Bei all den modernen Medien gibt es immer weniger Menschen die sich die Zeit nehmen und ein gutes Buch lesen. Wieso auch - wo man doch dank moderner Medien wie z.B. Internet und Fernsehen in viel kürzerer Zeit Storys sehen kann und sich nicht sonderlich anstrengen muss eine Kulisse vor seinem inneren Auge entstehen zu lassen. Aber sind Bücher deswegen veraltet?

Ich gebe zu, auch ich bin fauler geworden. Während ich vor ein paar Jahren fast schon süchtig nach Büchern war neige ich heute auch eher dazu mich nach der Arbeit vor die Glotze zu parken und mir irgendeine DVD anzuschauen. Dann muss man nicht mehr viel nachdenken.
Aber wenn ich ehrlich bin ist das ein schlechter Ersatz für all die Stunden die ich schmökernd in einer Ecke verbringen könnte, eigene Welten in meinem Kopf entstehen lassen und meine eigenen Helden kreieren könnte. Ein ganz individuelles Erlebnis - ganz für mich allein!
Die Phantasie ist es, die eine Story zu etwas Besonderem machen kann. Je nachdem wie ich drauf bin kann ein Buch blutrünstiger und brutaler sein als jeder Film - ich muss es mir nur bildlich genug vorstellen. Und wenn ich mir etwas nicht vorstellen will, dann verschwimmt es einfach in meinen Gedanken. Und auch wenn ich gerne Filme schaue - das kann mir keine DVD bieten.
Ich werde also auch in Zukunft nicht aufs Lesen verzichten und plädiere für eine friedliche Koexistenz von Buch und Fernsehen.

Wie denkt ihr darüber? Gibt es Momente in denen ihr das Buch einem Film vorzieht? Welche Vorteile haben Bücher/Filme? Welche Nachteile?

Ich habe in meiner Jugend auch mehr Bücher gelesen. Was vielleicht auch daran gelegen hat das ich erst spät zu einem eigenem Fernseher, Videorecorder und ähnlichem gekommen bin.
Was zur folge hatte das ich viel weniger von anderen Medien abgelenkt wurde.
Damals hab ich auch noch regelmäßig gute Bücher geschenkt bekommen, nämlich zu Weihnachten und zum Geburtstag. In jüngster Zeit ist das er selten geworden.
Aber im Moment lese ich wieder mehr was erstens an meiner Schwester, zweitens an diesem Forum und drittens an diesem immer mehr Menschenverachten Fernsehprogramm liegt.
Die Vorteile die ich bei Büchern sehe sind genau die gleichen wie bei Hellsangel333 vor allem die Sache mit der eigenem Phantasie steht bei mir an erster stelle.
Am ehesten sehe ich das immer wenn ich ein Gutes Buch gelesen habe und dann die Verfilmung gesehen habe, es hat noch nie eine Geschichte gegeben die als Film besser war anstelle des Buches so waren bisher wenigstens meine Erfahrungen.

neben diversen sach- und fachbüchern lese ich gerne horror- und fantasy-romane.
leider kommt es häufig vor, dass die romane nicht meinen hohen erwartungen entsprechen und ich entweder vom schreibstil oder der geschichte selbst enttäuscht bin.
allerdings habe ich im laufe der zeit gelernt, dass zumindest ersteres oft auf die mangelnde sprachliche ausdrucksfähigkeit bzw. fantasielosigkeit der übersetzerInnen zurückzuführen ist.

buch und film ist für mich eine gänzlich andere art und weise der unterhaltung und ich stelle an jedes medium eigene ansprüche.
filme können von mir aus gerne auch mal trashig und unfreiwillig komisch sein - manchmal ensteht in einem film eine ganz eigene art von atmosphäre allein aufgrund der kulissen und der musik, die für eine schwache story mehr als entschädigt.
bei einem buch erwarte ich mir eine gewisse tiefgründigkeit der handlung und glaubwürdigkeit bzw. nachvollziehbarkeit in der charakterdarstellung.

somit halte ich ein "entweder-oder" nicht für angebracht. ein film kann niemals den stellenwert eines buches ersetzen, aber umgekehrt gilt meiner meinung nach dasselbe.

