Dracula´s Great Love

      Dracula´s Great Love

      DRACULA´S GREAT LOVE
      (El gran amor del conde Drácula)
      Spanien 1972
      Regie: Javier Aguierre
      LZ: 82 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      Nach einem Unfall mit ihrer Kutsche landen vier Frauen und ein Mann ausgerechnet im Haus des Grafen Dracula… Und da der alte Vampir schönen Frauen nicht abgeneigt ist, wählt er sich eine aus, während er über den Rest seine Blutsauger herfallen lässt… -

      REVIEW:
      Das Erfolgsteam um Regisseur Aguierre und Drehbuchautor/Hauptdarsteller Paul Naschy drehen nach ihrer Göttergabe DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN einen Hammer – Look-a-like. Nach mediterraner Art natürlich mit mehr Blut und vor allem mehr stehenden Nippel.

      Anfangs lässt die alte Garde (Yeah, die beiden DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN – Veteranen Winner und Yanni sind mit von der Partie) um Genrelegende Naschy auch nichts anbrennen. Einen Axthieb in den Kopf, Gewitternächte, verirrte Schäfchen (die Reisegruppe) in der Höhle des Löwen (Draculas Sanatorium) – tagsüber Nacktbaden, nachts menschliche Blutbank mit vampirisierten Kunden.

      Das macht eigentlich schon Laune, auch wenn man – ähm, verzeiht, die Blasphemie – schon im guten Teil des Films merkt, dass Naschy zwar tadellos wie immer spielt, aber rein äußerlich überhaupt nicht in seine Rolle passt. Er ist ja ein dufter Typ, aber eben auch von… etwas untersetzter Statur. Und – ach, nennen wir das Kind einfach beim Namen – ein Pummelchen als eloquenter, untoter Womanizer? - Das passt nicht richtig.

      Ebensowenig wie das letzte Drittel zum Rest des Films passt. Wir nehmen zwar gerne zur Kenntnis, dass man dort noch etwas für den Body Count tut und auch die Blut – und Peitschenrituale zur Erweckung von Draculas Tochter sind willkommen, aber…Momentchen. Draculas Tochter? Warum soll die denn überhaupt erweckt werden, wo sie doch in der ersten Stunde von DRACULA´S GREAT LOVE nicht erwähnt wird und am Ende taucht die Gute nach ihrer Erweckung gar nicht mehr auf. So müssen wir notieren, dass im Schlussdrittel die Handlung Feierabend macht und es stellenweise so wirkt, als hätte ein streunender Karpatenhund die letzten Drehbuchseiten gefressen und danach nur noch improvisiert wurde.

      Auch wenn dies Abzug in der B – Note gibt, muss man sagen, dass DRACULA´S GREAT LOVE bis zu seinem Einknicken gegen Ende ein recht unterhaltsames Stück Eurohorror ist. Und wenn in diesem die Vampire ihren Blutdurst stillen, dann klingen Blutsauger und Opfer als ginge es gerade in einem Hardcoreporno zur Sache. Also besser bei geschlossenem Fenster schauen…

      6 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights