Stripped - Frisches Fleisch

      Stripped - Frisches Fleisch



      Stripped - Frisches Fleisch
      (Stripped)
      mit Nicole Sienna, Josh Cole, Carson Aune, Alvaro Orlando, Joseph Buttler, Christina Aloupi, Nicholes Cole, Zac Cole, Victoria De Mare, Justin Gormly, Brittany Howe, Tommy Kijas, Holly Silva, Carly Steel, Kosta Trouva
      Regie: Mark LaFleur / J.M.R. Luna
      Drehbuch: Andrew Caldwell / Josh Cole / Nicole Sienna
      Kamera: J.M.R. Luna
      Musik: Kenneth Block / Tom Boykin
      keine Jugendfreigabe
      USA / 2012

      Vier Freunde zieht es anlässlich des 21. Geburtstags eines der Ihren nach Las Vegas, um mit Bier, Schnaps und leichten Mädchen zu feiern. Cameron hat seine Kamera dabei, da er den ganzen Trip für die Nachwelt dokumentieren will. In Vegas angekommen, stürzen sie sich ins Abenteuer und treffen auf einige Stripperinnen, die sie zu einer entlegenen Örtlichkeit locken. Die Jungs glauben, dass es jetzt zur Sache geht. Und das tut es auch, aber anders als sie erwartet hätten. Denn die Stripperinnen haben sie in eine Falle gelockt. Organhändler brauchen frisches Fleisch …

      Nun hört sich die Inhaltsangabe zu dieser Low Budget Produktion (25.000 $) zwar nicht sonderlich neu, dafür aber recht interessant und auch bekannt an. Und richtig, diverse Ähnlichkeiten zum dritten Teil der Hostel-Reihe schießen einem ganz automatisch durch den Kopf, was allerdings keinesfalls mit einem hohen Qualitäts-Standard in Einklang zu bringen ist. War "Hostel 3" schon ein eher mittelmäßiger Film, so siedelt sich das Langfilm-Debüt der Regisseure Mark LaFleur und J.M.R. Luna leider nur im unteren Bereich an und bietet nicht unbedingt viele Schauwerte an denen sich der Zuschauer erfreuen könnte. Auch die Idee, das Ganze im Look des Found Footage Filmes zu präsentieren wertet die relativ schwache Geschichte nicht auf, sondern unterstützt lediglich die erschreckend billige Optik die sich einem durchgehend offenbart. Erschwerend kommt dann der Aspekt dazu, das man sich erst einmal volle 40 Minuten mit einer äußerst banalen Einführung aufhält, bevor die eigentliche Thematik überhaupt einmal zum Zug kommt.

      In dieser Zeit wird man lediglich mit den Charakteren konfrontiert die sich während ihrer Fahrt nach Las Vegas gegenseitig mit der nervenden Wackelkamera filmen und dabei ausschließlich dümmliche Dialoge absondern die es nun wirklich nicht gebraucht hätte. Dennoch enthält das Geschehen gerade in dieser Zeit einige Lacher bereit, denn sowohl das dämliche Verhalten als auch diverse Synchronstimmen der Darsteller wirken ziemlich komisch. Ansonsten deutet aber noch nicht einmal der kleinste Ansatz darauf hin, das die Protagonisten im weiteren Verlauf in eine lebensbedrohliche Situation geraten und so nehmen die Ereignisse in der zweiten Hälfte des Filmes dann auch eine eher überraschende Wende. Wer sich nun aber eventuell der Hoffnung hingibt es nun mit einem harten-und blutigen Szenario zu tun zu bekommen sieht sich schnell getäuscht, denn explizit ins Bild gesetzte Metzel-Szenen sind definitiv nicht vorhanden. Lediglich diverse Andeutungen zeigen im Ansatz, das die jungen Männer nicht in einem echten Strip-Club, sondern vielmehr in einer tödlichen Falle gelandet sind, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt.

      Würde "Stripped - Frisches Fleisch" nun zumindest über einen gelungenen Spannungsaufbau verfügen, dann könnte man über diverse andere Schwächen großzügig hinwegsehen, doch leider wird man auch in dieser Beziehung mit absoluter Schmalkost bedient. Zudem bekommt man auch keinerlei Erklärungen für das gesamte Szenario geliefert und wenn man sich im Vorfeld nicht die Inhaltsangabe durchlesen würde, dann könnte man die Zusammenhänge lediglich vermuten. Gutes Schauspiel sollte man nicht erwarten und sämtliche Akteure glänzen vielmehr durch nicht vorhandenes Talent. Dummes Verhalten und logisch nicht immer nachvollziehbare Aktionen stehen auf der Tagesordnung, wobei mit dieser Tatsache eigentlich nur der eher unterdurchschnittliche Gesamteindruck des Filmes bestätigt. Außerdem erscheint es die ganze Zeit über relativ nervtötend das andauernd verschiedene Kamerapositionen in die Geschichte einfließen, denn neben der berüchtigten Wackelkamera zeigen sich auch immer wieder Bilder von Überwachungskameras und manchmal treten auch Szenen in den Vordergrund, die ganz augenscheinlich von einer normalen Kamera stammen.

      Vor allem im letzten Drittel des Filmes ist dieser Punkt besonders bemerkbar und lässt eine unnötige Hektik entstehen, die dem Ganzen nicht gut zu Gesicht steht. Es gibt also nicht wirklich viel Positives über diese Low Budget Produktion zu sagen, denn bis auf einige nette Ansätze hat "Stripped - Frisches Fleisch" nichts zu bieten. Ehrlich gesagt hätte es dieses Werk nicht wirklich gebraucht und selbst die hart gesottenen Genre-Fans dürften ihre Schwierigkeiten haben, bei dieser Geschichte und deren Umsetzung in wahre Begeisterung zu verfallen.

      Fazit:

      Obwohl nicht unbedingt neu, hätte man aus der vorliegenden Thematik zumindest einen sehenswerten Terror-Film machen können. Leider wird aber zu viel Zeit mit unsinnigen Dialogen vergeudet und wenn es dann endlich zur Sache geht, bekommt man außer diversen Andeutungen gar nichts zu sehen. So wird es in vorliegendem Fall dann auch bei einer einmaligen Sichtung bleiben, denn einen nachhaltigen Eindruck kann dieses Filmchen auf keinen Fall hinterlassen.

      4/10