Nothing Left to Fear - Das Tor zur Hölle

      Nothing Left to Fear - Das Tor zur Hölle



      Nothing Left to Fear - Das Tor zur Hölle
      (Nothing Left to Fear)
      mit Anne Heche, James Tupper, Ethan Peck, Rebekah Brandes, Carter Cabassa, Wayne Pére, Jennifer Stone, Clancy Brown, Joel K. Berger, J.D. Evermore, John O'Neil, Morgan Roberts, Heather Roop, John Showalter
      Regie: Anthony Leonardi III
      Drehbuch: Jonathan W.C. Mills
      Kamera: Martin Coppen
      Musik: Nicholas O'Toole /Slash
      keine Jugendfreigabe
      USA / 2013

      Pastor Dan zieht mit seiner Frau Wendy und seinen drei Kindern Rebecca, Christopher und Mary in die kleine Ortschaft Stull in Kansas. Kaum angekommen lernt Rebecca den geheimnisvollen Noah kennen. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass unterhalb der Stadt eines der sieben Tore der Hölle liegt und Noah eigene Pläne mit ihr hat. Mary steht schon bald im Mittelpunkt eines okkulten Rituals. Eine dämonische Macht nimmt von ihr Besitz. Völlig entstellt zieht Mary durch die Stadt um nach unschuldigen Seelen zu suchen. Denn Blut wird benötigt, um das Tor zur Hölle für ewig zu öffnen

      Ein Tor zur Hölle steht einmal mehr im Mittelpunkt eines Horrorfilmes, was mittlerweile nun wirklich keinen mehr so richtig überraschen kann. Dennoch bedient sich auch Anthony Leonardi III dieser offensichtlich beliebten Thematik und legt mit "Nothing Left to Fear" sein Langfilmdebüt vor, das allerdings nur phasenweise mit den notwendigen Horror-Elementen aufwarten kann. Dabei verspricht die Inhaltsangabe der Geschichte durchaus einen spannenden Verlauf, der sich jedoch leider erst in den letzten gut 30 Minuten zu erkennen gibt. In der ersten Stunde hingegen wird es versäumt, den Zuschauer mit einigen Hintergrundinformationen zu konfrontieren, denn im Grunde genommen erhält man so gut wie keine Erklärungsversuche für das Geschehen, das sich im letzten Filmdrittel abspielt. Damit wirft der Film dann letztendlich auch mehr Fragen auf als er beantwortet und die ganze Chose hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck, denn man bei genauerer Ausarbeitung der interessanten Thematik sicherlich hätte vermeiden können.

      Stattdessen wird man aber geschlagene 60 Minuten mit größtenteils belanglosen Dingen konfrontiert und lediglich einige Andeutungen lassen erahnen, das hier eventuell etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Das es sich jedoch um einen Horrorfilm handelt ist in dieser Zeitspanne eher nicht zu erkennen und so wird die Geduld des Betrachters doch auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, bevor sich endlich einmal so etwas wie eine dichte Grundstimmung entfalten kann. Leonardi besinnt sich dann im letzten Teil endlich der Zutaten des Genres, um zumindest noch einmal ein wenig Grusel-Atmosphäre aufkommen zu lassen, allerdings gestalten sich die nun folgenden Abläufe extrem vorhersehbar, so das man keinesfalls mit diversen Überraschungsmomenten rechnen sollte. Vielmehr sind nun sehr starke Ähnlichkeiten mit Filmen wie "The Grudge" zu erkennen, so das von neuen Ideen und Innovation keine Rede sein kann. Das sorgt ganz zwangsläufig dafür, das im Prinzip zu keiner Zeit ein echter Funke auf den Zuschauer überspringt und man kann schwerlich echte Begeisterung für die Geschichte aufbringen, die doch in großen Teilen eher vor sich hin dümpelt, als das wirkliche Faszination von ihr ausgehen würde.

      Obwohl sich das alles jetzt eher sehr negativ anhört, ist "Nothing Left to Fear" kein wirklich schlechter Film, nur bietet das Szenario rein gar nichts, was man nicht schon unzählige Male weitaus besser umgesetzt zu Gesicht bekommen hätte. Wenn man schon auf altbewährte Zutaten zurückgreift dann sollte man diese zumindest in eine Verpackung stecken, die einem durchgehend gruselige Unterhaltung bietet, was aber hier definitiv nicht der Fall ist. Warum also wurde die Story in der ersten Stunde so gestaltet, das man eigentlich nie wirklich das Gefühl hat, sich in einem echten Horrorfilm zu befinden? Diese Frage kann wohl nur der Regisseur allein beantworten, der sein Hauptaugenmerk vielmehr auf eine aufkommende Liebesbeziehung zweier Teenager richtet, anstatt die Grund-Thematik so zu präsentieren, wie es sich für einen echten Grusler gehört. Die fehlenden Erklärungen tun dann ihr Übriges, um den doch maximal durchschnittlichen Gesamteindruck dieses Werkes zu bestätigen, dabei wäre doch aufgrund des durchaus vorhandenen Potentials eine Menge mehr möglich gewesen. Das bezieht sich dann auch auf die Leistungen der Darsteller die größtenteils einen eher blassen Eindruck hinterlassen und den Karren nicht wirklich aus dem Dreck ziehen können. Selbst bekannte Gesichter wie Anne Heche oder Clancy Brown agieren seltsam steif und phasenweise fast schon unbeholfen, so das man auch in dieser Beziehung kein richtig gutes Zeugnis ausstellen kann.

      Letztendlich reiht sich "Nothing Left to Fear" in die endlose Reihe der Filme ein aus denen man viel mehr hätte herausholen können, wenn man sich intensiver mit der zu Grunde liegenden Thematik auseinandergesetzt hätte, anstatt das Geschehen mit Banalitäten anzureichern. So aber erscheint das Szenario seltsam zerfasert und kommt erst viel zu spät auf die eigentlich wichtigen Dinge zu sprechen, die dann auch noch viel zu durchschaubar in Szene gesetzt wurden. Dennoch fällt das Regiedebüt von Anthony Leonardi III nicht so dermaßen schlecht aus das man einen großen Bogen um diesen Film machen sollte, allerdings darf man keinesfalls mit höheren Ansprüchen an diese Geschichte heran gehen, da diese keinesfalls erfüllt werden. Für einen gemütlichen Filmabend gerade noch geeignet, hinterlässt das Szenario aber keinesfalls einen nachhaltigen Eindruck, denn keinerlei Überraschungen und viel zu spät aufkommender Horror dienen nicht unbedingt dazu das man das Verlangen verspürt, sich dieses Werk noch ein zweites Mal anzuschauen.

      Fazit:

      Hier wäre weitaus mehr möglich gewesen, doch leider wurde einmal mehr eine Menge an vorhandenem Potential in einem Horrorfilm verschenkt, der sich zudem auch erst nach einer geschlagenen Stunde als solcher zu erkennen gibt. Wahre Begeisterung sieht anders aus, aber Vielseher können dennoch ruhig einmal einen Blick riskieren.

      5/10