Da ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der extrem viel gelesen wurde und wird, bin auch ich eine große Leseratte. Früher hab ich zwei, drei Romane pro Woche gelesen (bin ein ziemlich schneller, aber kein Querleser). Heute lese ich zwar immer noch, aber viel weniger (aus Zeitgründen). Dennoch könnte ich mir ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Allerdings auch keines mehr ohne meine (Horror-)Filme. Auf das Fernsehprogramm kann ich allerdings komplett verzichten. Ich schaue nur meine DVDs, TV so gut wie nie.
Meiner Meinung nach ist das Buch intellektuell gesehen sicherlich wertvoller als das Medium Film. Es regt einfach mehr die Phantasie an (obwohl dies natürlich auch lesbische Vampire in bewegten Bildern vermögen.. )...
Aber nicht nur das Fernsehen oder der Film lässt die Leute weniger zum Buch greifen. Da gibt es natürlich auch noch das Internet oder die Videospiele. Schaut mich an - anstatt ein gutes Buch zu lesen, sitz ich nun hier und schreibe meinen Senf zu Filmen, die die Mehrheit unserer Mitbürger entweder gewaltverherrlichend, pervers, albern oder einfach nur Scheiße findet. Oder ich trage was zu einer netten Diskussion wie dieser hier bei.
Ernsthaftes Resümee: Ich schaue Filme und lese Bücher. Das eine schließt das andere für mich nicht aus.

Natürlich möchte ich mit dieser Diskussion nicht dass sich irgendjemand für irgendetwas entscheidet. Das macht keinen Sinn. Schließlich sind sowohl Filme als auch Bücher aus unser aller Leben nicht mehr weg zu denken. Es geht viel mehr darum dazustellen was Bücher für einen selbst bedeuten und wie man sich selbst und seine Umwelt dazu animieren kann wieder ab und zu mal ein Buch zur Hand zu nehmen. Und ob das überhaupt sinnvoll ist...

"HansHarry" schrieb:

Ich habe in meiner Jugend auch mehr Bücher gelesen. Was vielleicht auch daran gelegen hat das ich erst spät zu einem eigenem Fernseher, Videorecorder und ähnlichem gekommen bin.
Was zur folge hatte das ich viel weniger von anderen Medien abgelenkt wurde.

Das war bei mir genau das gleiche. Heut zu Tage haben doch schon viele junge Kiddies nen eigenen Fernseher im Schlafzimmer stehen und lassen sich dadurch ablenken. Habe zwar nie viel gelesen, aber ab und an habe ich doch schon mal ein Buch in der Hand gehabt und aufgeschlagen.

Heute ist es für mich aus Zeitgründen einfach viel bequemer ein Film zu schauen (auch wenn die Filme mit 98 % nie an ein Buch rankommen). Würde wahrscheinlich ewig brauchen, wenn ich mal wieder ein Buch lesen sollte.

Ich bin schon ein echter TV - Film Junkie,dazu stehe ich auch.Aber ich brauche am Tag auch so meine 2 - 3 kleine Phasen,wo ich ein paar Seiten lese.Allerdings bin ich nicht der Typ,das ich 100 Seiten am Stück lesen kann,dazu fehlt mir einfach die Ruhe.Deswegen dauert es bei mir auch immer etwas länger,bis ich ein Buch durch habe.

als ich noch keinen PC hatte, hab ich auch bücher en masse verschlungen. seit besagtem zeitpunkt ist das stark rückläufig geworden, aber ein leben ohne bücher könnt ich mir definitiv nicht vorstellen! ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich onlinebücher oder hörbücher jemals richtig durchsetzen werden. hörbücher vielleicht schon eher, aber das ist meiner meinung nach die bequeme & nachteilige methode, ein buch zu vereinnahmen.
horror-/fantasybücher les ich eher weniger, deswegen kann ich nur selten vergleiche zu verfilmungen ziehen.

"DeadGod" schrieb:

ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich onlinebücher oder hörbücher jemals richtig durchsetzen werden.

Das kann ich mir vor Allem bei Onlinebüchern auch nicht vorstellen. Das ist viel zu anstrengend für die Augen und wenn man nicht gerade ein Notebook besitzt wirds auch schwer mit dem "im Bett lesen"

"Hellsangel333" schrieb:

"DeadGod" schrieb:

ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich onlinebücher oder hörbücher jemals richtig durchsetzen werden.

Das kann ich mir vor Allem bei Onlinebüchern auch nicht vorstellen. Das ist viel zu anstrengend für die Augen und wenn man nicht gerade ein Notebook besitzt wirds auch schwer mit dem "im Bett lesen"

Mit einem Notebook im Bett ist es auch nicht viel besser, hab`s ausprobiert.