Fulltime Killer

      Fulltime Killer




      Handlung:

      Die Nr. 1 der Profikiller Asiens ist O (Takashi Sorimachi), doch Tok (Andy Lau) ein Killer der neu im Geschäft ist will ihm seinen Titel streitig machen. Beide könnten vom Typ her nicht unterschiedlicher sein. O erledigt seine Aufträge präzise, lautlos und tödlich. Tok hingegen liebt das Abenteuer und die Gefahr, dementsprechend sind seine Methoden sehr spektakulär und aufsehenerregend.

      Meinung:

      Gut inszenierter Hongkong-Aktionfilm den man sich gut anschauen kann.
      Besonders die beiden Killer gespielt von Andy Lau und Takashi Sorimachi
      kommen sehr cool rüber.
      ca. 7.5/10

      Info:

      Hongkong 2001

      Laufzeit: ca. 100min

      Regie: Johnnie To und Wai Ka-Fai

      Darsteller: Andy Lau, Takashi Sorimachi, Kelly Lin, Lam Suet, Teddy Lin, Simon Yam

      FSK: 18

      DVD: e-m-s
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      Re: Fulltime Killer

      Der Stil von "Crying Freeman", jenen man hier auch im Dialog erwähnt ist bei "Fulltime Killer" zunächst gut zu erkennen, mit einer Liebesstory um einen Serienmörder, worum es sich lange Zeit auch dreht. Aber dieser Film hat es im Gegensatz zu "Crying Freeman" geschafft mich zu überzeugen, zwar erst recht spät, aber besser als nie.
      Herausheben möchte ich vorweg den elegant wirkenden Serienmörder "O", der hier die Nummer 1 ist, auch alle anderen asiatischen Darsteller in ihren Rollen sind ganz gut, zumindest wird niemand negativ aus der Reihe Tanzen wie mittlerweile in Hollywood üblich, dies mag auch daran liegen, dass man groß keine Schauspielkunst abverlangt, denn mehr als ernst drein schauen und cool zu wirken, wird nicht erwartet, also Emotionen und veränderte Mimiken sind hier nicht entscheidend.
      Nicht gelungen sind ein paar merkwürdige Stunts, die allerdings kaum zu deuten sind, weil sie peinlicherweise kaum eingefangen werden und bevor es sogar noch Albern wird einer Wegblendung widerfahren, ganz ohne unfreiwilliger Komik kommt das Werk aber nicht davon, die Schiesserei mit den Polizisten ist ja vollkommen Deppenhaft abgelaufen, die Einschüsse werden bei den Flüchtenden in hoher Stückzahl eingeblendet, treffen aber nur das Fundament vom Haus und Umgebung so Blind kann man eigentlich nicht sein, als ausgebildete Polizisten, die hier zur Lachnummer degradiert werden, hat allerdings auch ein bissel was cooles an sich, wenn es hier keine Mädchenreißer oder Prolls an sich gibt, sondern Anti-Helden.
      Die Kulisse ist modern, farbenprächtig und durchweg ansprechende Kunst aus Asien. Die Shootouts sind Anfangs recht blutig, ein Arm wird auch mal gebrochen, von der Härte her erfreulich, allerdings nach dem ersten Drittel ist diese Härte ganz weg, solche Splatterszenen wie bei "Brother" (Takeshi Kitano) wird man zudem nicht bekommen.
      An lustigen Ideen mangelt es zumindest nicht, wenn mit Bill Clinton und anderen bekannten Gesichts-Masken durch Straßen gelaufen wird und diese als Killer dargestellt werden, hier hätte eine George Bush Maske sogar zum makaberen Ober-Reißer werden können, aber der Film wurde wohl vor seiner Schreckensherrschaft gedreht. Der größte Joke mit Granaten, jene am Anfang des Filmes zu eine Gefangenen-Zelle geworfen werden, wo nur eine die echte und gezündete ist, die gesucht werden muss, lässt zunächst auf humorigen Trash schließen, aber der Film ist im weiteren Verlauf nicht weiter in diese Richtung tendierend, sondern entwickelt sich zum Action-Drama.
