Mirrors - von Alexandre Aja

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      ...am SA endlich gesehen: Mirrors oder: Die Spiegel der blutigen Augen...

      Ob ich Remakes nun supporte oder nicht, weil ich ins Kino gehe um sie anzuschauen, rangiert bei mir eher weiter hinten auf der Argumentationsliste gegen Remakes. Vielmehr interessiert mich, was andere Regisseure aus den (meistens) top Vorlagen noch herauszuholen hoffen. Normalerweise sehe ich mir Remakes eher skeptisch, dafür ohne große Hoffnung an und meistens werden meine Erwartungen auch voll erfüllt.
      Bei Mirrors wars ein wenig anders: "Beim Herrn Aja wird man schon was erwarten dürfen" waren meine Gedanken, die Latte war also ein wenig höher gelegt. Und siehe da: es kam tatsächlich was interessantes dabei heraus!

      Wie schon gesagt, hat mich das Original nicht sonderlich vom Hocker gehauen. auch beim Remake kam für mich nicht wirklich eine Spannung auf, von Gruselatmo ganz zu schweigen. Sehr schade fand ich, daß vermeintliche Schockmomente, grad in der ersten Hälfte des Filmes, mit Gewalt herbeigeführt werden wollten, indem man Ereignisse mit sehr lauten plötzlichen Sounds untermalt hat. Hat die Stimmung etwas kaputtgemacht.
      Ansonsten muß Kiefer Sutherland als Hauptdarsteller unbedingt hervorgehoben werden, was allerdings schon wieder ein kleines Manko ist: irgendwie hat nämlich die Top-Schauspielerei von ihm nicht so recht ins Gesamtbild gepasst, da hätte ich lieber einen unbekannten Darsteller genommen. "Perlen vor die Säue" beschreibts wohl am besten.
      Das Ende war natürlich wie auch im Original super. Insgesamt betrachtet hat man Ajas Handschrift deutlich gemerkt, da augenmerklich mehr Wert auf Härte gelegt wurde, wenns um diverse Morde ging.

      Unterm Strich fand ich das Remake nun leicht besser da unterhaltsamer, die asiatische Vorlage allerdings nicht ganz so gekünstelt, also technik-überladen, was gegen das Remake spricht. 4 Punkte

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Kurz und knapp, der Film hat es geschafft mich zu fesseln und ich habe ihn mit Spannung verfolgt ohne einzuschlafen, was nicht jedes Remake schafft bei mir :D

      Negativ am Film:
      Ich fand nicht die lauten Soundeffekte am Anfang übertrieben, vielmehr dieser billige und armseelige Art möglichst immer die Hauptdarstellerin mit nem Mörderausschnitt zu zeigen und diesen auch möglichst oft genug in die Kamera zu halten :lol: Da wollt wohl jemand auf Nr. sicher gehen, dass der Film sich auch bloss gut verkauft :!:

      6/10

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      "Chelysa" schrieb:

      [...] Hauptdarstellerin mit nem Mörderausschnitt zu zeigen und diesen auch möglichst oft genug in die Kamera zu halten [...]


      Ich versteh' den Bezug zu "Negativ" in deiner Rezension in diesem Zusammenhang nicht :titten: :sabber: .... ?!

      :D

      MfG Le Bagman
      Dat Signatur Ding mach ich später, woll?

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      und wieder einmal ein europäischer regisseur, in den ich große hoffnungen gesetzt hatte und der sich nun schlußendlich doch an hollywood-konventionen und gängigen ami-klischees angepasst hat.
      enttäuscht und entsetzt musste ich mitansehen, wie kiefer sutherland gegen cgi-geister kämpft, spannende szenen mit akustischen schrecksignalen wie schreien ua. versehen wurden und versucht wurde, eine geschichte zu konstruieren, die sich am ende durch ihre inhaltslosigkeit selbst wieder dekonstruiert.

      jaja, hollywood und die geister. auf sie mit pauken und trompeten!
      -Gone to Midian-

