Die reitenden Leichen Filme

      "mdragon" schrieb:

      die nacht der reitenden leichen, wie habe ich doch über film und story gelacht... allerdings habe ich auch nur die vermutlich geschnittene fernsehfassung vom 1. u. 2. teil gesehen

      die templer rächen sich! :twisted:


      Uncut sind die auch nicht so Blutig ! Aber Total Kultig....besonders die Szenen wo die Reiter Erwachen :supz:
      Hab mir mal vor ein paar Jahren die ersten 2 Teile(uncut) aus der Videothek angeschaut, waren echt nett, schön gruselig.

      Warum die aber ab 18 uns sogar indiziert sind vesteh ich nicht, soweit ich dass noch in Erinnerung habe sind da vielleicht höchstens 2-3 Szenen gewesen wo ein bischen gesplattert wurde.

      Scheiss Bpjm
      hi. bin auch am überlegen mir die dinger zu kaufen. aber laut ofdb gibt es geisterschiff der schwimmenden leichen nur ab 16 in D. in welcher box ist der denn uncut?

      und die eine box hab ich nur für 60€ und noch mehr gesehn. das finde ich ganz schön viel für solche alten schinken. vielleicht doch lieber einzeln kaufen? und hat jemand n foto von der figur die in der box bei is?

      fragen über fragen ^^





      Die Nacht der reitenden Leichen
      (La Noche del terror ciego)
      mit Lone Fleming, Cesar Burner, Maria Elena Arpon, Jose Thelman, Rufino Ingles, Veronica Llimera, Simon Arriaga, Francisco Sanz, Juan Cortes, Andres Isbert, Antonio Orengo, Jose Camoiras, Maria Silva
      Regie: Armando de Ossorio
      Drehbuch: Jesus Navarro Carrion / Armando de Ossorio
      Kamera: Pablo Ripoll
      Musik: Anton Garcia Abril
      Ungeprüft
      Portugal / Spanien / 1971

      Portugal im 13. Jahrhundert. Die Ritter des Templerordens versuchen mit allen Mitteln die Gabe der Unsterblichkeit zu erringen. Sie vermuten den Schlüssel des ewigen Lebens im Blut unbefleckter Mädchen, und so gipfeln die grausamen Experimente in der Ermordung zahlloser Jungfrauen. Für ihre unheiligen Taten werden die Templer hingerichtet und ihre Leichen den Krähen zum Frass vorgeworfen.

      Virginia und Roger ahnen nichts von den schaurigen Geschehnissen, die sich vor Jahrhunderten in den Hügeln von Berzano zugetragen haben, wo sie ihren Wanderurlaub verbringen wollen. Als es zu einem Streit zwischen den beiden kommt, flüchtet Virginia in ein verfallenes Kloster, um dort zu übernachten. Doch sobald die Sonne untergeht erwachen die Templer zu neuem Leben, auf der Suche nach frischem Blut...



      Fast drei Jahrzehnte ist es nun her, das ich diesen von vielen Fans verehrten Film gesehen habe und damals konnte ich gar nichts damit anfangen. In erster Linie lag das wohl daran, das ich einen knallharten Horrorfilm erwartet hatte, da meine Kriterien für einen Film dieser Art noch vollkommen anders gelagert war, als wie es mittlerweile der Fall ist. Knallharte und äusserst blutige Horrorkost bekommt man hier nun wirklich nicht geboten, was auch die sehr hohe Altersfreigabe der ungeschnittenen Version eher belustigend erscheinen lässt, denn nach heutigen Maßstäben wäre eine FSK 16 Freigabe vollkommen ausreichend. Nun ist es aber keinesfalls so das der Film überhaupt keine Härten aufweist, denn einige nette Momente sind durchaus vorhanden. Allerdings ist der vorhandene Härtegrad aber auch keineswegs der Aspekt, auf den man sein hauptaugenmerk legen sollte, denn "Die Nacht der reitenden Leichen" hat ganz andere Qualitäten, die man bei der Bewertung dieses Genre-Klassikers beachten sollte. Handelt es sich doch vielmehr um einen äusserst atmosphärischen Gruselfilm, als um ein Splatter-und Gore Spektakel, wie es in der heutigen Zeit nur allzu oft der Fall ist.

