Zombie Fieber

      Zombie Fieber



      Zombie Fieber
      (Zombi kanikuly 3D)
      mit Aleksandr Efremov, Mikhail Efremov, Yuliya Volkova, Anton Zinovev
      Regie: Kirill Kemnits
      Drehbuch: Kirill Kemnits / Torchilin Sergey
      Kamera: Viktor Makarov
      Musik: Dmitriy Noskov
      keine Jugendfreigabe
      Russland / 2013

      Ein Meteoreinschlag bei einer Beach-Party infiziert die Feiernden mit dem "Zombie-Fever" und sie mutieren zu Untoten, die durch die Gegend marschieren und nach Fleisch gieren. Ein alter Veteran, voll mit Wodka und harten Drogen sammelt eine Truppe um sich für den letzten Fight ….

      Nun steigen also auch die Russen in die allseits beliebte Zombie-Thematik ein, denn Kirill Kemnits hat sich für sein Regie-Debüt eine Zombie-Komödie ausgesucht, die allerdings von den meisten Fans eher schlechte Kritiken bekommt. In gewisser Art und Weise kann man diesen Umstand sogar teilweise nachvollziehen, präsentiert sich doch eine handelsübliche Geschichte, die nicht unbedingt irgendwelche Neuerungen, geschweige denn echte Innovation beinhaltet. So ist also ganz speziell der persönliche Geschmack des jeweiligen Betrachters gefragt wenn es darum geht den Film zu bewerten, zudem der vorhandene Humor auch größtenteils eher von der platten Art ist. Doch gerade durch diesen Umstand hat mir das vorliegende Werk eine Menge Freude bereitet, denn was zu Beginn noch eher flach daher kommt, entwickelt sich mit der Zeit zusehends zu einer Story, die letztendlich doch noch eine Menge Schauwerte beinhaltet und einem so manchen Schmunzler entlocken kann. Rein inhaltlich beschränkt sich das Ganze dabei wirklich auf die knappe Inhaltsangabe, so das man auf keinen Fall Elemente erwarten sollte, die dem Sub-Genre frisches Blut einverleiben.

      Zu Beginn beschränkt sich die humorige Note des Ganzen auf jede Menge Kraftausdrücke und ziemlich banalen Wortwitz, doch mit zunehmender Laufzeit eröffnen sich jede Menge Momente, die dann doch teils äußerst skurrile Situationskomik an den Tag legen. Skurril präsentieren sich auch einige der Protagonisten, wobei insbesondere der gute Alex den Vogel abschießen dürfte. Schon sein Haarschnitt animiert zum lachen und sein Verhalten wie die gesamte optische Darstellung sorgen immer wieder für etliche nette Momente, die einen Angriff auf die eigenen Lachmuskeln beinhalten. Mit Julija Olegowna Wolkowa ist dann auch zumindest eine recht bekannte Größe im Darsteller-Ensemble vertreten, denn wer sich noch an das russische Musik-Duo t.A.T.u erinnert, erkennt in ihr eine der beiden damaligen Sängerinnen. Das Schauspiel im Allgemeinen ist nicht sonderlich berauschend, manche der Akteure agieren sogar ein wenig ungelenk und steif. Allerdings passen die Darbietungen nahezu perfekt in das Szenario hinein und entfalten eine höchst trashige Beinote, die Liebhabern des gewöhnungsbedürftigen Geschmacks sicherlich zusagen dürfte.

      Kirill Kemnits hat seiner Erzählung auch immer wieder dezente Zeichtrickeinlagen beigefügt die manch einem bestimmt nicht unbedingt gefallen werden, aber das Ganze letztendlich noch einmal etwas mehr in den Bereich des unterhaltsamen Trashs schieben, in den man diese größtenteils groteske Story definitiv einordnen sollte. So ist es also umso verständlicher das wirklich nicht jeder Gefallen an diesem Film finden wird, der aber weitaus besser geraten ist als es so manche Kritik eventuell vermuten lässt. Ein Höhepunkt ist dabei ganz bestimmt die deutsche Synchronisation des Filmes, denn einige Darsteller wurden mit deutschen Synchronstimmen ausgestattet, die dem Zuschauer von Beginn an die Tränen in die Augen treiben. Dadurch entfalten diverse Passagen etwas wirklich urkomisches und lassen etwaige Defizite zu ungeahnten Stärken werden. Man merkt also ziemlich deutlich das es in vorliegendem Fall ganz speziell auf den eigenen Geschmack ankommt, denn was für manch einen als albern und vielleicht sogar dämlich erscheint, ist für andere ein absoluter Hochgenuss. Ich selbst konnte mich jedenfalls köstlich über dieses stellenweise grotesk anmutende Werk amüsieren, das durchgehend keinerlei langatmige Phasen beinhaltet und am Ende sogar noch mit einer absolut skurrilen Momentaufnahme aufwartet, die den bis dahin gewonnenen Gesamteindruck noch einmal etwas nach oben treibt.

      Letztendlich ist "Zombie Fieber" eine Komödie, die ganz bestimmt nicht an die Größen des Sub-Genres heranreichen kann, aber definitiv zumindest einer bestimmten Zielgruppe jede Menge Spaß bereitet. Zudem sind die Ereignisse auch oft genug mit jeder Menge Blut ausgestattet und der geneigte Fan bekommt auch mehrere härtere Sequenzen serviert. Die vorhandenen Effekte sind dabei zwar sicher nicht von der besten Art, doch abgetrennte Köpfe und jede Menge blutige Einschüsse lassen einen eher großzügig darüber hinweg sehen. Und so kann man im Endeffekt durchaus eine Empfehlung für diese russische Produktion aussprechen, wobei man allerdings nicht mit der Erwartung an diese Produktion herangehen sollte, das man etwas Vergleichbares wie beispielsweise "Shaun of the Dead" präsentiert bekommt. Solchen Vergleichen kann die Geschichte nämlich keinesfalls standhalten, doch dafür ist der Film auch überhaupt nicht ausgelegt. Man sollte ganz einfach eine Vorliebe für unterhaltsamen Trash sein Eigen nennen, dann dann kommt man auf jeden Fall auf seine Kosten und wird mit einer kurzweiligen Story belohnt die keinesfalls so schlecht ist wie manch einer behauptet.

      Fazit:

      "Zombie Fieber" ist skurril, manchmal etwas albern und ungeheuer unterhaltsam. Geboten wird definitiv nichts Neues, vielmehr werden altbewährte Zutaten präsentiert die mit einer höchst trashigen Ummantelung eingehüllt wurden, was sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Man sollte sich also von Beginn an darüber bewusst sein auf welche Art Film man sich hier einlässt, denn dann erlebt man am Ende auch keinesfalls eine Enttäuschung.

      7/10