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Alexander Aja hat also den Sprung nach ganz oben, in Hollywoods-Chefetagen geschafft, nach seinem sehr guten Debüt "High Tension" und den ganz großen Überraschungsknaller-Remake "The Hills Have Eyes", jenes wohl das Beste des ganzen Horrorgenres sein könnte, so hat sich der Mann natürlich für mehr Budget Qualifiziert.
      Mirrors ist ebenfalls ein Remake, eines asiatischen Werkes und ich habe mir dies mal einiges mehr von versprochen, als eine überflüssige Kopie.
      Der Film beginnt erst ein mal recht gewöhnungsbedürftig, wenn Spiegel, die Saat des Bösen in sich tragen, was man schon einst beim Boogeyman Original zu sehen bekam, wenn gleich dort bei weitem nicht so ausführlich und es kann sogar sein, dass man bei "Mirrors" erst ein mal nur müde über diese Erscheinung lächeln wird.
      Trotz gesetzter Schockeffekte will zunächst das Geschehen nicht begeistern, denn der Ablauf ist trotz hohem Tempo ziemlich spannungsarm gehalten, was größtenteils der schwachen Story zu verdanken ist, ein klein wenig wird man an "The Sixth Sense" am Ende erinnert, aber bei weitem nicht in dieser Qualität.
      Die Kinder-Darsteller sind nicht unbedingt die beste Wahl, sondern eher eine Qual, sie wirken doch befremdend und wahrscheinlich waren sie sich auch nicht ganz im klaren darüber, was sie eigentlich zu tun haben, da hätten wirklich jedermanns Kinder genau so gut reingepasst und das bei solch einer Produktion. Alle anderen Protagonisten wie Kiefer Sutherland spielen zwar ganz ordentlich, aber der Funke will zu ihnen nicht überspringen. Wobei ich finde, dass man dem guten Herrn Sutherland auch zu viel Spielzeit eingeräumt hat und die restlichen Protagonisten gar nicht richtig zum Zuge kommen durften.
      Wenn die düstere Kulisse im späteren Geschehen nicht erschienen wäre, könnte man den Film sogar als Flop bezeichnen, aber diese auftauchende Atmosphäre wird von einigen sicherlich wieder den ganzen Film in ein anderes, viel besseres Licht rücken, naja seit Silent Hill hab ich auch nicht mehr solch düstere Szenerie gesehen, welche zwar nicht ganz an die Videospielverfilmung heranreicht, aber immer hin, nur das macht ja noch keinen guten Film allein aus. Zumindest die eine handgemachte Splatterszene kann überzeugen, aber das mäßig ausschauende, etwas zu dunkle CGI Blut konnte mich auch nicht glücklich machen. Die Soundeffekte sind zudem recht nervig ausgefallen.
      Das gruselige letzte Drittel rettet den Film also vor dem Supergau, bis auf die öde Standart Hollywood Explosionen gegen Ende natürlich und der Schluss, jenen man noch etwas mehr hätte Spinnen können ist auch verbretzelt wurden, mehr Psychoterror wäre dann aber für das Mainstreampuplikum wohl auch zu verstörend ausgefallen.
      Mirrors ist ein weiteres Remake, einer asiatischen Vorlage, die mit der "The Ring" Lokomotive ebenfalls Mitfahren gedenkt, aber wie bei dem Größten Teil dieser Hollywood Produktionen, dabei aus den Gleisen springt. Dann doch lieber noch mal das Boogeyman Original, wo man wesendlich bodenständiger geblieben ist.

      4,5/10

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Wie bei aktuellen Horrorfilmen üblich wird für die DVD-Auswertung gerne mal eine verlängerte Unrated-Fassung veröffentlicht. So auch geschehen bei Alexandre Ajas aktuellen Film Mirrors, dessen Unrated am 13. Januar 2009 in den USA erscheint.

      Am 03. März 2009 wird Kinowelt Mirrors, nach seinem Kinoeinsatz im Oktober 2008, auch in Deutschland auf DVD releasen. Wie man uns von Labelseite auf Nachfrage bestätigt hat, wird auf der kommenden DVD nur die reguläre R-Rated Kinofassung zu finden sein.



      Quelle: SB.com

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      "horror1966" schrieb:

      Dr. Doom: Der Film ist nicht,wie oft behauptet wird,das Remake daes asiatischen Films "Into the Mirror" von 2003. Dieses Gerücht kam auf,weil Ajas Film den gleichen Arbeitstitel hatte.


      Stimmt nicht. Ist ein Remake. Siehe Interview mit Aja in der vorletzten Virus-Ausgabe.

      Zwar wurde die Geschichte sehr variert, aber die Ausgangssituation von wegen Wachmann, Spiegel, Brand, Warenhaus ist die von INTO THE MIRROR. Und der Film wurde auch als Remake angekündigt. Von Produzentenseite.
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Kloar!
      Ähnlich wie bei Snyders DAWN - Remake hat Aja auch hier das Original stark verändert, aber die Zutaten sind wohl belassen worden.
      Wollte aber nicht klugscheißern, oder so. :) Hab nur gerade letztens das Aja-Interview zu Mirrors gelesen.
      Die arme Sau (Aja) ist ja ehe zu Hollywoods Remake-Kasper geworden. Jetzt muss er ja PIRANHAS neu drehen. Was aber ganz spaßig werden könnte. Soviele gute Killerfischflicks gibt es ja nicht. :D
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Es stimmt das Original war nicht so der Bringer damals, obwohl ich voll auf der Asiawelle war. Ich würde mir gerne mal ansehen was aus der Geschichte rausgeholt wurde, aber nur die R-Rated Fassung werde ich mir wohl nicht zulegen. Mal schauen wann dann endlich die längere Fassung kommt hier bei uns und leider dann mit häßlichen Flatschen drauf. :evil:


      Ciao...

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja






      Mirrors
      (Mirrors)
      mit Kiefer Sutherland, Paula Patton, Cameron Boyce, Erica Gluck, Amy Smart, Mary Beth Peil, John Shrapnel, Jason Flemyng, Tim Ahern, Julian Glover, Josh Cole, Ezra Buzzington, Aida Doina, Ioana Abur, Darren Kent
      Regie: Alexandre Aja
      Drehbuch: Gregory Levasseur / Alexandre Aja
      Kamera: Maxime Alexandre
      Musik: Javier Navarrete
      Keine Jugendfreigabe
      Rumänien / Frankreich / 2008

      Ben Carson muss den Polizeidienst quittieren und in einem verfallenen New Yorker Kaufhaus als Nachtwächter arbeiten. Auf seinen Rundgängen durch die finsteren hallen und Gänge reflektieren gewaltige Zierspiegel düstere Bilder der Vergangenheit. Sind die geisterhaften Erscheinungen nur Hirngespinste? Schon bald sieht sich Carson einer teuflischen macht gegenüber, die über Spiegel in unsere Welt tritt und das Leben seiner Frau und Kinder bedroht. Carson muss sich dem schaurigen Geheimnis hinter den Spiegeln stellen, aber die Wahrheit wird ihn bis ins Mark erschüttern...


      Auch wenn es sich bei "Mirrors" wieder einmal "nur" um ein US-amerikanisches Remake eines Asia-Gruselfilms handelt, so muss man doch anerkennen, das der Film mehr als nur gelungen ist. Alexandre Aja, der ja schon mit "High Tension" und dem Remake von "The Hills have Eyes" unter Beweis gestellt hat, das er in der Lage ist, qualitativ hochwertige und sehr spannende Horrorfilme zu kreieren, hat auch dieses Mal wieder ein Szenario geschaffen, das es versteht, den Betrachter in seinen Bann zu ziehen.

      Allein die Geschichte an sich übt hier schon eine sehr starke Faszination auf einen aus, selten in letzter Zeit habe ich bei einem Film so mitgefiebert und konnte es kaum erwarten, die Lösung des mysteriösen Rätsels präsentiert zu bekommen. Geschickt ist es hier gelungen, die Spannungsschraube stetig immer etwas fester anzuziehen, bis man es als Zuschauer vor Spannung kaum noch aushalten kann. Man merkt es am eigenen sehr angespannten Sehverhalten, das man selbst tief in die Geschichte eintaucht und versucht, das Rätsel zu entwirren. Gut eingesetzte Schockmomente sorgen dafür, das die Anspannung immer größer wird, es gibt so einige Momente, in denen man ganz unwillkürlich zusammenzuckt, oder einem kalte Schauer über den Rücken laufen.

      Mit dafür zuständig ist natürlich auch die hervorragende Grusel-Atmosphäre, die "Mirrors" ganzzeitig beiwohnt. Doch auch, wenn diese Stimmung, die sehr dicht und unheimlich ist sich kontinuirlich durch den gesamten Film zieht, so hat es Aja perfekt verstanden, sie immer noch etwas zu steigern und vor allem die Bedrohlichkeit, die allein schon von der sehr düsteren Location des Kaufhauses ausgeht, immer mehr auszubauen. Man ertappt sich selbst sehr oft dabei, wie sich fast automatisch eine Gänsehaut bildet, die man einfach nicht verhindern kann, selbst wenn man es wollte. Dafür ist man ganz einfach zu stark in das Geschehen involviert und lässt sich auf die mysteriöse Reise in die "Spiegelwelt" mitnehmen.

      Der Härtegrad des Filmes hält sich durchaus in einem überschaubaren Rahmen, aber die vorhandenen härteren Passagen sind richtig gut gemacht und auch ziemlich derbe ausgefallen. Bei Ansicht der Szenen fragt man sich unwillkürlich, warum hier noch 11,5 Sekunden geschnitten wurden, denn die hätten den Kohl sicherlich nicht fett gemacht. Aber wie dem auch sei, ich persönlich halte den Härtegrad für angemessen, mehr hätte hier eventuell sogar geschadet und das fantastische gesamtbild nur getrübt. Ausserdem hat der Film auch keine übermäßige Härte nötig, da er in allen Belangen vollkommen zu überzeugen weiss.

      Und dazu zählen selbstverständlich auch die Schauspieler, wobei man anmerken sollte, das hier eine Person im absoluten Focus steht, nämlich Kiefer Sutherland und die anderen eher als notwendiges Beiwerk anzusehen sind. Das soll deren Leistungen in keinster Weise schmälern, nur steht die Person des Ben Carson hier so stark im Vordergrund des Geschehens, das es phasenweise sogar schwer fällt, die anderen Darsteller überhaupt wahrzunehmen. Und Sutherland spielt diesen Charakter einfach nur überragend und versteht es, seine Fähigkeiten perfekt einzusetzen. Sein Schauspiel ist absolut autenthisch und überzeugend, so das er dem Film damit ganz unweigerlich seinen Stempel aufdrückt.

      Auch das Ende, das manch einen im ersten Moment vielleicht etwas verwirren könnte, finde ich hier absolut perfekt und sehr passend. Ein Happy End, das man ja im ersten Moment vermutet, hätte hier in meinen Augen kitschig und auch lächerlich gewirkt, so aber empfinde ich es als einen sehr guten Schlusspunkt unter einen genialen Film.

      So kann man abschließend festhalten, das "Mirrors" ein wirklich sehr gelungener Horrorfilm ist, der in wirklich allen Belangen überzeugen kann und beim Zuschauer für ein extrem gruseliges und spannendes Filmvergnügen sorgt, das einem so manches Mal den Atem stocken lässt. Ein Film, den man einfach als Horror-Fan gesehen haben muss.


      9/10

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Ich steh auf Aja´s Filme, er hat die Gabe, ne wunderbar beklemmende Stimmung zu erschaffen...
      Mirrors ist endlich mal wieder ein verstörender Psychohorror nach meinem Geschmack, ne dezente Portion Splatter (in der uncut Version) und Haupsächlich viel gruselige Scheisse die einem ständig eine Tafel mit der Aufschrift "WTF???" in den Schädel ruft. Vor allem schaffte es der Film trotz seiner Laufzeit kein einziges Mal Langeweile aufkommen zu lassen und das ist schon ne Leistung bei diesem Genre. Hätte mir den Film damals doch besser im Kino ansehen sollen, es gibt einige gut gesetzte Schockmomente, die auf ner grossen Leinwand bestimmt ne grössere Gaudi gewesen wären.
      Und Kiefer Sutherland is sowieso einer der Coolsten... 8)

      Re: Mirrors - von Alexandre Aja

      Gestern auch endlich mal das erste mal angesehen und nach den doch recht vielen negativen Kritiken, war ich doch etwas skeptisch. Doch kann ich dies nicht nachvollziehen, da der Film echt top ist. Vor allem von der Spannung her, ist das richtig geil gemacht. Erst langsam aufbauen und dann aber auch nicht so schnell mehr nach lassen. Hat mir echt gut gefallen. Auch das er trotz der hohen Laufzeit nicht mal annähernd langweilig wurde, bzw. nen Hänger hatte. Kann den Film nur empfehlen, wenn man sich mal wieder einen netten Grusler anschauen will.

      8,5 / 10