      Und in dieser Beziehung ist das Werk von Armando de Ossorio eine echte Granate, herrscht hier doch größtenteils eine Atmosphäre vor, die kaum dichter und bedrohlicher hätte ausfallen können. Dies bezieht sich in erster Linie natürlich auf die Teile der Geschichte die in der nacht spielen und in denen die skelettierten Templer aus ihren Gräbern steigen, um Jagd auf die Menschen zu machen, die sich in den Ruinen des alten Klosters aufhalten. Die dabei immer dichter anschwellende Hintergrundmusik tut dabei ihr Übriges, um dem geneigten Grusel-Fan so manchen Schauer über den Rücken zu jagen und so für ein erstklassiges Feeling zu sorgen. In diesen Passagen baut sich auch ein absolut erstklassiger Spannungsbogen auf und das Geschehen strahlt eine starke Faszination auf den Zuschauer aus, der man sich beim besten Willen nicht erwehren kann. Ehrlich gesagt hätte ich es nicht für möglich gehalten, das mich dieser Film einmal so faszinieren würde, doch im Laufe etlicher Jahre ändert sich halt auch der persönliche Filmgeschmack. Nur mit der richtigen Erwartungshaltung lernt man zu schätzen, was Armando de Ossorio hier geschaffen hat, nämlich einen wirklich guten Gruselfilm, der insbesondere durch seine fantastische Atmosphäre zu überzeugen weiss.

      Für wahre Gorehounds wird allerdings recht wenig geboten, denn die eher wenig vorhandenen und etwas härteren Momente der Geschichte bewegen sich doch in einem äusserst überschaubaren Rahmen, was allerdings meiner persönlichen Meinung nach keinen negativen Kritikpunkt darstellt. Was ich jedoch nie so wirklich nachvollziehen kann ist der Aspekt, das viele Leute dieses Werk immer wieder als Zombiefilm bezeichnen. Sicher, es handelt sich hier im Prinzip auch um auferstandene Untote, doch den Vergleich zu echten Zombiefilmen finde ich etwas weit hergeholt. Natürlich liegt das im Auge des Betrachters, doch der Unterschied zwischen bluttrinkenden Skeletten und menschenfressenden Untoten ist doch ziemlich erheblich. Wie dem aber auch sei, Ossorio hat mit diesem Film durchaus einen Meilenstein des Genres geschaffen, der sich vor allem in Fan-Kreisen seinen Kultstatus geschaffen hat und diesen auch jederzeit verdient. Man muss halt von Anfang an wissen, das es sich um kein 08/10 Splatter / Gore Spektakel handelt, sondern um einen herrlichen Grusel-Klassiker der so manche Gänsehaut entstehen lässt, dann kann man hier eigentlich nicht viel verkehrt machen.

      "Die Nacht der reitenden Leichen" ist der Auftakt der vierteiligen Film-Reihe, die in den 70er Jahren für eine Menge Furore sorgte. Von vielen leuten als absolute Langeweiler abgetan, stellt die Reihe für Freunde sehr atmosphärischer Gruselfilme ein absolutes Highlight des Genres dar, das man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne dabei die Lust auf diese Filme zu verlieren. So mancher Grusler des neuen Jahrtausend kann sich insbesondere in atmosphärischer Hinsicht eine dicke Scheibe dieser Klassiker abschneiden, die durch ihre düsteren-und äusserst bedrohlichen Nacht-Passagen für etliche Grusel-Momente sorgen, die man kaum besser hätte in Szene setzen können.


      Fazit:


      "Die Nacht der reitenden Leichen" ist ein Film, bei dem ich meine bisherige Meinung nur allzu gern revidiere. Habe ich selbst dieses Werk bisher immer als absoluten Langeweiler angesehen, kann ich mich mittlerweile richtig für dieses Werk begeistern, da ich atmosphärische Gruselfilme liebe. da sieht man dann auch gern einmal darüber hinweg, das man im Bezug auf Härte nicht wirklich viel geboten bekommt. Dafür gibt es genügend andere Horrorfilme, die das Verlangen nach brutalen und blutigen Effekten befriedigen, hier jedoch sollte man die erstklassige Grundstimmung wie ein Schwamm in sich aufsaugen und schlicht und ergreifend ein richtig gelungenen Grusel-Klassiker genießen.


      8/10





      Die Rückkehr der reitenden Leichen
      (El Ataque de los muertos sin ojos)
      mit Tony Kendall, Fernando Sancho, Esperanza Roy, Frank Brana, Jose Canalejas, Loreta Tovar, Ramon Lillo, Lone Fleming, Maria Nurja, Jose Thelman, Juan Cazalilla, Betsabe Ruiz, Marisol Delgado, Luis Barboo, Francisco Sanz
      Regie: Amando de Ossorio
      Drehbuch: Amando de Ossorio
      Kamera: Miguel Fernandez Mila
      Musik: Anton Garcia Abril
      Ungeprüft
      Portugal / Spanien / 1973

      In der Nähe eines kleinen spanischen Dorfes steht eine verfluchte Festung. Nachts entsteigen aus den Gräbern rund um das alte Gemäuer die untoten Tempelritter, die vor vielen Jahrhunderten wegen ihrer grausamen Rituale hingerichtet wurden. Als in dem kleinen Ort ein traditionelles Fest zum Jahrtag der Vernichtung der Templer gefeiert wird, kehren die grausamen Reiter zurück. Gnadenlos erschlägt die Horde der Untoten die Bewohner und die Touristen. Nur wenige können sich in ein Haus retten und müssen dort um ihr Leben fürchten...


