Hämoglobin

      HÄMOGLOBIN
      (Bleeders)
      Kanada 1996
      Regie: Peter Svatek
      LZ: 92 Minuten (NTSC)
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      Der an einer seltsamen Krankheit leidende John Strauss begibt mit seiner hübschen Frau auf eine abgeschiedene Insel, um mehr über die eigenen Familienwurzeln erfahren.
      Doch was das Ehepaar dort erfährt, sorgt nicht gerade für einen vorzeigbaren Stammbaum. Denn Johns Vorfahren sind die van Damms, einem alten Adelsgeschlecht, was durch exzessi-ve Inzucht zu einer Horde missgestalteter Mutanten degeneriert ist, die nun in Tunneln unter der Insel hausen und am Ende zum Großangriff auf die Inselbewohner blasen… -

      REVIEW:
      Stellenweise wurde dieser kanadische Streifen in diversen Internetportalen ja böse abgewatscht und dürfte trotz einiger auch wohlwollender Kritiken mittlerweile längst der Vergessenheit preisgegeben worden sein. Aber hey, so schlecht ist HÄMOGLOBIN wirklich nicht. Okay, das Budget hat nur dazu gereicht, dass der Direct to Video – Streifen nur wie eine etwas bessere TV – Produktion aussieht, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Weil unter Zuhilfenahme vieler trister Bilder und der schwermütigen, unbedingt hörenswerten Musik von Alan Reeves hat es Peter Svatek trotzdem geschafft, in HÄMOGLOBIN eine Atmosphäre aufzubauen, die einer abgeschiedenen, verregneten Insel mit einem düsteren Geheimnis würdig ist. Auch in der Cast stehen ein paar klanghafte B – Movienamen wie Rutger Hauer, Kristin Lehman und Roy Dupois. Während die erstgenannten zu überzeugen wissen, bleibt Dupois nicht nur wegen seiner kränkelnden Figur etwas blass.

      Aber der Plot mit seinen Lovecraft´schen Grundzügen hat was. Kein Wunder, schließlich hat Dan O´Bannon am Drehbuch mitgeschrieben. Und dass der RETURN OF THE LIVING DEAD – Regisseur gute Geschichten erzählen kann, hat er wohl mit seinen Skripts zu Filmen wie ALIEN, DEAD & BURIED oder Hoopers LIFEFORCE hinreichend bewiesen.
      Gut, HÄMOGLOBIN kommt etwas schwer in die Gänge. Es dauert ereignislose 38 Minuten bis ein erster grandioser Schockeffekt den Zuschauer in die Hände klatschen und „Cool!“ rufen lässt. Danach flacht das Geschehen wieder etwas ab, behält aber einen feinen, bedrückenden Grundton bei, der aus HÄMOGLOBIN einen Streifen macht, welcher die Bezeichnung Gruselfilm wirklich verdient. Zum Finale, welches einige blutige Szenen und angefressene Leichen bereithält, dreht Svatek richtig auf und das ultradüstere Ende entschädigt dann für die langatmigen Welchen in den 92 NTSC – Minuten.

      Ergo: HÄMOGLOBIN ist ein kleiner, auf irgendeine Weise seltsam bedrückender Grusler aus den Neunzigern, der die alte Schule nicht vergessen hat. Die von Lovecraft inspirierte Geschichte birgt zwar Längen, weiß dafür aber mit konsequent düsterem Ton zu gefallen. Diese DVD wird nie bei den Meisterwerken in euren Regalen stehen, aber sie ist eine für den Filmabend, wenn´ s draußen kalt und dunkel ist.

      6 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Hämoglobin

      "Als Hämoglobin (Hb) bezeichnet man den eisenhaltigen roten Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) der Wirbeltiere (und einiger Mollusken sowie weniger Crustaceen und Insekten) und seine Varianten(...)"
      Quelle: Wikipedia

      Und da behauptet noch einer (oder eine unqualifizierte willkürlich agierende Organisation), dass Horrorfilme dumm machen... :lol: :wink:

      @Doom

      Das HÄMOGLOBIN ist auch in dir!!! :lol:
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Hämoglobin


      Originaltitel: Bleeders

      Produktionsland: USA, Kanada
      Erscheinungsjahr: 1997
      Regie: Peter Svatek
      Länge: ca. 88 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Rutger Hauer, Roy Dupuis, Kristin Lehman, Jackie Burroughs, John Dunn-Hill, Joanna Noyes, Felicia Schulman, Janine Theriault, Michelle Brunet, John Harold Cail, David Deveau, Spencer Evans


      Inhalt:

      John Strauss (Roy Dupuis) und seine Frau Kathleen (Kristin Lehman) begeben sich auf eine der vielen Inseln, die es in Amerika gibt. Dort will der an einer mysteriösen Krankheit leidende John noch lebende Verwandte suchen, welche ihm vielleicht helfen könnten, denn die Ärzte sind ratlos. Schon auf dem Weg zur Insel bekommt John einen schweren Anfall. Mit Hilfe von einigen Einheimischen gelingt es Kathleen, ihren Mann zu dem einzigen Arzt namens Marlowe (Rutger Hauer) zu bringen, welcher ihm helfen kann, vorübergehend. Dabei fällt ihm auf, dass John ein blaues und ein braunes Auge hat und er rät ihm, die Insel zu verlassen. Doch nun sind sie umso mehr neugierig und erfahren von Inselbewohnern, dass Johns Hebamme noch lebt (Aber auch nicht mehr lange!). Von ihr erfahren sie ansatzweise das schreckliche Geheimnis, bevor auf der gesamten Insel der Horror beginnt.



      Meinung:

      Hemoglobin spaltet unter den Horrorfilmfans sehr stark die Meinungen, nun hatte ich doch mal Lust auf dieses lobpreisende, aber auch vielleicht gerade deswegen gehasste Werk. Ein Anfang wird gleich mal in Rätseln gesprochen anhand einer Königsfamilie und deren Geschehnisse. Doch dieses Unverständnis was übrigens nie aufgeklärt wird, kann der stark traurige und verträumte melancholische Sound im Vorspann schnell wieder plätten.
      Es fällt jedenfalls schnell auf, dass die Darsteller durch die Bank sagen wir mal mäßig schauspielern, der Arzt hat sogar die deutsche Bruce Wills Synchronisierung bekommen, bringt allerdings auch keine Aufwertung. Zumindest kann die Geschichte, wenn man sich auf die Darstellerleistungen gewöhnt hat, doch erst mal Interesse wecken. Die weiten und grünlichen, windigen Küstenlandschaftsbilder mit stark bruchfälligen Hütten und Möwengezwitscher auf dieser wird eine angenehme Atmosphäre auslösen. Das Erzähltempo ist niedrig, man hat zwischendrin sogar das Gefühl so etwas wie „Der Bergdocktor“ oder irgendein langgezogenes Märchen zu konsumieren, wo die tollen Landschaftsbilder mit reichlich Atmosphäre einen irgendwann nicht genügen können. Nach gut 30 Minuten wird man den Grund für die Erkrankung eines Mannes aufgezeigt bekommen, mit dem wir uns bis dahin befasst haben, zumindest kann man es sich nun verdenken, auch wenn es nicht wörtlich geklärt wird.
      Die hoffnungsvolle Stimmung wird in dem Moment zerstört, als eine junge Dame die unsere Insel hier verlassen will, plötzlich von einem Monster deswegen verschleppt wird. Der Grund dafür ist überhaupt nicht ersichtlich, da von diesen Unwesen scheinbar auch niemand von den Ansässigen wusste. Anschließend taucht noch mal solch ein Vieh auf, was gleich mal in die Schiffsschraube springt, warum auch immer, Splatter gibt es dabei leider auch keine. Dieser Hemoglobin wie auf ödem deutschen TV Serien Niveau abspielend, löst beim Zuschauer bestenfalls Hämoriden aus, somit für mich unbegreiflich wie man diesen Film so in den Himmel loben kann. Inhaltlich ein absolut schlecht und langweilig umgesetzter Murksschinken, der nach anfänglicher Hoffnung so wie bildlich auch die Charaktere, immer mehr ins Bodenlose driftet. Schade, die tolle Anfangsmusik bekommt man auch nicht mehr platziert geliefert, sollte man für einen brauchbaren Film doch noch mal wiederverwenden, statt sie in stöhnende Soft-Pornoszenen wie hier zu sehen zu verschließen.

      2/10


      Auf den deutschen Covers steht überall "Hemoglobin" und nicht "Hämoglobin" :rolleyes: