Originaltitel: Occio del male, L‘
Herstellung: Italien 1982
Regie: Lucio Fulci
Darsteller: Christopher Conelly, Martha Taylor, Lucio Fulci, Giovanni Frezza
Laufzeit: 85 Minuten
Freigabe: FSK 18
Inhalt:
Während einer Studienreise in Ägypten stößt der Archäologe George Hacker mit seinem Assistenten auf das geheimnisvolle Grab des Pharao Habnubenor. Bei dem Versuch die Grabkammer zu öffnen wird der treue Begleiter, durch eine jahrtausend alte bestialische Falle, getötet und auch Hacker entrinnt nur knapp dem Ende. Dennoch gelingt es dem Forscher ein seltsam leuchtendes Amulett aus der Gruft zu entwenden. Diese Grabschande wird schwer bestraft. – Susie, die Tochter des Archäologen gerät unter den negativen Einfluß des uralten Relikts. Nach der Rückkehr in die Stadt New York geschehen in der Umgebung des kleinen Mädchens brutale, unerklärliche Morde. Hacker, der die Entfremdung seiner Tochter mit Besorgnis beobachtet, versucht das Böse zu bezwingen …
Dr.Doom’s Meinung :
Als Fan des italienischen „Gore“ Regisseurs Lucio Fulci, welchen ich sogar einen Dario Argento zumeist vorziehe aufgrund seiner böser wirkenden großen Werke, jene an dieser Stelle nicht Lob gepriesen werden, somit ich mal ein paar seiner schwächeren Taten erwähnen werde und zwar „Demonia“ sowie „Aenigma“ welche von der Kritik her nicht gut weggekommen sind, wobei auch ich zu viele Durststrecken und Langeweile bei diesen verspürte.
Als ich dann die Kritiken zu „Amulett des Bösen“ lass, welche keinen deut besser ausgefallen sind, so war meine Erwartungshaltung sehr niedrig. Vielleicht auch zu niedrig? Amulett des Bösen, gleich zum Anfang wird man in eine atmosphärische Wüstenlandschaft Ägyptens versetzt, anhand von durstendem Sand, Windgeräusche und schönen Pyramiden. Das Bild ist hierbei allerdings ein wenig matt ausgefallen, zumindest bei der DVD Fassung von Laser Paradise.
Die Klavier-Synthpop-Sounduntermalung passt sich der windigen Atmosphäre Perfekt an, einer der stimmigsten Filmsounds die ich kenne.
Die Story kann ein paar parallelen zu „Poltergeist“ und „Der Exorzist“ aufweisen, zudem sind einige Fantasie Elemente vorhanden, welche allerdings wiedererwartend doch recht verständlich ausgefallen sind, auch wenn zwischendrin immer mal wieder Stimmen aus dem Jenseits laut werden wie „Die Gräber gehören den Toten“ oder „bestrafe mich“, so sollte dies nicht stören, sondern nur die Boshaftigkeit dieses Werkes untermauern. Bis zu den letzten 20 Minuten hin viel der Film mir auch nicht besonders positiv auf, wenn gleich ich ihn von vornherein durchaus unterhaltsam fand, bis es dann immer stimmiger wird.
Die Kamera Einstellungen sind oft dicht im Gesicht beziehungsweise an den Augen gehalten oder sie Schwenken mal einfach so gekonnt quer durch den Raum, gegen Ende wirkt das Treiben sogar fantastisch abgedreht. Somit war trotz schlechter Kritiken gegen Ende des Filmes klar, dass dieser kaum bekannte Fulci Film für mich genau so gut ist, wie seine bekannteren und oft zu recht gelobpreisten Werke. Die Darsteller sind ordentlich gewählt und den dummen blonden Bengel gilt es hier, wie auch bei anderen Fulci Werken zu ertragen. Man darf das Werk aber des Filmalters wegen, nicht mit den aktuellen Gruselfilmen vergleichen. Poltergeist passt hier eher als Anhaltspunkt wo auch lange Zeit nicht viel geschieht.
Mit Splatter ist man etwas sparsam umgegangen, dass sollte man zumindest erwähnen. Kritisiert wird insbesondere die Szene mit den ausgestopften, trashigen Flatterviechern der Finsternis, welche zu oft als amateurhaft abgetan werden. Allerdings sehe ich es doch etwas anders. Die Gore/Splatter Szene der Vögel an dieser Stelle sind wirklich hart und professionell ausgefallen. Nur sind diese blutgierigen Flügeltiere, an sich halt ausgestopft mit sichtbaren Fäden, welche auch im Schattenspiel des Zimmers dieser Aktion, in der Hintergrundkulisse sehr gut zu erkennen sind (zuvor sowie anschließend), deswegen wären plötzlich lebendig erscheinende Vögel (ohne Fäden) unrealistisch ausgefallen. Für den Tierhorrorfan werden noch schöne, große schwarze Skorpione angeboten.
Insgesamt finde ich „Amulett des Bösen“ anders als wie so oft verschrien nicht langweilig, nur die matte Bildqualität ist recht beeinträchtigend, wo ich allerdings drüber Hinwecksehen konnte. Der Film ist besser als sein schlechter Ruf und sollte zumindest den Lucio Fulci Filmfan gefallen auch wenn wenig Splatter zu vermelden sind. Dafür hat er einiges an Atmosphäre auch anhand von Blitz und Donner, Gruselszenen der alten Schule sowie im weiteren Verlauf eine unterhaltsame und stimmige Story. Nur Schade (wie zumindest ich finde!), dass es nie eine angedeutete Fortsetzung geben wird, SPOILER: wenn das Amulett plötzlich in „Hellraiser“ Manier auf den Jahrmarkt wieder erscheint.:SPOILER .nooo Tommy nooooooooo..
Wertung: 7,5 / 10
Die DVD
Anbieter: Laser Paradise
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch: Dolby Digital 2.0
Untertitel:
Extras: Kinotrailer, Kapitel- / Szenenanwahl, Animiertes DVD-Menü
Trailer
Screenshoots: