Damien - Omen II

      Damien - Omen II



      Damien - Omen II
      (Damien: Omen II)
      mit William Holden, Lee Grant, Jonathan Scott-Taylor, Robert Foxworth, Nicholas Pryor, Lew Ayres, Sylvia Sidney, Lance Henriksen, Elizabeth Shepherd, Lucas Donat, Allan Arbus, Fritz Ford, Meshach Taylor, John J. Newcombe
      Regie: Don Taylor / Mike Hodges
      Drehbuch: Harvey Bernhard / David Seltzer
      Kamera: Bill Butler
      Musik: Jerry Goldsmith
      FSK 16
      USA / 1978

      Um sechs Uhr morgens am sechsten Tag des sechsten Monats geboren, unter dem Zeichen des Antichristen, das ist das Omen, der Fluch, der auf dem dreizehnjährigen Damien lastet. Geheimnisvolle Todesfälle in seiner Umgebung, unerklärliche Zwischenfälle überzeugen selbst seinen Adoptivvater davon, den Sohn des Teufels großgezogen zu haben. Für ihn, den Großindustriellen, sind die Zeichen gesetzt, die das bevorstehende Ende der Welt signalisieren. Überzeugt davon, das nur er die Menschheit vor ihrem Untergang bewahren kann, ist er zum Äußersten entschlossen. Doch der Antichrist Damien ist stärker. Die biblischen Prophezeiungen über den Antichrist scheinen sich zu bewahrheiten.

      Nur zwei Jahre nach dem brillanten Erstling von Richard Donner ging die Geschichte um den Antichristen 1978 in die zweite Runde. Dabei setzt die Geschichte in einer kurzen Eröffnungs-Sequenz nahtlos nach dem Ende des Vorgängers ein, um danach einen Zeitsprung von sieben Jahren zu machen. Damien ist mittlerweile ein Teenager geworden und lebt bei seinem Onkel, dem Chef des gigantischen Thorn-Imperiums. Es gibt nicht gerade wenige Leute, die diese Fortsetzung der Ereignisse als eher schlecht ansehen und zugegebenermaßen erreicht der Film auch nicht ganz die Qualität des ersten Teiles, dennoch handelt es sich um die logische-und absolut sehenswerte Weiterentwicklung der Ereignisse, in deren Mittelpunkt der leibhaftige Sohn des Teufels steht. Anders als im Original tritt hier nun auch die Person des Damien viel öfter in Erscheinung und wird dieses Mal von Jonathan Scott-Taylor dargestellt, der in der Rolle auch durchaus zu überzeugen weiß. Denn auch von ihm geht diese diabolische Präsenz aus und ein Blick in seine kalten-und regelrecht bösen Augen kann einen schon mit einer seichten Gänsehaut überziehen. Ganz generell kann sich das Schauspiel der Akteure jederzeit sehen lassen, lediglich William Holden in der Rolle des Richard Thorn erscheint in diversen Passagen ein wenig blass, dafür können jedoch vor allem die in den Nebenrollen agierenden Schauspieler kleinere Highlights setzen. Das einzige wirkliche kleine Manko dieser Fortsetzung liegt meiner Meinung nach darin begründet, das sich nur selten diese extrem dichte-und bedrohliche Grundstimmung zu erkennen gibt, die das Original noch so sehr geprägt hat.

      Damit an dieser Stelle keine Missverständnisse aufkommen sei gesagt, das es sich dabei um Kritik auf einem recht hohen Niveau handelt. Es herrscht nämlich eine durchaus gelungene Atmosphäre vor, nur fehlt es dieser an manchen Stellen an den herrlich düsteren Momenten die im Vorgänger noch in Hülle und Fülle vorhanden waren. "Damien - Das Omen II" wirkt hingegen ein wenig nüchterner und legt sein Hauptaugenmerk auch ein wenig zu sehr auf die Stellung des Thorn-Konzerns, wodurch die religiöse Hintergrund-Thematik und der damit verbundene okkulte Touch des Ganzen ein wenig in den Hintergrund gerät. Dies gibt sich insbesondere im Mittelteil der Geschichte zu erkennen und ändert sich erst ein wenig zum Ende hin, als auch Richard Thorn die grausame Wahrheit über seinen Neffen erkennen muss. Bis dahin jedoch geht das Geschehen weniger auf den Antichristen an sich ein und beschäftigt sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten, was den Ereignissen an diversen Stellen etwas von ihrer Kraft nimmt. Dennoch handelt es sich hier immer noch um eine mehr als nur gelungene Fortsetzung und so manche im Netz umher schwirrende schlechte Kritik ist nicht so ganz nachvollziehbar, schafft es der Film doch trotz kleinerer Schwächen spielend, den Zuschauer jederzeit für sich einzunehmen und zu begeistern.

