Draculas Hexenjagd

      Draculas Hexenjagd



      Produktionsland: England
      Produktion: Hammer Film Production
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: John Hough
      Drehbuch: Tudor Gates
      Kamera: Dick Bush
      Schnitt: Spencer Reeve
      Spezialeffekte: Bert Luxford
      Budget: ca. -
      Musik: arry Robinson
      Länge: ca. 83 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller:
      Peter Cushing- Gustav Weil
      Madeleine Collinson- Marie Gellhorn
      Mary Collinson- Maria Gelhorn
      Cathleen Byron- Katy Weil
      Dennis Price- Dietrich
      Damien Thomas- Graf Karnstein
      Katya Keith- Gräfin Mircalla

      Inhalt:


      Trailer:



      Meinung:

      Nachdem Anolis mit „Das Grüne Blut der Dämonen“ ihre neue Hammer Bluray Reihe eingeläutet hat, geht es mit Draculas Hexenjagd nun in die zweite Runde. Wurde man beim Grünen Blut noch mit einem recht ungewöhnlichen Hammerfilm überrascht, da erwartet einen bei der Hexenjagd ein klassischer Hammer, genau so, wie er im Buche steht.

      Die beiden Waisen Frieda und Maria sind auf dem Weg in das Dorf Karnstein, nachdem ihre Eltern vor kurzer Zeit gestorben sind. Dort angekommen werden sie Zeugen, wie ihr Onkel Gustav eine vermeintliche Hexe nach der anderen verbrennt. Doch das wirkliche Grauen liegt ganz wo anders, hoch oben auf einem Berg sehen die beiden Mädchen das Schloss von Graf Karnstein und bald müssen nicht nur sie feststellen, dass der Graf nichts gutes im Schilde führt und so beginnt das Grauen!

      Draculas Hexenjagd ist wahrlich ein ganz klassischer Hammer Film. Christliche Symbole so weit das Auge reicht, Frauen, die stets ihre besten Argumente präsentieren dürfen und Vampire. Man bekommt eben genau das was man sich bei einem solchen Film wünscht und erhofft. Peter Cushing als Hexenjäger Gustav spielt sich erneut die Seele aus dem Leibe und kann einen sofort durch seine allgegenwärtige Präsenz in den Bann ziehen. Auch die beiden Mädchen, welche von den Schwestern Mary und Madeleine Collinson gespielt werden, wirken wie Ying und Yang, Gut und Böse. Marie ist hier stets die vorsichtige und liebevolle, wohingegen Frieda rebellisch, aufmüpfig und böse ist. Und wie so oft verfallen alle Männer der bösen Frieda, da diese eine ganz besondere Aura ausströmt und dieses Zusammenspiel zwischen Gut und Böse ist einfach grandios eingebaut worden, sodass es einen nicht mehr los lässt. David Warbeck ist ein weiteres Highlight. Diesen sollten geneigte Horrorfans aus späteren Auftritten bei Fulci und Co. kennen.

      Atmosphärisch spielt das Ganze auf, wie von Hammer nicht anders gewohnt, sehr hohem Niveau. Dieser Hauch von spätem 19. Jahrhundert ist allgegenwärtig und schafft es einen sofort in eine andere Welt zu entführen. Bereits vor dem Abspann wird man Zeuge der ersten Hexenverbrennung und bald darauf folgen weitere. Doch an sich sind die Hexen hier schlicht und ergreifend nicht vorhanden, denn die eigentliche Bedrohung ist, wie bereits gesagt, der böse Graf Karnstein. Zunächst nur ein merkwürdiger und exzentrischer Mann, der aber mit einem Mal zu etwas ganz anderem wird. Der Zuschauer wird hier eben nicht direkt mit einer bedrohlichen Präsenz wie in Dracula und Co. konfrontiert, sondern man erlebt die Verwandlung des Grafen mit.

      Die Musik ist stets passend und bedrohlich, hält sich aber an den richtigen Stellen zurück. Auch bei den Effekten wird man absolut nicht enttäuscht und bekommt vielleicht sogar deutlich mehr, als man sich bei der Freigabe erhofft. Besonders am Ende wirft der Film nur so mit gorigen Effekten um sich. Doch der Film lebt eben nicht von seinen blutigen Effekten, sondern er wird dadurch lediglich abgerundet. Man wird dadurch noch tiefer in diese düstere Zeit gezogen und der Horror entfaltet sich noch mehr.

      Fazit: Draculas Hexenjagd zählt vielleicht zu dem besten, was man neben den klassischen Hammerfilmen, wie Dracula und Frankenstein, kennen sollte. Atmosphärisch, düster und mit tollen Schauspielern wird man hier in eine andere Zeit entführt, aus der man erst nach dem Abspann wieder entkommen kann. Zudem wartet das ganze mit einer ordentlichen Portion Blut auf, sodass auch moderne Horrorfans unbedingt einen Blick riskieren sollten.

      Zur Veröffentlichung: Anolis Entertainment spendiert auch diesem Film wieder eine grandiose Veröffentlichung. Neben der normalen Amaray gibt es diesmal gleich zwei Mediabooks, sodass die Wahl wirklich schwer fallen dürfte. Das Mediabook bietet wie von Anolis nicht anders gewohnt ein wunderschönes und liebevoll gestaltetes Booklet, welches erneut absolut lesenswert geworden ist. Die Bluray selber weiß sofort mit einer grandiosen Bildqualität zu begeistern und niemand würde bei der Sichtung annehmen, dass es sich um einen 43 Jahre alten Film handelt. Hier hat man wirklich alles herausgeholt. Auch beim Ton gibt es keinen Grund zu meckern. Alles klingt sauber und klar, genau so wie es sein muss. Und natürlich haben die Jungs sich bei den Extras auch nicht lumpen lassen. Neben einem informativen und interessanten Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad, gibt es noch Trailer und die sehr sehenswerte Doku „The Flesh and The Fury“ auf der Scheibe zu entdecken. Doch das ist bei weitem nicht alles und so findet man noch zwei Interviews, entfernte Szenen, eine Super 8 Fassung, eine Bildergalerie, sowie Bilder zur Comic Adaption. Wieder einmal ein Rundumsorglospaket für jeden Hammerfan und alle die, die es noch werden möchten!