Jack Ketchum - Beutezeit

      Jack Ketchum - Beutezeit






      Titel : Beutezeit

      Autor : Jack Ketchum

      Inhalt :


      Drei junge Paare wollen eine Urlaubswoche in einem abgelegenen Ferienhaus an der amerikanischen Ostküste verbringen. Was sie nicht wissen: Die Gegend wird von einer Gruppe Verwahrloster heimgesucht, die unter primitivsten Bedingungen leben und Urlauber nur als Beute betrachten. Die Jagd beginnt ...

      Jack Ketchums brillanter Debütroman gilt schon lange als Klassiker der Horrorliteratur. Sein entlarvender Blick auf die Grundmauern unserer Gesellschaft ist ein schockierender Kommentar auf die Frage, wo Menschlichkeit und Zivilisation aufhören und die Herrschaft ungezügelter Brutalität beginnt.



      Meinung :


      Mit über 20 Jahren Verspätung ist nun auch endlich Ketchum's Erstlingswerk in deutscher Sprache erschienen. Gerade, wenn man bedenkt, wann dieser Roman geschrieben wurde, sieht man im Nachhinein, was Ketchum schon damals für ein Autorentalent war. Es ist einfach sein einmaliger, sehr direkter und unverblümter Schreibstil, der seine Werke so unverwechselbar macht. Wo andere Autoren seitenlange Umschreibungen benutzen, schreibt Jack Ketchum ohne Umschweife und benutzt dabei auch sehr oft Kraftausdrücke und umgangssprachliche Wörter. Sicherlich gibt es genügend Kritiker, die das vielleicht als vulgär ansehen, aber gerade durch diesen Schreibstil bringt er seine Storys dem Leser näher und verleiht den Geschichten Realität und Autenzität.

      Auch bei "Beutezeit" verhält es sich nicht anders, die Geschichte wird so plastisch dargestellt, das dem Leser automatisch ein kalter Schauer nach dem anderen über den Rücken läuft und man teilweise unwillkürlich die Luft anhält. Man ertappt sich dabei, das Gefühl zu bekommen, selbst ein Teil der Story zu sein, die Story wird richtiggehend lebendig und als Leser befindet man sich mitten in ihr drin. Die Faszination dieses Buches springt wie ein Funke auf die Leser über, man fühlt sich wie gefesselt, leidet und fiebert mit den Protagonisten mit und hat teilweise sogar das Gefühl, den Schmerz mit ihnen zu teilen.

      Für mich persönlich ist Ketchum ein kleines Genie und besitzt schon jetzt absoluten Kultstatus. Denn die Gefühle, die einen durchtoben, wenn man seine Werke liest, habe ich noch bei keinem anderen Autor erlebt.



      Wertung : 10/10

      Re: Jack Ketchum - Beutezeit

      Dieses Buch zwingt mich zu einer Zweiteilung meiner Bewertung, zum Einen den Stil und zum Anderen die Story an sich:

      Vom Schreibstil muss ich gestehen bin ich ein bisschen enttäuscht. Bereits zu Anfang lässt Ketchum eine der Hauptpersonen ein Buch lesen, in dem vom mysteriösen Verschwinden eines Mädchens während einer Katastrophe geschrieben wird. Das ist meiner Meinung nach ein schlechtes stilistisches Mittel. Und so wie die Geschichte geschrieben ist weiß man sofort, dass sie mit ihr bzw. ihren Nachkommen zu tun haben wird. Es wird viel zu viel vorneweg genommen und das macht die ganze Story durchschaubar.

      Die Story an sich ist einfach nur der Hammer! Spannend, ekelig und unheimlich detailliert beschrieben. Ich konnte nicht genug bekommen von den blutrünstigen Szenen und habe es furchtbar bedauert als das Buch zu Ende war. Manchmal musste sogar ich kurz inne halten weil sich ein flaues Gefühl in meinem Magen breit machte (Scheiß Phantasie!).. Einfach nur genial!!!

      Mein Fazit:

      Stil: 7 von 10 Punkten
      Story: 10 von 10 Punkten