      Daran ändert auch der Wechsel auf dem Regiestuhl überhaupt nichts, auf dem Richard donner nun von Don Taylor abgelöst wurde. Und wenn man dann die teilweise etwas nüchterner erscheinenden Abläufe einmal ein wenig genauer betrachtet kristallisiert sich im Prinzip eine absolut logische Weiterführung heraus, denn dieser zweite Teil stellt ja nicht umsonst die Heranführung von Damien an seine eigentliche Aufgabe dar. Von dieser Warte aus betrachtet erscheinen einem dann auch die diversen im ersten Moment als Defizite ausgemachten Dinge weitaus schlüssiger und verleihen dem Ganzen auch insgesamt gesehen einen sehr glaubhaften Anstrich. Die Freunde der härteren Gangart werden aber auch in diesem Teil nicht sonderlich auf ihre Kosten kommen, denn auch hier stehen der gelungene Spannungsaufbau und die atmosphärischen Aspekte im Mittelpunkt, visuell blutig umgesetzte Passagen bekommt man eher nicht geboten. Dafür müssen aber einmal mehr etliche Personen ihr Leben lassen, damit der Weg für den Antichristen weiter bereitet wird und die jeweiligen Todesarten der Protagonisten lassen dabei eine wunderbare Vielfalt und Abwechslung erkennen.

      So sollte man also letztendlich auch bei diesem Film zu einem richtig guten Gesamteindruck gelangen, auch wenn dieser bestimmt nicht so überragend ausfällt wie beim ersten Teil. Don Taylor hat eine ganze Menge richtig gemacht und präsentiert dem Betrachter die logische Weiterführung der Ereignisse, die in "Das Omen" ihren Anfang hatten. Leichte atmosphärische Einbußen sind aber dennoch nicht zu übersehen, wobei man diese noch aufgrund der spannenden Story einigermaßen verschmerzen kann. Hinzu kommt dann auch noch der Punkt, das wieder Jerry Goldsmith für den wuchtigen-und absolut passenden Score Sorge trägt, der gerade in den entsprechenden Passagen das aufkommende Unheil ankündigt und dabei immer stärker-und bedrohlicher anschwillt. Auch wenn manch einer das vollkommen anders sehen wird, ist auch dieser Mittelteil der eigentlichen Trilogie ein überzeugendes Werk, das mir persönlich äußerst gut gefällt. Zudem handelt es sich um den fast perfekten Übergang zu einem extrem spannenden Finale, das jedoch an anderer Stelle seine Wertschätzung finden soll. "Damien - Das Omen II" zählt auch mit kleinen Abschwächungen zu den Horrorfilmen mit Grusel-Garantie und ist jederzeit eine neuerliche Sichtung wert, denn wer Filme mit vorliegender Thematik zu schätzen weiß, kommt auch an diesem Werk keinesfalls vorbei.

      Fazit:

      Etwas nüchterner gehalten als das Original behandelt die Geschichte den Übergang zur Machtübernahme des Antichristen Damien Thorn, der hier mit der wahren Bedeutung seiner Existenz-und Bestimmung konfrontiert wird. Nicht ganz so perfekt wie der erste Teil aber dennoch jederzeit spannend führt einen das Geschehen immer näher an das Finale heran, das in "Barbara's Baby - Omen III" seinen Höhepunkt finden soll.

      8,5/10