Aufgrund seiner tödlichen Krankheit, wird der pädophile Kindermörder Maik F. nach 13 Jahren Haft frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Doch anstatt seine letzten Tage zu genießen, dürstet es ihm nach furchtbarer Rache an der Familie, die an seiner Verhaftung maßgeblich beteiligt war.
Schnell macht er den Wohnort der Kempls ausfindig, die mittlerweile selbst Eltern einer kleinen Tochter sind. Im Ort angekommen, verfolgt er einen makaberen Plan, um sein Ziel zu erreichen und jeder der ihm dabei in den Weg kommt, wird auf grausame Weise beseitigt …
Zur gleichen Zeit wird die junge Anna von den Kempls als Babysitterin engagiert …
Leider kommt aus der deutschen Indieszene immer weniger an Material, die sich mit dem Thema Horror und/oder Splatter beschäftigen. Natürlich erscheinen von den bekannten Filmemachern hin und wieder ein Streifen, aber vom richtigen „Untergrund“ bekommt man doch leider wenig zu sehen. Regisseur Stefan Peschmann hat sich hier endlich mal an etwas gewagt und auch seinen ganz eigenen Beitrag zu dem Genre dazu gesteuert. Es ist sicherlich nicht einfach gewesen, da die heutigen Filme meistens qualitativ richtig gut sind, im Gegensatz zu noch vor ein paar Jahren.
Lock the Doors ist eigentlich so der typische Independent Horrorfilm. Ein Killer bringt nach und nach alles und jeden um die Ecke, der bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Die Effekte sind hier von mäßig bis sehr gut total unterschiedlich vertreten. Natürlich ist das nicht immer alles so einfach umzusetzen und auch Geld spielt hier ein wichtiger Faktor, aber dann lieber nur dezent und dann richtig machen. Aber das ist bei dem Genre verdammt schwierig und wird immer wieder diskutiert.
Das Aussehen des Killers ist schlicht gehalten, was in Ordnung ist. Die Gasmaske wirkt recht bedrohlich, aber manche Aktionen wirken etwas fehl am Platz. So steht er z.B. mitten im Wohnzimmer, eine Frau reisst sich wie ein kleines Kind die Decke über den Kopf und als sie schaut ist er verschwunden. Das passt nicht so recht. Auch hätte man das ganze etwas straffen können. Zu viel ist nicht immer gut und kann den Filmspaß mindern. So lieber nur 70 Minuten oder so und dafür gut verpackt. Was sehr positiv ist, sind die vielen unterschiedlichen und detailgetreuen Kameraaufnahmen- und fahrten. Hier merkt man, dass man es im Griff hat. Durch den stellenweisen Leerlauf hat man einiges an Potenzial hergeschenkt. Dies ist aber ein Lernprozess und ich bin mir sicher, dass man dies im nächsten Film etwas ändern wird. Für Oldschool Indie Fans sicherlich ein Blick wert, aber bei den meisten dürfte dieser vermutlich nicht den Geschmack treffen.
Wertung: 6 /10
Mit freundlicher Unterstützung von blacklava.at
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