      Amando de Ossorios Fortsetzung um die Legende der reitenden Leichen beginnt gleich am Anfang mit einer etwas härteren Passage, die zeitlich in der Vergangenheit spielt und dem Zuschauer näherbringt, wie die damaligen Dorfbewohner die Templer geblendet und danach getötet haben. So wird gleich zu Beginn die Hoffnung beim Zuschauer geschürt, das dieser zweite Teil in Sachen Härte eventuell etwas mehr zu bieten hat als sein Vorgänger. Und tatsächlich wartet dieser zweite Teil mit etwas mehr Härte und auch Tempo in der Geschichte auf, die zudem auch noch etwas actiongeladener ist. Nun sollte man hier dennoch kein Splatter/Gore Feuerwerk erwarten, denn dafür sind diese Grusel-Klassiker ganz einfach nicht ausgelegt, so das sich die etwas blutigeren Passagen auch hier in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Die Temposteigerung in der Erzählweise und einige nette Action-Sequenzen sind aber eine sehr willkommene Neuerung, waren diese Dinge doch im Vorgänger so gut wie nicht vorhanden.

      Und dennoch kommt "Die Rückkehr der reitenden Leichen meiner persönlichen Meinung nach nicht ganz an Teil 1 heran, wobei ich noch nicht einmal genau sagen kann, woran das eigentlich liegt. Vielleicht ist es ganz einfach im vorhandenen Ende dieses Filmes begründet, das doch etwas zu lau und unspektakulär erscheint, so das man im ersten Moment doch eine leichte Enttäuschung verspüren kann. Ansonsten gibt es allerdings auch hier nicht viel zu beanstanden, denn auch im Bezug auf die vorherrschende Atmosphäre wurde wieder ganze Arbeit geleistet, damit der geneigte Grusel-Liebhaber auf seine Kosten kommt. Wer also sein Hauptaugenmerk auf eine äusserst dichte und düstere Grundstimmung legt, kann auch bei diesem Film nicht viel verkehrt machen, denn in dieser Beziehung wird eine Menge geboten. Allein schon die Passagen in denen die untoten Templer aus ihren Gräbern steigen, sind als absolutes Highlight anzusehen und werden von der immer bedrohlicher anschwellenden Musik noch zusätzlich hervorgehoben.

      Im Bezug auf die inhaltliche Tiefe der Story braucht man sich nichts vormachen, man bekommt eine eher recht dünne Rahmenhandlung serviert, was aber letztendlich nicht sonderlich ins Gewicht fällt, da der Film in der Hauptsache von seiner fantastischen Atmosphäre lebt. Obwohl ich bisher eher ein gegner dieser Filme war muss ich ganz ehrlich gestehen, das ich ihnen mittlerweile eine Menge abgewinnen kann, auch wenn es genügend Leute gibt, die das wohl vollkommen anders sehen. Doch die legende um die untoten Templer übt wirklich eine ungeheure Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Für Freunde der harten Gangart eignen sich die Filme allerdings wirklich nicht, denn die vorhandene Härte ist insbesondere nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt mit neuen Filmen zu vergleichen, dafür zählt hier allerdings der Charme-Faktor für Liebhaber älterer Gruselfilme, den man keinesfalls vernachlässigen sollte. Auf jeden fall hat Amando de Ossorio auch mit dieser Fortsetzung geschaffen, der ein ausgeprägter Kultstatus anhängt, den man nicht übersehen kann. Und auch im darstellerischen bereich wird man trotz einiger unlogischer Verhaltensweisen einiger Protagonisten mit recht solidem Schauspiel konfrontiert, das man in etlichen anderen Horrorfilmen schon weitaus schlechter gesehen hat.

      Letztendlich ist auch "Die Rückkehr der reitenden Leichen" vor allem in atmosphärischer Hinsicht eine echte Granate, zudem ist hier das gesamte Geschehen temporeicher und actionlastiger gestaltet, so das letztendlich nur das ziemlich schwache einen Wermutstropfen in das ansonsten sehr gute Gesamtbild einfließen lässt. Hätte mir noch vor einigen Jahren jemand erzählt, das ich der Legende um die untoten Templer etwas Positives abgewinnen kann, hätte ich ihn für verrückt erklärt, doch mittlerweile zählen längst nicht mehr ausschlieplich die Splatter-und Gore Einlagen in einem Horrorfilm.


      Fazit:


      Insgesamt gesehen kann auch "Die Rückkehr der reitenden Leichen" ein sehr gutes Gesamtbild abgeben, das einzig und allein durch ein schwächelndes Finale einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlässt. Ansonsten macht es wieder sehr viel Spaß, den skelettierten Templern bei ihrem Rachefeldzug beizuwohnen. Atmosphärische Gruselkost mit einigen blutigen Szenen dürfte hier das Herz eines jeden Liebhabers höher schlagen lassen.


      7/10