Hunting Season (2013)

      Hunting Season (2013)






      Hunting Season
      (Deep Dark Canyon)
      mit Ted Levine, Spencer Treat Clark, Nick Eversman, Martin Starr, Michael Bowen, Matthew Lillard, Justine Bateman, Abraham Benrubi, Brandon Barrera, Micha Borodaev, Amaryllis Borrego, Noel Carpenter
      Regie: Abe Levy / Silver Tree
      Drehbuch: Abe Levy / Silver Tree
      Kamera: Dan Stoloff
      Musik: James Weston
      keine Jugendfreigabe
      USA / 2013

      Die beiden Brüder Nate und Skylar Towne unternehmen einen Jagdausflug. Was ein entspannter Tag werden soll, endet jedoch in einer blutigen Tragödie, als Nate ungewollt Bürgermeister Dick Cavanaugh erschießt. Die beiden Brüder kommen sofort in Polizeigewahrsam und ihr eigener Vater, der Sheriff der Stadt, übernimmt die Ermittlungen im Fall. Gleichzeitig lässt die mächtige Cavanaugh-Familie nichts unversucht, die beiden Brüder des gezielten Mordes an Dick Cavanaugh zu überführen. Die Situation eskaliert endgültig, als Nate und Skylar aus dem Gefängnis flüchten. Gejagt von einem wütenden Lynchmob müssen die Brüder um ihr Leben kämpfen. Die einzige Hoffnung ist ihr Vater, der versucht die Unschuld seiner Söhne zu beweisen. Doch sind Nate und Skylar wirklich unschuldig oder doch kaltblütige Killer?


      Was auf den ersten blick eventuell wie ein handelsüblicher Backwood-Slasher anmutet, entwickelt sich hier in kürzester Zeit zu einer gnadenlosen Menschenjagd, die mit ordentlich Spannung und jeder Menge Tempo ausgestattet ist. "Hunting Season" bietet dabei eine äußerst gelungene Mixtur aus Action, Drama-und Thriller, wobei der Zuschauer bis zur wirklich letzten Minute bei Atem gehalten wird. Den Regisseuren Abe Levy und Silver Tree ist es dabei erstklassig gelungen, den Ereignissen einen dramaturgisch gelungenen Spannungsaufbau zu verleihen, der zudem von einer äußerst gelungenen Grundstimmung begleitet wird. Dazu tragen auch die Schauplätze bei, denn die Jagd in den dichten Wäldern rund um ein kleines Provinz-Städtchen ist absolut sehenswert und entfaltet eine extrem dichte Atmosphäre, an der man sich durchgehend erfreuen kann. Die Geschichte an sich beinhaltet zwar nicht sonderlich viel Innovation, erzählt jedoch eine interessante Thematik geplanter Lynchjustiz, die an den beiden Jungen Nate und Skylar begangen werden soll. Diese haben den Bürgermeister der Stadt erschossen und da der Ort von der Familie Cavanaugh regelrecht beherrscht wird, will diese den Tod des Familienmitglieds mit allen Mitteln rächen und setzt dabei etliche Mittel ein, die jenseits des Gesetzes angesiedelt sind.

      Besondere Brisanz erhält das Szenario durch den Aspekt, das die beiden Teenager auch noch die Söhne des Sheriffs (Ted Levine) sind, der aber auch auf das Gutdünken der Cavanaugh-Sippe angewiesen ist. Vetternwirtschaft steht also im Mittelpunkt des Geschehens und daraus entwickeln die Ereignisse ihre ganz eigene Dynamik. Ziemlich schnell bekommt man dabei mit das es vollkommen egal ist, ob man die Jungen tot oder lebendig findet und so entwickelt sich eine recht packende Verfolgungsjagd, die auf den ultimativen Showdown hinausläuft. Das dieser im Prinzip nur tragisch enden kann, dürfte dabei keine sonderliche Überraschung darstellen und so kommt es letztendlich wie es kommen muss, zwei zahlenmäßig vollkommen unterschiedlich aufgestellte Familien stehen sich gegenüber und beenden eine gnadenlose Menschenjagd auf die einzige Art und Weise, die man sich aufgrund der Abläufe vorstellen kann. Das Ende des Filmes kommt dabei ziemlich kurz und schmerzlos daher, bildet jedoch einen gelungenen Abschluss zu einem Szenario, das streckenweise sogar ein wenig nachdenklich stimmt und den Betrachter zudem mit einem nachhaltigen Eindruck zurücklässt.

      Etwas fragwürdig erscheint hier die hohe Alterseinstufung, denn "Hunting Season" beinhaltet eigentlich keinerlei Passagen, die man als extrem hart oder blutig einstufen könnte, eine 16er Freigabe wäre an dieser Stelle also vollkommen ausreichend gewesen. Die eigentliche Härte des Szenarios entsteht vielmehr auf der psychischen Ebene, denn wenn man sich einmal in die Situation der Teenager und des Vaters hineinversetzt, kann man die Ausweglosigkeit der gegebenen Situation äußerst gut nachvollziehen. Insbesondere für den Vater muss es geradezu furchtbar quälend sein hilflos mit anzusehen, wie seine Söhne immer mehr in die Enge getrieben werden. Immer enger zieht sich der Ring der Verfolger, die sich zugegebenermaßen an diversen Stellen des Geschehens etwas dämlich anstellen, im Endeffekt aber logischerweise doch ihr Ziel erreichen, da die zahlenmäßige Überlegenheit ganz einfach zu groß ist.

      "Hunting Season" ist sicherlich kein filmisches Meisterwerk und bietet noch nicht einmal eine Geschichte, die durch diverse Neuerungen ins Auge fällt. Vielmehr haben die beiden Regisseure altbewährte Zutaten in einen Topf geworfen und so einen jederzeit unterhaltsamen Genre-Mix kreiert, der einen bestens unterhalten kann. Das dargebotene Schauspiel kann sich dabei auch jederzeit sehen lassen, wobei insbesondere Ted Levine durchgehend zu überzeugen weiß. Wer sich also an mangelnder Innovation nicht stört und einen gelungenen Genre-Flick zu schätzen weiß, der wird an dieser Produktion seine Freude haben.


      Fazit:


      "Hunting Season" ist ein atmosphärischer Mix aus Drama, Action-und Thriller, der das Rad zwar nicht unbedingt neu erfindet, aber absolut sehenswert erscheint. Kraftvolle Bilder, tolle Schauplätze und eine gut agierende Darsteller sorgen im Zusammenspiel mit einer temporeichen Geschichte für einen Gesamteindruck, der sich auf jeden Fall über dem normalen Durchschnitt ansiedeln kann.


      7/10
      Bei einem Jagdausflug kommt es zu einem tragischen Zwischenfall. Statt auf ein Tier zu schießen, ist auf einmal ein Mensch in der Schusslinie der tödlich verletzt wird. Nicht das dies schon schlimm genug ist, es ist auch noch der Bürgermeister der Stadt und das will die Familie des ermordeten so nicht auf sich sitzen lassen. Da passt es auch, dass der Vater der beiden Brüder ausgerechnet der Sheriff ist und es so zwangsläufig zu einem Konflikt kommt. Nate kommt auch erst einmal in Verwahrsam, bis sich alles heraus gestellt hat, doch als sein Bruder mitbekommt, was der Cavanaugh Clan vorhat muss er ihn da raus holen. Und ihnen gelingt tatsächlich auch die Flucht, doch damit machen sie alles nur noch schlimmer.

      Es dauert nicht lange, bis sie gefunden werden, doch können sie sich da wieder befreien und weiter flüchten. Nur wissen sie jetzt, dass ihnen die Verfolger nun ganz im Nacken sitzen und es nur eine Frage der Zeit ist, bis man sie hat. Aber so tun sie alles mögliche, um nicht von ihnen geschnappt zu werden und hecken einen Plan aus, wie sie von dort abhauen und vor allem wohin. Die Kulisse mit den ganzen Wäldern ist wieder sehr gelungen. Man fängt die Bilder hier unglaublich toll ein und das legt sich auch auf den ganzen Film um. Optisch kann Hunting Season daher auch sehr gut gefallen. Zusätzlich baut sich auch die Spannung nach und nach auf, da man eben nicht abschätzen kann, wann sie eingeholt werden, oder ob sie gar flüchten können.

      Warum der Film eine 18er Einstufung bekommen hat, kann ich nicht sagen. Der Film ist nicht besonders hart oder blutig. Vielleicht hängt das auch wieder an einem Trailer im Bonusmaterial. Man hat das ganze recht nett umgesetzt, auch wenn man das ganze nicht für möglich hält. Aber gerade in den USA kann so etwas schnell passieren und das man plötzlich selber der gejagte ist. Ohne zu viel verraten zu wollen, kann man sich aber schon vorstellen, dass es am Ende zu einem Schlusspunkt kommt, wo sich alle gegenüber stehen und die Sache für allemal aus der Welt schaffen. Hunting Season bietet zwar nichts neues, doch das gezeigte kann sich sehen lassen.

      6,5 / 10




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