Originaltitel: Hanger
Herstellung: USA 2009
Regie: Ryan Nicholson
Darsteller: Susan Arum, Nathan Dashwood, Dan Ellis, Alastair Gamble
Laufzeit: 90 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Inhalt :
Im nächtlichen Rinnstein einer heruntergekommenen Kriminalitätshochburg ermordet der Zuhälter im Zuge einer amateurhaften Abtreibung die hochschwangere Hure. Und weil er dabei nicht so genau hinsieht, entgeht ihm, dass die Leibesfrucht in einer Mülltonne überlebt. Benannt nach jenem Gerät, dass ihn zur Welt brachte, wächst Hanger (=Kleiderbügel) unter der Ägide eines Penners zum jungen Monster heran und zieht bald unter der Ägide seines biologischen Vaters, der ihn irgendwie ausfindig macht, auf den Pfad der Rache.
SplatGore´s Meinung :
Nach Live Feed und Gutterballs kommt nun der dritte Streich von Ryan Nicholson und der hat es genauso in sich, wie seine beiden „Vorgänger“, auch wenn hier sogar noch eine Schüppe drauf gelegt wird. Wobei Hanger wird zumindest durch die Story und die gezeigten Szenen noch mehr schocken, als z.B. noch bei Gutterballs. Doch das man damit ein Haufen Geld mit machen kann, hat Nicholson natürlich bemerkt und ist so seiner Linie treu geblieben (wenn man davon überhaupt schon reden kann) und hat einen Film abgeliefert, der mal wieder sämtliche Tabus bricht. Vor allem wenn gleich zu Anfang die berüchtigte Szene mit dem Kleiderbügel zum Einsatz kommt!
Der Film ist am Anfang (bis auf ein paar Ausnahmen) sehr ernst gehalten und kommt auch sehr dreckig und düster herüber. Eben auch als der Zuhälter mal so nebenbei eine Geburt selbst in die Hand nimmt. Doch mit weiterem Verlauf driftet der Film immer mehr und mehr ins trashige ab, vor allem wenn Hanger dann erwachsen ist und sein Leben nun selbst in die Hand nimmt. Bei seiner ersten Arbeit trifft er da auf ein paar weitere Spacken, mit denen er wunderbar harmoniert und gar mit einem sich die Bude teilt. Ab da wird hier viel Witz geboten und an manchen Stellen bleibt das Auge nicht immer trocken. Hätte man noch ein wenig an dem Humor gearbeitet, hätte man den Film auch locker als eine Troma Produktion anpreisen können. Apropos Troma. Lloyd Kaufmann hat in dem Film sogar eine kleine Gastrolle, wo man sich vor lachen auch nicht mehr einkriegt, wenn er mal seinen kleinen Lloyd auf dem Herd gegrillt bekommt. Selbst den Tromaüblichen Fäkalhumor bekommt man hier, wenn auch nicht all zu oft, präsentiert. Ihr merkt schon, man muss bei dem Film einen „besonderen“ Geschmack haben, dass dieser Film jemandem gefallen kann, da man sich oft an den Kopf greifen muss und sich immer wieder fragt, was einem hier noch erwartet. Nächstes Beispiel gefällig?? Ok. Hanger´s Freund Russel fährt voll auf die Tochter seines Chef´s ab (die es sich übrigens gerne mal auf Arbeit selbst besorgt!!!) und vor lauter Geilheit, sammelt er ihren Müll. Speziell die benutzten Tampons die er sich dann zu späterem Zeitpunkt als Tee zubereiten will!
In erster Linie geht es hier natürlich nicht nur um den Splatter, wobei der natürlich auch eine große Rolle spielt, doch die Geschichte der Rachestory hat bis zum Ende noch viele Nebenschauplätze bekommen. Vielmehr geht es um Hanger, der sich in seinem neuen Leben erst einmal zurecht finden muss, da er die Jahre zuvor nur auf einer Müllkippe gelebt hat. Aber die Splattereffekte haben es hier mehr als nur in sich. Man bekommt schon einiges geboten und es wird nur so rumgematscht und rumgesaut, wie man es in nicht vielen Filmen gesehen hat. Und eben dabei werden sämtliche Tabus gebrochen (wie bei der schwangeren)!
Aber auch wenn ein paar Prostituierte nicht mehr senkrecht gehen können, oder am Ende auch wieder jemand gefoltert wird, langweilig wird es auf keinen Fall und das Blut kommt auch immer mal wieder zum Einsatz. Gorehounds werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Vom Ende habe ich mir persönlich ein wenig mehr versprochen, da das ganze dann doch recht schnell abgelaufen ist, aber man kann ja nicht alles haben.
Das der Film in Deutschland so übelst verstückelt wurde, wundert mich keineswegs. Neben den teilweise auch wirklich harten Szenen, wurden auch noch sämtliche „Sexszene“ rausgeschnitten, die auch gut in einen Hardcore streifen passen können – wobei es so krass nicht ist, wie sich manch einer nun vorstellen mag. Aber auch an Nacktszenen bekommt man hier richtig viel zu sehen, vor allem auch die Geschlechtsorgane (teilweise in Nahaufnahme) von den Schauspielern. Ich kann mir zwar nicht ganz erklären, wie man hier 18 (!!!!) Minuten schneiden kann, da ja dann wirklich die besten Szenen gar nicht mehr zu sehen ist und eigentlich so kaum noch was vom Film übrig gelassen wird. Also auf jeden Fall drauf achten, dass man die ungeschnittene Fassung aus Österreich erwischt und nicht die verstümmelte deutsch Fassung, die mehr dazu taugt, um ein Lagerfeuer an zu bekommen.
Der Film wird bestimmt die Meinungen spalten. Die einen werden ihn lieben – die anderen hassen. Ich bin eigentlich mit normalen Erwartungen an den Film gegangen, wurde aber keineswegs enttäuscht. Vor allem war ich erfreut, dass der Film eher ins trashige abdriftet und sich somit auch nicht immer so ernst nimmt. Vor allem aber auch, was man sich für Sachen hat einfallen lassen. Am besten ihr bildet euch euer eigenes Urteil, sofern ihr hierbei angesprochen werdet.
Wertung: 8 / 10
Die DVD
Anbieter: Shock DVD (Special Collector’s Edition)
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Animiertes DVD-Menü
- Trailer
- Interviews
- Audiokommentar
- Bloopers
Screenshots