Ein Mann läuft durch eine triste Stadt, philosophiert über das Leben und tötet dabei wahllos Männer, Frauen und Kinder. So lässt sich die Handlung des belgischen Films "Mann beißt Hund" grob zusammenfassen. Wer dabei an "Natural Born Killers" denkt, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. "Mann beißt Hund" ist eine ätzende Medienkritik, wobei das Wort Kritik eigentlich zu harmlos gewählt ist. Der Killer Ben wird von einem Kamerateam begleitet, welches seinen Alltag filmt und kommentiert. Aber was bei Natural Born Killers nur in Ansätzen - und stark vereinfacht - angesprochen wird, entfaltet sich bei Mann beißt Hund in seiner ganzen tragischen Konsequenz: Das Filmteam wird vom unbeteiligten Beobachter, vom distanzierten Vermittler, zum Handlanger des Mörders. Anfangs mit Begeisterung, später mit wachsendem Entsetzen, lassen sich die Filmleute auf das Geschehen ein und werden von dem charismatischen Killer immer schneller von Mord zu Mord getrieben. Nach und nach verwandelt sich das zunächst lockere Verhältnis der Beobachter zum Täter in einen Alptraum, dem sich die Beteiligten nicht mehr entziehen können.
Besonders beklemmend ist die dokumentarische Aufbereitung des Films. Die grobkörnigen Bilder sind schwarzweiß und mit einer wackeligen Handkamera aufgenommen. Der Zuschauer wird durch direkte Ansprache der Charaktere in die Handlung miteinbezogen und so quasi zum Mitwisser- und Täter.
Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem "Internationalen Kritikerpreis" ausgezeichnet. "Mann beißt Hund" ist ein Film der an die Grenzen geht und auch vor der ungeschminkten Darstellung extremer Gewalt nicht zurückschreckt. Nichts für schwache Nerven, aber auf jeden Fall sehenswert.
Kennt ihr den Film?? Wenn ja wie ist der?