Der Teufel von Rudow

      Der Teufel von Rudow

      Der Teufel von Rudow



      Story:
      Der friedliche Vorort Rudow wird von grausamen Morden erschüttert! Wer oder vor allem was ist der bestialische Killer? Das junge Pärchen Cora (Anja Taschenberg) und Thorsten (Norman Matt) recherchiert auf eigene Faust: Ein unheimlicher Mann wirft Hamburger über einen Zaun und prügelt später wie wild auf etwas ein. Als Torsten und Cora dem Rätsel auf den Grunde gehen, stoßen sie auf ein grauenvolles Geheimnis ...
      die alte auf dem cover sieht ja schon mal echt geil aus ...
      aber ich vermute genau aus diesem grunde,das es sich um nen US-Film handelt.
      und diese neuen horror filme aus america sind wie ich finde oft langweilig
      die letzten drei die ich gesehn habe ham michm al gar nicht vom hocker gehaun :?
      aber trotzdem wenn den einer geshn hat würd ich mich über ne bewertung freun
      " When theres no more Room in Hell, the Dead will walk the Earth "




      Holla die Waldfee, „Der Teufel von Rudow“ durfte etwas verspätet nun in meinem DVD Player rotieren.

      Der Vorspann zeigt eine selten dämliche, überzogen spielende Blondine in Troma-Trash Manier, die in einem abgelegenen Kaff Angst hat, einem Serienkiller zum Opfer zu fallen. Es wird Nacht und Blondie geht es nun auch an den Kragen, gezeigt wird aber nur eine Innerei, die zum Vollmond hin gehalten wird. Eine Erklärung dafür, wo es den Mörder nicht zu sehen gibt, wird am Ende geliefert, falls man dann zum Anfang noch mal zurückdenken sollte. Die Charaktere werden uns durch lang anhaltende Knutschszenen leicht schnulzig vorgestellt, wo erst einmal rein gar nichts passieren will, außer das nach irgendwas ermittelt wird. Unsere schlanken, hübschen Damen haben ihre Vorzüge, mit ganz schön viel Holz vor den Hütten, wo man die Nippel durch die Kleidung sehen kann. Ich muss zugeben mehr auf die Brüste, als auf die Schauspielleistungen bei ihnen geachtet zu haben, wahrscheinlich auch vom Regisseur so gewollt. Es geht im Verlauf nun um Burger, wo Werbung für McDonalds gemacht wird. Die präsentierte Kleinstadt, samt seiner Baumärkte ist ein typischer Schauplatz aus Deutschland. Wirklich viel macht die Kulisse streckenweise für einen Horrorfilm zunächst nicht her, da es sehr spießig wie in einem Fernsehfilm hierzulande wirkt, wo aber atmosphärische Hintergrundgeräusche aus der Natur reichlich eingefangen werden können und es im Ansatz noch Graffitimalerei zu sehen gibt. Das unsere Hauptcharaktere dann einen Mann nachspionieren, der Hamburger gekauft hat und diese auf ein Grundstück wirft, ist schon sehr eigenwillig gehalten und man wartet auf eine gut Auflösung des ganzen. Nach knapp über 30 Minuten wissen wir dann endlich, wo die Story hin tendieren wird und der Film nimmt fahrt auf, er wird fast schon unerwartet immer besser werden. „Blair Witch Projekt“ wird erwähnt und mit der wackeligen Kamera bei Nacht noch ähnliches aufgezeigt, was den Film nun einen gewissen realen Stil verleiht. Der Ablauf ist etwas holperig, so dass man ins feiern kommen kann, wenn Sprüche fallen wie eine „Lara Croft für arme“. So setzt sich der gewollt dämliche Vorspann auch munter fort, wie das direkte ansprechen der Verdächtigen, dass man ihnen ganz dicht auf der Spur sei und sie beschattet (Hallo? :D). Trotzdem wird kein wirklicher Trash geliefert, da das meiste Geschehen in Grunde genommen ernst gehalten ist. Mit der Kamera und Schnitttechnik wird es einige experimentelle Action-Manöver geben, die gut ausschauen. Die treibende elektronische Sounduntermalung rockt. Als Schauplatz wird auch noch ausführlich ein Kinder-Erlebnisspielplatz herhalten, mit vielen richtigen Ritterburgen, wo man mit seinen Kindern auf jeden Fall mal so etwas besucht haben sollte, es kann ein unvergessenes Erlebnis bleiben. (Der hier gezeigte liegt glaub in der Nähe der Ostsee, zumindest kenne ich dort auch einen der so ausschaut.)


      Als richtig gut kann man „Der Teufel von Rudow“ nicht bezeichnen, an Underground oder die vom Mainstream verachteten Filme, wie Snuff Road, Cannibal - Aus dem Tagebuch des Kannibalen oder Rohtenburg aus deutschem Lande, kommt er von der Intensität her, auf die gesamte Spiellänger bezogen, nicht ganz heran, auch weil es doch einen Tick zu albern von statten geht, um den Film richtig ernst zu nehmen. Wobei Ulkigkeit auch unterhalten kann, so ist es mir viel lieber, als zu ernst durch den Film zu hölzern, wie meist bei deutschen Produktionen zu sehen. „Der Teufel von Rudow“ ist ungewöhnlich, eigenwillig, gar erfrischend und cool. Somit ist das Werk von Ulrich Meczulat auch einer der ansprechendsten deutschen Horrorfilme, aus der jüngeren Vergangenheit, den es gibt, zumal hier nicht übliches und nur kopiertes geboten wird. Im packenden Finale gibt es eine überraschende Wendung und einiges an Gore, sowie Psychoterror zu erleben. Die Bluteffekte sind eher auf Amateurniveau anzusehen, aber sie können ansprechen, wenn man diesen No Budget Produktionen mit natürlich spielenden Darstellern nicht abgeneigt ist.

      „Aus solchen Plastikärschen wie euch, hab ich schon Schuhkartons voll mit Cannabis rausgepult und die waren mir dankbar.“

      7,5/10