Kill zombie

      Kill zombie



      Kill Zombie
      (Zombibi)
      mit Yahya Gaier, Mimoun Ouled Radi, Gigi Ravelli, Sergio Hasselbaink, Uriah Arnhem, Noel Deelen, Nadia Poeschmann, Carlo Boszhard, Yesser Roshdy, Iliass Ojja, Frans van Deursen, Kees Boot, Wart Kamps
      Regie: Martijn Smits / Erwin van den Eshof
      Drehbuch: Tijs van Marle
      Kamera: Joost van Herwijnen
      Musik: Matthijs Kieboom / Martijn Schimmer
      FSK 16
      Niederlande / 2012

      Als eine russische Weltraumstation inmitten der Amsterdamer Innenstadt einschlägt und ein an Bord befindliches Virus seine Opfer in amoklaufende Menschenfresser verwandelt, hocken der in diesen Tagen ohnehin vom Schicksal recht gebeutelte Büroangestellte Aziz und sein Tunichgut-Bruder Mo gerade in einer Polizeizelle und kriegen von all dem wenig mit. Konfrontiert mit der bitteren Wahrheit tut man sich mit Gaunern und Politessen zusammen, denn nur gemeinsam hat man den Zombies etwas entgegen zu setzen.

      Zombiekomödien müssen sich fast schon zwangsläufig am britischen Kultfilm "Shaun of the Dead" messen lassen und scheitern zumeist recht kläglich an der hohen Messlatte die durch das Werk von Edgar Wright angelegt wird. Zwar kann auch der vorliegende niederländische Vertreter nicht in der obersten Liga mitspielen, doch immerhin präsentiert sich hier ein sehr unterhaltsamer Genre-Vertreter, der auch ganz augenscheinlich mit dem britischen Pendant verglichen werden möchte. Die Alterseinstufung von 16 Jahren deutet dabei darauf hin, das der Zuschauer an dieser Stelle keinesfalls mit einem hohen Maß an Härte konfrontiert wird und so legt "Kill Zombie" sein Hauptaugenmerk auch vielmehr auf eine Geschichte voller Klamauk und an manchen Stellen etwas überzogenem Humor. Schon die mitwirkenden Charaktere sind äußerst skurril gezeichnet und sorgen mit ihrer Mimik, Gestik und ihrem Verhalten für manch groteske Situationen, die dem Ganzen einen phasenweise vollkommen überzeichneten Charakter verleihen. Das mag nicht jeden Geschmack treffen, sorgt aber dennoch für eine Menge Spaß und etliche Momente, in denen man so richtig gut ablachen kann.

      Ein abgestürzter Satellit ist dieses Mal dafür verantwortlich für eine Zombie-Seuche, deren Schauplatz Amsterdam ist. Durch die Berührung mit einer grünen-und schleimartigen Masse verwandeln sich die Menschen in Untote, deren Blut übrigens die gleiche Farbe annimmt. Die Regisseure Martijn Smits und Erwin van den Eshof haben sicherlich keine ausgefeilte Story auf den Weg gebracht, doch die Rahmenhandlung reicht vollkommen aus, um dem Zuschauer knapp 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung zu bieten, die ihre Stärken ganz eindeutigen in teils hanebüchener Situationskomik erkennen lässt. Gleichzeitig sorgen die Akteure durch ihr phasenweise dämliches Verhalten für so manchen Höhepunkt, denn Logik und sinnvolle Aktionen sucht man vorliegendem Szenario absolut vergebens. Manch einem mag die gesamte Chose schon etwas zu albern erscheinen und zugegebenermaßen muss man schon eine gewisse Vorliebe für die Art von Humor hat, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht.

      Es gibt eben nicht den bissigen Wortwitz eines "Shaun of the Dead" und auch der triefende Sarkasmus ist definitiv nicht vorhanden. "Kill Zombie" setzt vielmehr auf ein schrilles Gesamtbild und punktet mit manchmal platt erscheinenden Sprüchen, die jedoch nahezu perfekt in das vorliegende Szenario hineinpassen. Wer daran seine Freude hat wird mit diesem Film bestens bedient, der in etlichen Phasen schon in die Slapstick-Richtung tendiert. Mir persönlich hat das äußerst gut gefallen und manche Passagen erscheinen dabei so dermaßen abwegig, das mir die Tränen in die Augen geschossen sind. Beispielhaft sind dafür die Szenen, in denen sich Aziz und seine Freunde für den Kampf gegen die Zombies bewaffnen, denn die dabei ausgewählten Gegenstände untermalen den grotesken Anstrich der Abläufe noch zusehends. Auf die Wahl der "Waffen" möchte ich dabei nicht näher eingehen, denn ein jeder sollte sich doch selbst ein Bild darüber machen, zu welcher Wahl die Protagonisten aus der not heraus geboren greifen müssen.

      Im Endeffekt kann man "Kill Zombie" eine trashige Note kaum absprechen, doch ist dies in vorliegendem Fall durchaus positiv zu bewerten. Freunde des bissigen-und schwarzhumorigen Szenarios werden kaum auf ihre Kosten kommen, wer jedoch seine Freude an einer wunderbar kurzweiligen Blödelei hat wird bestens bedient. Mir hat der Film jedenfalls jede Menge Spaß bereitet und ich bin mir ziemlich sicher, das auch viele andere das ebenso empfinden werden. Allerdings sollte man von Beginn an den ständigen Vergleich mit einem "Shaun of the Dead" außer acht lassen, da sich die beiden Werke in etlichen Dingen doch total voneinander unterscheiden.

      Fazit:

      Klamauk und Blödsinn ohne Ende sind ganz klar Trumpf in dieser niederländischen Zombiekomödie, der man auf jeden Fall eine faire Chance geben sollte. Die Meinungen werden dabei bestimmt auseinander gehen, denn was für manch einen nur albern und total überzogen erscheint, ist für den anderen ein Feuerwerk an Nonsens und skurrilem Spaß.

      7/10