Jonathan Nasaw - Angstspiel

      Jonathan Nasaw - Angstspiel

      Autor: Jonathan Nasaw
      Titel: Angstspiel
      Originaltitel: Fear Itself (2003)
      Verlag: Heyne
      Seiten: 430


      Special Agent E.L. Pender (Spezialist für Serienmörder) tritt endlich seinen Ruhestand an. Vorher weist er allerdings noch seine Nachfolgerin Linda Abruzzi ein. Sie ist an MS erkrankt und wird mit diesem Job auf ein "Abstellgleis" gestellt. Für sie scheint es ein eher unspektakulärer Job zu sein bis das FBI einen Brief von Dorie Bell erhält.

      Dorie ist Phobikerin und leidet an einer Phobie vor Masken. Sie berichtet von einem Phobikertreffen und den mysteriösen Selbstmorden einiger der Teilnehmer. Ein Höhenangstpatient soll sich von einem Hochhaus gestürzt haben, eine Frau mit Panik vor Blut hat sich angeblich die Pulsadern aufgeschnitten und ein Opfer mit Erstickungsangst wurde mit einer Plastiktüte über dem Kopf gefunden. Dorie glaubt nicht an Selbstmord sondern an einen kranken Serienmörder. Und so nehmen Abruzzi und Pender die Spur des Killers auf, der währenddessen weiter mordet und sich an der Angst seiner Opfer weidet.


      Dieses Buch hat mich furchtbar enttäuscht! Nachdem ich Nasaws "Geduld der Spinne" gelesen hatte, habe ich eine weitere rasante Story erwartet, in die man eintauchen kann und die einen einfach nicht mehr los lässt. Aber leider war das nicht der Fall.

      Wo fange ich am Besten mit der Kritik an? In "Die Geduld der Spinne" war die Jagd auf den Serienkiller der Hauptstrang der Erzählung. Im "Angstspiel" ist das eher nicht der Fall. Irgendwie drängt sich die Lovestory zwischen Agent Pender und Opfer Dorie immer wieder in den Vordergrund und senkt die Spannung drastisch.

      Mit Linda Abruzzi hat Nasaw eher einen oberflächlichen Charakter erschaffen. Sie ist zwar Ermittlerin in dem Fall, aber irgendwie wird sie auch in der Erzählung aufs Abstellgleis gestellt.

      Während der Killer in der "Geduld der Spinne" unheimlich interessant war und man nicht abwarten konnte mehr über ihn zu erfahren ist der Killer im "Angstspiel" leider nur ein Drogensüchtiger mit einem großen Sprung in der Schüssel. Das Knistern, das im letzten Werk von Nasaw in der Luft lag sobald der Mörder ins Spiel kam, fehlt leider völlig.

      Und das Schlimmste an der ganzen Story: Immer wenn es spannend wird blendet Nasaw aus! Nicht nur dass er schon Probleme hat die Spannung auf zu bauen - er beraubt sie völlig ihrer Höhepunkte.

      Alles in Allem lässt sich sagen, dass die Story eine Menge Potential hat, Nasaw es aber völlig verfehlt etwas daraus zu machen.

      Mein Fazit: 5 von 10 Punkten

      Re: Jonathan Nasaw - Angstspiel

      Stimmt, dieses Buch von Nasaw war jetzt nicht so der Hit. Ich habe es vor Jahren mal gelesen, aber es ist nicht viel hängengeblieben. Und das ist ja kein gutes Zeichen...Ziemlich geil von Nasaw fand ich neben GEDULD DER SPINNE aber noch BLUTDURST und vor allem SEELENESSER. @ Christine
      Kennst du die beiden letztgenannten eigentlich? SEELENESSER z.B. kann mit einem schön sleazigen Mörderpaar aufwarten... :)
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Jonathan Nasaw - Angstspiel

      Nein, "Seelenesser" kenne ich noch nicht. Aber wenn du sagst dass es gut ist werde ich es mir mal durchlesen. Ich vertraue da deinem guten Geschmack :D
      Zunächst ist allerdings "Der Kuss der Schlange" dran - das ist die Fortsetzung von "Die Geduld der Spinne"..