      Ich hatte bis zur Filmmitte Schwierigkeiten den Dialogfluss immer Folge zu leisten, weil es mir hier meist etwas zu ruhig gehalten ist, auch wenn man die Action immer mal wieder cool einsetzt, die mich allein dann aber auch zunächst nicht so ganz Unterhalten konnte. Der Sound bietet ruhige asiatische Klänge die dem Film das gewisse Flair Verleihen. Größter Schwachpunkt sind sicherlich ein paar Ungereimtheiten im Ablauf.
      Das fängt schon in den ersten Minuten an, da wird uns ein alter Klassenkamerad von unserem Killer aufgezeigt, der eine Sonnenbrille trägt, in der nächsten Szene wird dieser Erschossen, wohl weil er den Killer zuvor im belebten Bahnhof identifizieren konnte, von Polizei oder dergleichen ist hier aber überhaupt nichts zu sehen in diesem Moment, so ganz klar war es mir nicht, warum ausgerechnet der alter Schulkamerad noch verfolgt wird und dran glauben musste. Dieser Mord an sich ist auch noch ziemlich undurchsichtig ausgefallen, weil der Kamerad plötzlich keine Sonnenbrille mehr trägt wie zuvor und ich erst beim wiederholten Durchlauf verstanden habe, dass es dieser auch ist und nicht irgend jemand anderes, man erkennt ihn ohne Sonnenbrille jedenfalls nicht mehr, wobei Asiaten auch oft recht ähnlich ausschauen.
      Als nächstes ein Szenenwechsel, irgend ein Typ mit Sonnenbrille und Maschinengewehr erscheint, lustiger weise mit Blumenstrauß auf der Knarre um diese zu Tarnen (wie gesagt Humor hat der Film immer wieder mal vereinzelt), schießt jedenfalls wild um sich. Man fragt sich nun aber wer ist dieser Killer denn jetzt, Charaktereinführung leider völlig Fehlanzeige und Dank seiner Sonnenbrille die ihn cool dastehen lässt, kann man ihn darauf folgend ohne diese auch nicht mehr sofort wieder erkennen.
      Namen werden jedenfalls nicht so schnell offenbart, es handelt sich aber um Tok, der nun zum Killer Nummer 1 werden möchte. Es wird also Anfangs wild losgeschossen und zu den Charakteren wird man erst im letzten Drittel einen Bezug finden, wo man sich dann Zeit für lässt, also ein bisschen verkehrte Welt hier, wobei man aber nicht sagen kann, dass der Film deswegen schlecht ist.
      Unser 2.Killer Tok will also jene Aufträge die schon ein gewisser "O" hat erfüllen, wobei sein eigener Auftrag wohl im Vordergrund steht, so ganz erklärt wird es jedenfalls nicht. Tok versucht in das Privatleben von "O" eindringen, wobei Chin als Weibchen dann die wichtige Rolle hier spielt, welche zwischen den Fronten der beiden Männer gerät und wodurch es später dann auch noch gelingt Nähe zu den Charakteren aufzubauen, wodurch die Dramatik im Finale seine Wirkung nicht Verfehlen wird, also keinstenfalls so Misslungen und dämlich wie bei "Crying Freeman" aufgezeigt.
      Ansonsten gibts Anfangs noch eine wirre Sequenzen, was wahrscheinlich Rückblicke darstellen sollen, die ich aber nicht zuordnen konnte, wo die Kamera auch kein klares Szenario aufzeigte.
      Es ist jedenfalls bemerkenswert, dass man auch ohne dickem Budget, sehr ansprechende Kulissen, und einige brutale Actionszenen aufzeigen kann, ohne in ganz großen Unrealismus zu verfallen, wie es letzteres Hollywood Heut zu Tage leider liefert.
      Insgesamt gesehen ist "Fulltime Killer" ein Film, wo man schon genau aufpassen muss, sonst verliert man hier den Überblick. Somit ist dieses Werk auch besser als die meisten aktuellen Hollywood-Actionfilme? Ein ganz klares "Ja", insbesondere das Finale mit dem "Metal Slug" Spiel ist wirklich großartig geworden. "Friede schöner Götterfunken"

      7,5/10