Dead Air
(Dead Air)
mit Bill Moseley, Corbin Bernsen, David Moscow, Patricia Tallman, Dan Lauria, Jeanne Cooper, Navid Negahban, Jason Davis, Joshua Feinman, Laeey Drake, Elle Travis, Kaley Pullos, Lakshmi Manchu, Danielle Petty
Regie: Corbin Bernsen
Drehbuch: Kenny Yakkel
Kamera: Eric Gustavo Petersen
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Terroristen verseuchen bei Sportveranstaltungen mehrere Städte der Vereinigten Staaten mit einem künstlich gezüchteten Virus. Wer das giftige Gas einatmet, wird abrupt mental gestört und extrem gewalttätig – wird zu einem Fleisch fressenden Untoten! Der Radiomoderator einer Late-Night-Show Logan Burnhardt, in dessen Stadt ebenfalls eine Bombe hochging, erhält immer mehr Anrufe verängstigter Bürger und verrückter Freaks. Er erkennt, dass er der Einzige ist, der das Land mit Informationen versorgen kann. Aber Abir, der Anführer der Terroristen, will das verhindern. Um jeden Preis…
Horror1966´s Meinung:
Es ist mir persönlich ziemlich unverständlich, warum dieser wirklich spannende Horrorfilm zumeist eher recht negative Kritiken erhält. Sicherlich ist hier kein Meisterwerk entstanden, sondern vielmehr ein guter B-Movie, der allerdings eine sehr interessante Geschichte erzählt, die ganzzeitig kurzweilige Unterhaltung bietet. Nun mag so manchem Horror-Fan die Story doch merkwürdig bekannt vorkommen und das hat auch seinen Grund, denn rein prinzipiell könnte man „Dead Air“ schon fast als Remake von „Pontypool“ ansehen, der vor noch gar nicht so langer Zeit erschienen ist. Auch hier steht ein Radiosender im Mittelpunkt des Geschehens, während sich auf den Strassen von L.A. das absolute Chaos abspielt und von Giftgas infizierte Menschen zu mordenden Bestien werden, die ihre Opfer töten. Dennoch gibt es einen grundlegenden Unterschied bei den beiden Werken, denn spielte sich bei „Pontypool“ eigentlich das gesamte Geschehen innerhalb des Radiosenders ab, so wird man in vorliegender Geschichte auch durchaus mit der Szenerie ausserhalb des Gebäudes konfrontiert und bekommt auch einiges an Härte geboten.
Nun kann man sich sicherlich die Frage stellen, ob man innerhalb so kurzer Zeit 2 fast identische Filme produzieren muss, wobei ich der Meinung bin, das beide Werke etwas für sich haben und „Dead Air“ sogar die bessere und interessantere Version darstellt. Regisseur Corbin Bernsen, der vielen noch als Darsteller im Film „The Dentist“ bekannt sein dürfte, hat ganz einfach die bessere Mischung getroffen, denn einerseits entfaltet sich auch hier eine äusserst beklemmende Grundstimmung innerhalb des Senders, abdererseits wird man als Zuschauer auch mit dem Geschehen ausserhalb des Gebäudes konfrontiert, wodurch sich die aufkommende und extrem bedrohliche Atmosphäre noch viel besser entfalten kann und man selbst phasenweise das Gefühl hat, sich mitten in dem grausamen Treiben zu befinden. Zudem ist in dieser Geschichte ein gewisser Härtegrad vorhanden, der zwar keinesfalls den üblichen Rahmen sprengt, aber doch als ansehnlich gewertet werden kann. Und so erscheinen auch die stattfindenden Ereignisse nicht mehr als anonym, wie es noch bei „Pontypool“ der Fall war, sondern man befindet sich mittendrin und kann so einen viel besseren Bezug zur Szenerie herstellen.
Im Bezug auf Spannung-und Atmosphäre kann man dieser Produktion eigentlich nichts vorwerfen, denn es treten keinerlei langatmige Passagen auf. Vielleicht wäre bei einem höheren Budget sogar noch eine Menge mehr möglich gewesen, denn die Grundidee beinhaltet doch so einiges an Potential, das ganz sicher nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Und dennoch ist hier ein Gesamtpaket entstanden, das bestimmt nicht das Genre revolutioniert, aber die vielen eher negativen Bewertungen keinesfalls verdient hat. Da gibt es ganz andere Genre-Kollegen, die sich über einen so guten Spannungsbogen und eine so dichte Atmosphäre glücklich schätzen würden, wie sie in „Dead Air“ vorhanden sind. Hinzu kommen noch die Schauspieler, die ganz bestimmt nicht herausragend agieren, aber durch ihre soliden Leistungen zu einem insgesamt überzeugendem Gesamteindruck beitragen, den man von diesem Film erhält.
Letztendlich bekommt man es mit einem wirklich guten Horrorfilm zu tun, der insbesondere durch seine beklemmende-und teils unheilvolle Grundstimmung zu überzeugen weiss. Über einige kleinere Logiklöcher kann man meiner Meinung nach durchaus hinwegsehen, da man ansonsten mit echt interessanter Horror-Kost belohnt wird, die zwar nicht ganz oben im Genre anzusiedeln ist, aber jederzeit bestens und jurzweilig unterhält. Eine gute Story, die über ein ordentliches Erzähltempo verfügt, solide Darsteller, jede Menge Spannung und eine sehr dichte-und beklemmende Atmosphäre sind hier die Zutaten für gut 82 Minuten Horror-Unterhaltung, die sich kein Fan entgehen lassen sollte. Wer „Pontypool“ mag, dürfte auch von „Dead Air“ begeistert sein. Welche Version der bearbeiteten Thematik man letztendlich als die bessere empfindet wird wie immer der persönliche Geschmack entscheiden.
Fazit:
Mich persönlich konnte „Dead Air“ wirklich überzeugen, denn ich fühlte mich ganzzeitig richtig gut unterhalten. Manch anderer Zuschauer wird das ganz bestimmt anders sehen, jedoch stimmt hier ganz einfach die Mischung aus Spannung-und beklemmender Grundstimmung, die zusätzlich mit einem zwar nicht übermäßigen, aber dennoch recht ansehnlichen Härtegrad noch einmal zusätzlich unterstützt wird. Das „Dead Air“ schon fast als Remake von „Pontypool“ durchgehen könnte, ist im Prinzip vollkommen unerheblich, denn hier wird man ganz eindeutig besser-und kurzweiliger unterhalten. Ich kann diesen gelungenen Horrorfilm jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen.
7 / 10
Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: Anatomy of a Shot, Behind the Scenes, Fly on the Wall, Trailer, Bildergalerie