.” bekommt keinen zweiten Teil. Das bestätigte Platinum Dunes Producer Brad Fuller gestern Nacht über seinen Twitter Account.
Fans dürfte die Meldung überraschen, schaffte der letzte Film (der nur mäßig war) doch das größte Einspielergebnis aller elf Teile (zählt man “Freddy vs. Jason” mal nicht mit hinzu). BG berichtete bereits vor Monaten darüber, dass die Chancen einer Fortsetzung schlecht ständen. Zwar gab es nach Veröffentlichung des neuen ersten Films erste Berichte über mögliche Sequels, doch spätestens als der Film urplötzlich vom offiziellen Plankalender 2010 verschwand, durfte man das Schlimmste erwarten.


Die Erklärung dahinter ist so simpel wie deprimierend: ein Sequel wäre nicht mehr sonderlich rentabel gewesen. Das Problem der neuen Remakes ist die Tatsache, dass die hochstilisierten Neuauflagen besonders teuer sind. Um es kurz zu fassen: in den 80ern kostete ein “Freitag” rund 3 Millionen Dollar und spielte 30 wieder ein. In den 2000ern kostet ein “Freitag” mit Werbeetat 30 Millionen Dollar und spielt 90 wieder ein. Klingt nach einer guten Rechnung, doch spätestens danach gibt’s die Skepsis.
Das Problem ist, dass bekannte Horrortitel wie “Texas Chainsaw Massacre” mit Hilfe ihrer berühmten Namen und schicken Trailer zunächst gut ankommen, da sie auch die anlocken, die sich für gewöhnlich nicht für diese Filme interessieren; einmal gesehen, kommt dieses Publikum jedoch nicht mehr wieder. “The Hills have Eyes II” und “The Texas Chainsaw Massacre II” lockten beispielsweise nur noch halb so viele Zuschauer*. Darüber hinaus interessiert sich auch der weite Heimkinomarkt nicht sonderlich für diese Filme: “Freitag der 13te” 2009 schaffte gerade einmal 10 Mio Dollar mit seiner DVD-VÖ (zum Vergleich: “The Dark Knight” erreichte 240 Mio Dollar).


Liegt es an den Filmen? Nein, das Problem liegt beim Studio. Normalerweise könnte man die Filme auf altmodische Art günstig weiter produzieren, sie würden auch heute noch ähnliche Erfolge feiern. Ein “Freitag” Slasher ist aber ein Nischenfilm, kein Blockbustermaterial. Würde man die Kosten und Erwartungen gering halten, könnte es heute noch jedes Jahr einen neuen geben. Das Problem ist, dass ein Studio wie Platinum Dunes kein Interesse an Nischen hat. Sie wollen nur teure Hochglanzfilme vermarkten und dementsprechend verdienen, ein gieriger Gedanke, der sich mit den möglichen Erwartungen nicht deckt. Wo das hinführt? Wahrscheinlich gibt es nun alle 10 Jahre ein neues “Freitag” Remake, um einmal kurz an der nächsten Generation Mainstream-Filmfans zu verdienen. Zwar gibt es schon mehr als genug “Freitag” Ableger (und Nachmacher), allerdings ist es schon schade, dass die Kultreihen daran zugrunde gehen.


* Beim kommenden “Nightmare” Remake wird es so sein, dass der erste Film ein Hit wird. Wahrscheinlich kommt es dandn noch zu einem zweiten Teil (in 3D), doch darüber hinaus? Es erscheint unwahrscheinlich, dass es jemals einen neuen “A Nightmare on Elm Street Teil VI” geben wird.