
Originaltitel: Possession
Herstellung: Frankreich/Deutschland 1981
Regie: Andrzej Zulawski
Darsteller: Isabelle Adjani, Sam Neill, Heinz Bennent
Laufzeit: 119 Minuten
Freigabe: FSK 16
Inhalt :
Als Mark von einer langen Geschäftsreise nach Berlin zurückkehrt ist seine Ehe ein Scherbenhaufen. Bereits bei seiner Ankunft ist Anna zurückweisend, seinen Fragen nach dem Grund für ihr Verhalten weicht sie aus. Gekränkt und rasend vor Eifersucht drängt er darauf, von ihr zu erfahren, warum sie sich so verändert hat. Anna gibt schließlich nach und erzählt ihm von einer Affäre ‚mit einem anderen Mann’, wie sie es nennt. Als er einen Liebesbrief von einem Mann namens Heinrich findet, glaubt Mark, den vermeintlichen Rivalen ausfindig gemacht zu haben. Allerdings lässt dieser ihn wissen, dass sich Anna mittlerweile auch ihm gegenüber sehr seltsam verhält. Offensichtlich gibt es da noch einen dritten Mann in ihrem Leben. Um der Sache nachzugehen, beauftragt Mark einen Detektiv, der ihr in ein heruntergekommenes Wohnhaus folgt. Was er dort vorfindet, ist monströs… und es lebt!
SplatGore´s Meinung :
Das Label Bildstörung ist ja mittlerweile dafür bekannt, dass sie bislang sehr spezielle Filme auf den Markt gebracht haben und hoffentlich auch noch viele Jahre so weiter machen. Ihnen gelingt es immer wieder alte Perlen auszugraben, die schon beinahe in der Versenkung verschwinden. Doch dann kommt jedes mal so eine grandiose Veröffentlichung und man darf gespannt sein, welches Meisterwerk man hier wieder vorgesetzt zu bekommen. Diesesmal ist es ein Film von Regisseur Andrzej Zulawski, der ja auch für eher skurrile Werke bekannt ist. In Possession verarbeitet er die Scheidung zu seiner damaligen Frau und das es dann kein normaler Film werden kann, das sollte nun auch jedem klar sein.
Man wird schon gleich zu Beginn ins kalte Wasser geworfen und dieses typische Vorgeplänkel findet hier schon gar nicht mehr statt. So merkt Mark recht schnell, als er nach einer langen Zeit wieder zu seiner Familie zurück kehrt, dass seine Frau nicht mehr die gleiche ist und scheinbar keine Gefühle mehr für ihn aufweisen kann. Das ganze spitzt sich dann auch sehr schnell zu und in dem Beziehungsdrama geht auch immer mehr die Post ab. Vor allem wie realistisch und erschütternd das ganze dargestellt wird, muss man wirklich sehen, da es nur sehr schwer in Worte zu fassen ist. Zurecht wird davon geredet, dass der junge Sam Neill (u.a. Jurassic Park) hier eine seiner besten Leistungen abliefert. Und das kann man gerne so unterstreichen. Aber auch seine „Frau“ Anna agiert so bravourös, dass es einem manchmal einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Vor allem passt es in die ganzen Tristesse herein, da der Film ja im damaligen West Berlin spielt, als die Mauer noch stand (welche auch im Film zu sehen ist).
Wer aber nun denkt, dass man hier ganze 2 Stunden ein Beziehungsdrama serviert bekommt, den kann man gleich sagen, das dies nicht geschehen wird. Vielmehr in der ersten Hälfte, als das ganze auf- und verarbeitet wird. Aber dann driftet der Film komplett ab, sodass man mit so etwas absolut gar nicht gerechnet hat. Aber irgendwie passt das ganze auch wieder in das Werk von Zualawski. Dieser hat damals mit dem Satz: „It´s about a woman fucking an Octopus“ geworben, um damit Produzenten für sein Werk gewinnen zu können. Und da man sich unter dem Satz recht wenig drunter vorstellen kann, haben sich genug Geldquellen aufgetan, damit dieser Film vollendet werden konnte.
Es sei noch gesagt, dass Possession mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack ist, denn der Film ist auf jeden Fall etwas sehr besonderes und das kommt ihm zu gute. Vor allem auch, da man hier eine Richtlinie vorgegeben hat, aber jedem Zuschauer einzeln überlassen ist, wie er den Film sieht und was er sich darunter vorstellt. Hier kann man verschiedene Sichtweisen anbringen, was auch gar nicht so verkehrt ist. Surreal, außergewöhnlich und bizarr sind wohl am aussagekräftigsten für den Film, da diese Eigenschaften sehr gut passen. Man sollte sich auch auf keinen reinen Unterhaltungsfilm einstellen, denn das ist er nicht. Viel mehr regt er zum denken an und was jeder einzelne daraus macht.
Wertung: 7 / 10
Mit freundlicher Unterstützung von
Die DVD
Anbieter: Bildstörung
Verpackung: Amaray im Schuber
Sprachformate: Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Animiertes DVD-Menü
- Trailer
- Audiokommentar
- Dokumentation
- Bildergalerie
Screenshots