Originaltitel: Strangers, The
Herstellung: USA 2008
Regie: Bryan Bertino
Darsteller: Liv Tyler, Scott Speedman, Gemma Ward
Laufzeit: 84 Minuten
Freigabe: Keine Jugendfreigabe
Inhalt :
Eigentlich hätte es für James ( Scott Speedman ) der perfekte Abend, respektive Nacht, werden sollen. Alles war geplant. Auf einer Hochzeitsfeier wird bei seiner Freundin Kristen ( Liv Tyler ) um ihre Hand angehalten. Das Ferienhaus des Vaters wurde in eine Liebeslaube umfunktioniert. Rosenblätter und Kerzen verschönern das Ambiente. Sekt sind in dafür vorgesehenen Kübeln gelagert. Doch dann kam alles anders. Kristen ist zum derzeitigen Stand noch nicht für das Eheleben bereit. Und statt der erhofften Feier gibt es Probleme zu wälzen. Zurück im Landsitz herrscht eine depressive Stimmung als diese plötzlich von lauten Klopfgeräuschen unterbrochen wird. Es ist ungewöhnlich jemanden in dieser verlassenen Gegend, noch dazu um 04,00 Uhr Morgens, zu sehen. James öffnet mutiger Weise die massive Holztüre. Ein weiblicher Teenager mit langen blonden Haaren steht nahe der unbeleuchteten Veranda. James bleibt freundlich und hilfsbereit, als die etwas verstört wirkende Jugendliche nach einer Person fragt. Auch als sie nochmals betont, ob James sich absolut sicher sei, bleibt dieser ruhig. Unaufgefordert verlässt dieses Mädchen das Grundstück. Was James und Kristen zu diesem Zeitpunkt nicht wissen können ist, dass die Nacht des Horrors für sie erst beginnt.
Horror1966´s Meinung :
Regisseur Bryan Bertino hat mit „The Strangers“ dem in den letzten Jahren sehr beliebten Terror-Kino einen wirklich sehenswerten und interessanten Beitrag hinzugefügt. Allerdings sollte man erwähnen, das es sich um einen eher ziemlich unblutigen Vertreter handelt, der seine Wirkung fast ausschließlich über die psychische Schiene entfaltet. Thematisch gesehen ist dieser Film fast mit dem französischen Genre-Kollegen „Them“ identisch, nur das meiner Meinung nach nicht die gleiche Intensität erreicht wird, „Them“ wirkte doch irgenwie noch dichter und bedrohlicher und löste ein noch stärkeres Gefühl der Beklemmung beim Zuschauer aus. Auch sind gewisse Anlehnungen an „Funny Games“ nicht von der Hand zu weisen, so das man es hier mit einem recht interessanten Mix zu tun bekommt.
Was man hier als sehr gelungen ansehen kann, ist der gelungene Spannungsaufbau, vor allem in den ersten 30 Minuten spürt man förmlich, wie die Anspannung zwar langsam, dafür aber sehr intensiv ansteigt. Gerade diese langsame Steigerung sorgt dafür, das auch die vorherrschende Grundstimmung eine extreme Wandlung vollzieht. Aus anfänglicher Unsicherheit wird Angst, die sich zusätzlich noch mit Panik vermischt. Die Situation nimmt stark bedrohliche Ausmaße an und das drohende Unheil liegt förmlich in der Luft. Das merkt man auch den beiden Hauptdarstellern an, die die aufsteigenden Gefühle durchaus autenthisch und glaubwürdig zum Betrachter transportieren. Die aufsteigende Panik wird sehr gut zum Ausdruck gebracht, was aber nichts daran ändert, das auch hier wie so oft in dieser Art von Filmen einige Handlungsweisen der Opfer recht unlogisch erscheinen.
Gerade wenn man versucht, sich in die Situation von Kristen und James hineinzuversetzen, kann man den psychischen Druck einigermaßen nachvollziehen, unter dem die beiden leiden müssen, da ihre Gegner auch nur selten für sie sichtbar sind. Ganz generell fand ich es sehr gut, das die Täter für den Zuschauer absolut anonym bleiben und man ihre Gesichter zu keiner Zeit zu sehen bekommt. Denn so kann man keinen Bezug zu ihnen entwickeln und sie so als gesichtslose Killermaschinen ansehen. Auch die Motive für ihre Tat bleiben einem verschlossen, die einzige Antwort auf die Frage „Warum tut ihr das?“ ist die banale, aber auch sehr aussagekräftige Antwort „Weil ihr zu Hause seid“. Dadurch, das die drei Täter hier keinerlei Gesicht haben und man wirklich rein gar nichts über sie weiss, kann man sich noch intensiver mit den Opfern beschäftigen und durchlebt deren Situation teilweise mit, was nicht gerade dazu führt, das man sich in der eigenen Haut besonders wohlfühlt.
„The Strangers“ bietet gutes, aber nicht herausragendes Terror-Kino, an Spannung und Atmosphäre gibt es eigentlich nicht viel zu beanstanden. Dennoch finde ich, das der Film nicht ganz an die Qualität von „Them“ herankommt, der ganz einfach noch intensiver war und dem Zuschauer noch stärker unter die Haut gegangen ist. Dennoch bekommt man es auch hier mit einem durchaus intensiven Filmerlebnis zu tun, das auf jeden Fall sehenswert ist und auch nicht ganz spurlos an einem vorbeizieht.
Wertung: 7 / 10
Die DVD
Anbieter: Kinowelt (Unrated)
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Animiertes DVD-Menü
- Trailer
- Deleted Scenes
- Bildergalerie
- Interviews
Screenshots