Wilderness

      Das die Briten in den letzten Jahren vor allem im Horror - Genre sehr gute Filme rausgebracht haben, hat wohl mittlerweile so ziemlich der letzte Fan mitbekommen. "Wilderness" ist ein Film, der sich, wie ich finde, nahtlos in die Reihe einfügt. Sicher ist die Story nicht die innovativste, aber die Umsetzung kann man doch als sehr gelungen bezeichnen.

      Das Ende war für mich persönlich zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch ist der Film zu keiner Zeit langweilig, dazu tragen allein schon die Dispute unter den Protagonisten bei. Die Spannung ist meiner Meinung nach durchgehend auf einem konstanten Level und atmosphärisch kommt der Film besonders gut rüber, dazu trädt allein die Location des Waldes bei.

      Darstellerisch werden keine Glanzleistungen vollbracht, aber alle Schauspieler sind sehr solide und machen ihre Sache gut. Auch in Sachen Härte hat der Film einige sehr gute Passagen, ohne aber übermäßig brutal zu wirken. Und gerade das trägt meiner Meinung nach zu dem sehr guten Gesamtbild des Films bei. Auf jeden Fall ist "Wilderness" ein Film, den man nicht verpassen sollte.




      8/10

      Re: Wilderness

      Ein überzeugender Film in vielen Belangen ist Wilderness von Regisseur Michael J.Bassett (Deathwatch). Ausnahme ist allerdings das Drehbuch, welches doch mehr als nur leicht fragwürdig geraten ist, nein man wird sich definitiv einige mal wundern dürfen. Zum einen fängt es gleich relativ früh an, wenn die bösen Buben eine harte Strafe aufgrund des mitverschuldeten Todes, einer ihrer Kameraden verbüßen sollen.
      Diese harte Bestrafung soll allerdings nur ein Ausflug in die Natur sein, wo man auch Campen möchte, zudem wird nur 1 Aufpasser mit den 6 Jugendlichen mitgeschickt, da sie ja nur Mörder, Sexualverbrecher und Schwerkriminelle sind, also eine Belobigung für einen mitverschuldeten Mord? Ja, auch aus diesem Grund, könnte man meinen, macht nun der Vater des Sohnes jagt auf die bösen Buben, auch wenn dieser Umstand ebenfalls nicht so wirklich erklärt wird, zumindest ansatzweise hätte ich mir doch ein wenig mehr Licht ins Drehbuch gewünscht, wenn nur behauptet wird, der Vater habe Angst erzeugt, dann ist mir dies auch nicht so ganz plausibel und wie wurde er überhaupt in Kenntnis gesetzt? Auch dies darf man sich nur ausmalen, eine Erklärung gibt es nicht.
      Das plötzliche Auftreten der Mädel-Clique ist auch etwas haarsträubend eingebunden worden, wenn sich der Film nicht für ernst nehmen würde, könnte man noch drüber Lachen, aber bei dieser Ernsthaftigkeit muss man diese derben Schnitzer ankreiden dürfen. Gut spielen werden allerdings die jungen Darsteller, welche sehr böse Dialoge von sich geben werden, manch mal auch schon fast zu derb wenn man zum Hitlergruss ansetzt, zudem sie doch ein wenig wie die netten Nachbarn von Nebenan ausschauen, aber gut, sie sind recht sympathisch und spielen emotional, zudem werden die Beziehungen untereinander herrlich vielseitig ausfallen, somit man nie so recht weis wer nun das größte Arschloch sein darf.
      Auch der optische Härtegrad anhand von Splatter/Gore ist derb ausgefallen, wenn mit Messer oder Armbrust rumhantiert wird oder wenn Hunde zu wilden, zerfleischenden Fressmaschinen mutieren, die auch richtig zulangen dürfen. Jagdszenen durch Wald, Klippen und Strandgebiet sind reichlich vertreten und die Kulisse ist auch abwechslungsreich ausgefallen, somit dieses Werk nicht nur für den eingesessenen Horrorfan sehenswert ist.
      7,5/10